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Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania
Autoren: Luc Bahl
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Solaren Welten erhalten hatte. Die Mitteilung war kurz und veranlasste ihn augenblicklich wieder zu der fröhlichen Versammlung zurückzukehren.
    »Captain«, sagte er zu Dana, »tut mir leid, Sie stören zu müssen, aber Sie sollten sich meiner Meinung nach möglichst rasch um die Nachricht kümmern, die Sie vom Hauptquartier des Star Corps erhalten haben …«
    Dana schoss aus ihrem Sessel hoch, als habe sie eine Wespe gestochen.
    Der Botschafter hat recht , dachte sie schuldbewusst, ich habe mich von diesem kleinen Kerl und seinem Gerede einwickeln lassen …
    Augenblicklich erschien vor ihrem geistigen Auge eine Art Checkliste voller ungelöster Probleme und Fragen. Nicht nur die Nachricht von der Erde musste entschlüsselt und abgehört werden, auch ihr Schiff wartete mit Sicherheit dringend auf eine Rückmeldung, um das weitere Verhalten und das künftige Vorgehen abzustimmen.
    Sie wandte sich zum Gehen und bemerkte, dass der Botschafter noch nicht fertig war.
    »Milgor«, sagte er, »es ist im Interesse unserer beider Völker äußerst wichtig, wenn ich baldmöglichst Gelegenheit bekomme, mit Satren-Nor zu sprechen. Ich möchte dich herzlich darum bitten, diesen Wunsch dem Prediger mitzuteilen. Gib mir möglichst umgehend Bescheid, wann er Zeit für mich erübrigen kann …«
    Milgor nickte.
    Er war verständig genug, um herauszuhören, wenn etwas dringlich und ernst gemeint war. Ein letzter Griff nach den Riegeln, aber die Schüssel war leer. Ein weiterer triftiger Grund, um die Runde zu verlassen …
     
    *
     
    Ein unscheinbarer Wohnblock mit einigen hundert Wohneinheiten in einem ärmlichen Außenbezirk der Hauptstadt.
     
    Die Gestalt, die am Abend zuvor im Schutz der Dunkelheit das Gebäude durch eine der Haustüren betreten hatte, kehrte nach längerer Abwesenheit in eins der billigen Appartements zurück. Vorsichtig hatte sie sich dem Stadtteil genähert, dabei immer wieder innegehalten und sich umgesehen, ob ihr niemand folgte.
    Kein einfaches Unterfangen, da der kridanische Geheimdienst Bolpor seine Agenten auch in wirkungsvollen Beschattungsmethoden nach allen Regeln der Kunst schulte. Kein einfaches Unterfangen auch deshalb, weil die Straßen der Hauptstadt in den Abendstunden äußerst belebt waren. Ein unbestreitbarer Vorteil für eventuelle Verfolger.
    Aber Seri-Fan, der bewusst einfache, schlichte Straßenkleidung anstelle der ihm zustehenden Priesterrobe trug, kannte die Tricks und Kniffe, mit denen Bolpor-Agenten arbeiteten. Deshalb vermied er es, auf geradem Weg die Wohnung anzusteuern, sondern gab sich als Müßiggänger, der ziellos durch die Gegend streifte. Es war vielleicht nicht unbedingt ein Stadtviertel, in dem Passanten durch die Straßen zu bummeln pflegten, aber was sagte das schon. Wichtiger war dem jungen Verkleidungskünstler seine eigene Sicherheit und möglichen Verfolgern auf die Schliche zu kommen. Deshalb bog er immer wieder von den belebten Hauptstraßen ab und schlenderte durch schmale, weniger frequentierte Gassen.
    Wann immer möglich, blieb er stehen und versuchte, so unauffällig wie möglich zurückzuschauen. Als er sich unbeobachtet fühlte, zog er die spitz zulaufende Kapuze über den Kopf. Aber er wurde den Eindruck nicht los, dass man ihm trotz aller Schlenker und Irrwege auf den Fersen war.
    Paranoia! , dachte er. Niemand war hinter ihm her. Er hatte zu keiner Zeit einen Verfolger ausmachen können. Schließlich steuerte er auf einer breiten Trasse, an der sich ein Industriebetrieb an den anderen reihte, ein Tagesrestaurant an, das gerade mangels Gäste schließen wollte.
    »Nur ein Quuoulgour«, bat er den Wirt, der ihm mürrisch das gewünschte Getränk hinschob.
    Tagsüber war hier wegen der zahlreichen Firmen und ihrer hungrigen und durstigen Mitarbeiter viel Betrieb. Da aber keines der Unternehmen nach dem Ende des Krieges mit den Solaren Welten noch Nachtschichten einlegen musste, war das Geschäft nach Arbeitsschluss eingebrochen.
    Seri-Fan zog ein blütenweißes Tuch aus seiner Tasche und wischte sorgfältig den gebogenen Saugstutzen ab, der auf den Weichbecher geschraubt war. Er tat das absichtsvoll und langsam unter den zornigen Blicken des Wirts. Mit einer übertriebenen Geste schlug er das Tuch aus, bevor er es wieder einsteckte. Dann quetschte er das weichwandige Gefäß fest in seiner Faust und schlürfte gierig den kühlen, berauschenden Schnaps, der er in seinen Schlund schoss.
    »Das hab’ ich gern« knurrte der Wirt wütend und beugte sich
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