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Sternenfaust - 053 - Die Morax

Sternenfaust - 053 - Die Morax

Titel: Sternenfaust - 053 - Die Morax
Autoren: Volker Krämer
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ihm seitlich weg. Takashi handelte instinktiv, wie er es in seiner Ausbildung unzählige Male durchexerziert hatte. Auf die Beine kommen – nach allen Seiten hin sichern – das war ihm in Fleisch und Blut übergegangen.
    Erst dann realisierte er, wer ihm da zur Hilfe gekommen war. Es war Wyn Bullock. Der Marine hatte sich mit seinem gesamten Gewicht auf Takashis Henker geworfen. Jetzt kam er auf dessen Brust zu sitzen. Offensichtlich registrierte er die Gefahr nicht, die sich näherte.
    »Bullock!«, schrie Takashi. »Weg da!«
    Der Marine reagierte sofort auf den Schrei des Sergeants – und war doch zu langsam.
    Ein zweiter Angreifer näherte sich und trat zu. Er erwischte Bullock am Kopf, schleuderte den Marine zurück. Doch davon spürte dieser bereits nichts mehr. Er würde niemals wieder etwas spüren …
    »Rückzug!«, brüllte Takashi über die Kommandofrequenz seiner Gruppe. »Wir sammeln uns an Punkt Zeta!«
    Das war kurz vor der Brücke, aber im Moment blieb ihnen keine Wahl. Er lief los.
    Jetzt rief er den Captain.
    »Ja, Sergeant?«
    »Wir müssen die Gauss-Gewehre einsetzen. Anders haben wir keine Chance. Wir versuchen, so wenig wie möglich von Ihrem Schiff zu zerstören.«
    Frost zögerte nicht. »Einverstanden, tun Sie das.«
    Takashi wechselte die Frequenz wieder. »An alle, Einsatz der Gauss-Gewehre gestattet! Nur gezielt feuern und möglichst nicht auf die Außenwände.«
    Seine Teamführer bestätigten. Gut, das bedeutete, dass sie alle noch einsatzfähig waren – und mit den Gauss-Gewehren waren sie den Angreifern wieder gewachsen.
    Zumindest hoffte Takashi das …
     
    *
     
    »Taktik, Lagebericht.«
    Robert Mutawesi nahm seinen Blick nicht von dem kleinen Bildschirm, der ihm das Mutterschiff der Fremden zeigte. »Die Jäger haben sich etwas von uns zurückgezogen. Es sind noch 69 … nein, 68. Offenbar war ihre Aufgabe tatsächlich nur, die Shuttles zu schützen und von diesen abzulenken. Die Bombenangriffe auf die J’ebeem-Kolonie lassen nach, immer mehr der Jäger und Shuttles ziehen sich zu ihrem Mutterschiff zurück.«
    »Wann sind wir in Feuerreichweite?«
    »In 28 Minuten, vernünftig zielen können wir allerdings erst in 32 Minuten. Vorher wären es Glückstreffer.«
    »Feuern Sie auf das Mutterschiff, sobald das möglich ist. Ein bisschen Glück haben wir verdient.« Frost wandte sich an die Brückenbesatzung. »Sie alle haben Sergeant Takashis Meldung mitgehört. Wahrscheinlich bekommen wir bald ungebetenen Besuch. Viel haben wir diesen Wesen hier nicht entgegenzusetzen – weitaus weniger als unsere Marines. Aber wir werden ihnen einen netten Empfang bieten. Noch leben wir. Alles Weitere wird sich bald zeigen.«
    Commander van Deyk entsicherte das Gauss-Gewehr, das er dem Brückenarsenal geholt hatte. »Wenn wir die Marines unterstützen, haben wir vielleicht eine Chance.«
    Er bekam von Frost keine Antwort. Für Dana lag die einzige Hoffnung darin, dass die unerwartete Attacke das Mutterschiff und dessen Kommando verwirrte. Realistisch betrachtet waren die Menschen diesem Gegner absolut unterlegen.
    Der junge J’ebeem von Otano hatte Recht gehabt – alleine nach den Aggressoren zu suchen war ein gewaltiger Fehler gewesen. Hier hätte es einer ganzen Flotte bedurft, wenn man Erfolg haben wollte. Dana sehnte sich die Schwesterschiffe der STERNENFAUST II herbei, doch die waren weit entfernt.
    »Captain?« Van Deyks Stimme brachte sie in die Realität zurück, in der sie dringend gebraucht wurde. »Meldung von den anderen drei Kampforten. Die Marines können die Fremden dort noch in Schach halten, beim Maschinenraum schaffen sie es sogar, die Angreifer zurückzudrängen. Offenbar hat Sun-Tarin dort eingegriffen und die Wende gebracht.«
    Na, wenigstens eine gute Nachricht , dachte Frost. »Wir müssen noch etwa eine halbe Stunde durchhalten. Dann können wir auf das Mutterschiff feuern. Die Aggressoren wissen das sicherlich ebenfalls. Also haben sie noch eine halbe Stunde, um das Schiff zu übernehmen oder außer Gefecht zu setzen. Eine halbe Stunde kann lang werden, aber es ist zu schaffen!«
     
    *
     
    Wanda Ndogo begriff nicht, woher die Ruhe kam, die sich über sie legte.
    Zum zweiten Mall innerhalb kurzer Zeit war sie ihrem Tod ganz nahe. Beim ersten Mal auf Wingat VII hatten ihre Nerven vollkommen versagt. Der Kridan Sun-Tarin hatte sie in wirklich letzter Sekunde gerettet.
    Doch jetzt, in diesem Moment, da der Kampfkoloss so nahe vor ihr stand, bereit sie zu zermalmen, da
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