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Sternenfaust - 049 - Der Virus

Sternenfaust - 049 - Der Virus

Titel: Sternenfaust - 049 - Der Virus
Autoren: Volker Krämer
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wahrscheinlich würde er ihn umbringen, doch es war schlussendlich gleichgültig, was ihn aus diesem Leben reißen mochte – der Krebs oder eine Droge. Zeitlebens hatte er die Finger von diesem verfluchten Zeug gelassen, doch nun sollte es ihm einen letzten Akt auf dieser Bühne hier ermöglichen.
    »Arian, ich …« Die Männerstimme schob sich nach vorne.
    »Ach, seid doch endlich still!« Valborn spürte noch einmal, wie sein Körper betrogen wurde – die Kraft kehrte zurück, die Schmerzen wurden zur Belanglosigkeit. »Ihr wollt es doch so. Ich soll kämpfen? Bitte sehr. Doch von jetzt an will ich eure Kommentare nicht mehr hören. Von jetzt an gibt es nur noch mich – und diese Parasiten da draußen. Also schweigt!«
    Eine Minute später hatte die Wirkung voll eingesetzt. Valborn erhob sich von seinem Lager.
    Es gab eine Menge zu tun.
     
    *
     
    Sergeant Wanda Ndogo hatte die Lagerhäuser der Siedlung und des Raumhafens inspiziert. Ihre Enttäuschung war nicht zu übersehen, als sie Captain Frost Meldung erstattete.
    »Die nicht an die Claims gelieferten Lebensmittel sind zu 90 Prozent verdorben. Die Dronte haben sie mutwillig vernichtet.«
    Frost zog die Augenbrauen hoch. »Wie ist das möglich? Es ist doch selbst bei ausgeschalteten Kühlungen in diesem Klima kaum möglich, dass die gefrosteten Lebensmittel leiden?«
    Ndogo machte eine hilflose Geste. »Die Dronte hatten wohl nicht vor, hier auf Wingat VII eine Basis zu errichten. Man wollte offenbar verbrannte Erde hinterlassen. Die kleineren Lagerhäuser wurden mit Heizenergie regelrecht überfüttert. Da ist nichts mehr zu retten. Die beiden großen Lager hat man wohl angezündet. Ich konnte nur einen geringen Teil der Waren retten.«
    Dana Frost nickte. Wenn die Dronte diese Welt verlassen würden, ohne alle Siedler zu ihren Wirten gemacht zu haben, dann sollten die zumindest keine Chance auf ein Überleben haben. Das passte zu den Schmarotzern – so war ihre Vorgehensweise.
    Ndogo fuhr fort. »Die Schweber, die zur Belieferung der Claims benutzt wurden, sind bis auf zwei aus den Hangars verschwunden. Einer davon ist defekt. Wir haben also nur ein Transportmittel zur Verfügung. Ich habe alles, was wir in der STERNENFAUST entbehren können bereits mit einem Shuttle holen lassen. Es handelt sich um Nahrungskonzentrate.« Wanda Ndogo sah nicht eben glücklich aus. »Es wird die Menschen am Leben halten … mehr können wir ihnen nicht bieten.«
    Frost blickte zu dem Kridan, der in seinem Schutzanzug reichlich unbeweglich wirkte. Dana wusste, wie sehr das täuschte. Sie hatte den Kridan bereits mehrfach im Einsatz erlebt. Sun-Tarin war ein Kämpfer, dem man sich besser nicht in den Weg stellte.
    »Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat der Virus in den Bergen noch keine Wirkung gezeigt. Wir starten mit den Shuttles. An Bord werden je acht Marines sein, der restliche Platz wird vom medizinischen Personal und deren Equipment belegt. Sie, Sergeant Ndogo und ich fliegen mit dem Versorgungs-Schweber.«
    »Erstes Ziel?« Sun-Tarin war einsilbig. Für Frost ein Zeichen, dass er sich auf dieser Welt alles andere als gerne aufhielt. Das allerdings ging ihm sicher nicht alleine so.
    »Der Datensatz, der an den Funkspruch gehängt war, hat uns die Standorte der Claims verraten. Es gibt ein knappes Dutzend große Areale. Dazu kommen noch einmal die gleiche Anzahl kleiner Claims, die sich in relativer Nachbarschaft zu den großen befinden. Der Hauptclaim liegt in nordöstlicher Richtung … hoch im Gebirge. Dort lebten und arbeiteten mehr als 200 Menschen.« Unbewusst war Dana in die Vergangenheitsform verfallen. Sun-Tarin bemerkte es, doch der Kridan schwieg.
    Frost fuhr fort. »Das ist unser erstes Ziel. Ich bin sicher, die Dronte werden diesen McCarmon-Claim auch ohne Karte finden. Energieausstoß, Restwärme, was weiß ich. Die Parasiten sind vielleicht schon dort angekommen. Wir müssen uns beeilen.« Sie wechselte das Thema. »Die STERNENFAUST hat bereits Hilfe angefordert. Ein Transporter mit entsprechender Kapazität sowie der mit Sicherheit erforderlichen medizinischen Ausrüstung ist zugesagt worden. Aber dazu müssen wir die Siedler erst einmal vor den Dronte schützen. Also verlieren wir keine Zeit mehr.«
    Die Shuttles und der Schweber starteten kurz darauf. Dana Frost saß schweigsam hinter dem Kridan, der das Steuer des Schwebers übernommen hatte. Sergeant Ndogo hatte die Kapazitäten des Transporters bis an die Schmerzgrenze ausgereizt, was dessen
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