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Sternenfaust - 053 - Die Morax

Sternenfaust - 053 - Die Morax

Titel: Sternenfaust - 053 - Die Morax
Autoren: Volker Krämer
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verhindern lassen. Das ist unsere einzig effektive Waffe.«
    Frost schauderte. So hatte sie Sergeant Takashi noch nie reden hören. Ganz gleich, welcher Bedrohung sie auch gegenüber gestanden hatten, so war Takashis Zuversicht, sein unerschütterlicher Glaube an die Schlagkraft seiner Truppe, immer ein fester Rückhalt gewesen.
    Die Marines würden es richten. Dana gab zu, dass auch sie immer so gedacht hatte.
    »Mein Team besteht nur noch aus drei Mann!«, fuhr der Marine fort. »Beim Feind gibt es natürlich ebenfalls Verluste, aber diese Killer stehen selbst nach einem Treffer mit einem Gauss-Projektil wieder auf.«
    »Sergeant, halten sie die Fremden hin. Ich hoffe noch immer auf eine Reaktion vom Mutterschiff. Frost – Ende.«
    Takashi ließ seine Blicke über die gepanzerten Männer gleiten, die sich jetzt formiert hatten. Sie waren ungewöhnlich still, alle wie sie links und rechts hinter ihrem Sergeant standen. Der schwere Kampfpanzer verhinderte vollständig, dass etwas von der Körpersprache der Elitesoldaten zu erkennen war. Takashi war sich sicher, dass jeder von ihnen seinen Gedanken nachhing. Die meisten davon gingen bestimmt in Richtung Heimat und Familie. Sie alle wussten, dass dieser Kampf wahrscheinlich nicht siegreich enden würde. Das sprach jedoch niemand aus. Ganz sicher nicht.
    Und dann kamen sie …
     
    *
     
    Der erste der Riesen wurde von mehreren Geschossen getroffen. Er war wahrscheinlich sofort tot.
    Doch der nachfolgende Angreifer packte seinen gefallenen Kameraden, nutzte ihn als Schild und stürmte weiter, ohne langsamer zu werden. Der schwere Körper des Toten begrub Sören Münch unter sich, und die Aggressoren waren da.
    Jeder der Marines war ein Nahkampf-Spezialist, doch ihre Ausrüstung war nicht darauf ausgelegt, den Kampf Mann gegen Mann zu suchen. Die Angreifer mit ihren Äxten waren dadurch überlegen.
    Lew Brasco wurde beinahe über den Haufen gerannt. Eine Axt schwang herum, traf genau das Ellbogengelenk des Marines – ohnehin eine Schwachstelle der Rüstung. Der Unterarm wurde sauber abgetrennt.
    Takashi nahm sich die Zeit für einen genau gezielten Schuss. Du stehst jetzt nicht wieder auf – du nicht! Ganz leicht nur krümmte er den Finger – der Stecher reagierte perfekt. Das Geschoss drang mitten in das Visier des gepanzerten Helmes des Kolosses ein. Die Wucht stieß den Getroffenen zurück, bremste so dessen Kumpane.
    Einer weniger – also noch sechs Gegner.
    Roy Takashi verschaffte sich rasch einen Überblick. Münch war wieder auf den Beinen, und auch Brasco stand noch. Dessen Panzerung hatte seinen Körper mit einem chemischen Cocktail überschwemmt, der ihnen keinen Schmerz spüren ließ. Die Marines kämpften mit großem Mut und enormer Geschicklichkeit. Die Servos in ihren Kampfpanzern ließen sie beinahe leichtfüßig erscheinen, und die Axtklingen der Gegner verfehlten ein ums andere Mal ihre Ziele.
    Doch die Giganten waren überlegen. Eindeutig! Das Einzige, was bislang verhindert hatte, dass die Marines einfach überrannt worden waren, war die Tatsache, dass sich die Angreifer in dem Gang nicht alle zugleich auf sie stürzen konnten.
    Plötzlich geschah zweierlei!
    Das Schott zur Brücke öffnete sich, und praktisch im selben Moment wurde hinter den Gepanzerten das Feuer eröffnet. Drei Gauss-Gewehre heulten auf. Das alles passierte nicht eben voll kontrolliert und sonderlich professionell, wie es ausgebildete Marines durchgezogen hätten, doch es zeichnete einen Effekt. Für einige Sekunden waren die Angreifer verblüfft und zogen sich einige Meter zurück. Einer blieb liegen.
    Takashi erfasste die Lage sofort. Captain Frost hatte die Situation der Marines von der Brücke aus beobachtet und reagiert. Der Sergeant brüllte einen kurzen Befehl in den Helmfunk, auf den seine Männer sofort reagierten. Schon im nächsten Augenblick hatten sich die Marines auf die Brücke zurückgezogen.
    Das Schott schloss sich vor den wütenden Angreifern, die gerade nachsetzen wollten.
    Für den Moment waren alle in Sicherheit.
    Nur für den Moment …
     
    *
     
    Sun-Tarin bewegte sich wie ein Raubtier auf Beutefang.
    Der Empfänger in seinem Helm informierte ihn über die Funkaktivitäten an Bord. Es war für den Taktiker Sun-Tarin kein Problem, sich ein Bild von der gesamten Lage zu machen.
    Wie lange die Marines an den entfernteren Andockpunkten die Angreifer noch aufhalten konnten, war ein unberechenbarer Faktor, aber ihre Meldungen klangen zuversichtlich. Leicht
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