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Sternenfaust - 040 - Invasion

Sternenfaust - 040 - Invasion

Titel: Sternenfaust - 040 - Invasion
Autoren: Alfred Bekker
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existierte das Arashlan in seiner alten Form nicht mehr.
    Jene Schiffseinheiten, die die furchtbare Schlacht um das Samtran-System überstanden hatte und in das Gebiet der Menschen geflohen waren, hatten inzwischen ein eigenes Datennetz zur Durchführung von Abstimmungen eingeführt. Es war ein schwieriger Entscheidungsprozess gewesen. Schließlich umfasste diese neue Konsensgemeinschaft nur die Besatzungen der geflüchteten Schiffe. Tausende von Starr-Schiffen waren in den Pictoris-Sektor gelangt, aber nur ein Bruchteil davon bestand aus den keilförmigen Kriegsschiffen, die mit ihren Antimateriewaffen bis vor kurzem überall gefürchtet waren. Die Mehrheit bestand aus Flüchtlingsschiffen, Transporter, Frachter, Passagier-Raumer und in aller Schnelle mit einem Überlichtantrieb hochgerüstete Raumboote. Die meisten dieser Flüchtlingsschiffe befanden sich schon längst nicht mehr im Alpha Pictoris System. Man hatte sie weiter zum Pictoris Major geschickt, wo es auf dem zweiten und dritten Planeten menschliche Kolonien gab. Dort war begonnen worden, die Schiffe nach Dronte-Infiltranten zu durchsuchen. Denn auch auf der Zentralwelt Namban waren die Dronte durch Flüchtlinge auf den Planeten gelangt.
    Gefeit davor waren natürlich auch die verbliebenen Kampfschiffe der Starr nicht.
    Besonders misstrauisch waren die sich um Alpha Pictoris sammelnden Alliierten bei Nachzüglern aus dem Gebiet der Starr. Immer wieder trafen versprengte Flottenverbände des Arashlan an der Grenze zu den Solaren Welten ein. Einheiten, denen es erst spät gelungen war, sich zu den sich im Alpha Pictoris-Gebiet sammelnden Resten der Starr-Flotte durchzuschlagen.
    Diese Einheiten wurden natürlich ganz besonders genau unter die Lupe genommen. Hin und wieder war es tatsächlich gelungen, Dronte-Wirte zu entlarven. Man hatte diese Eindringlinge betäubt, in der Hoffnung, sie biochemisch und physiologisch untersuchen zu können.
    Leider war Letzteres bisher noch nicht gelungen. Dies galt im Übrigen auch für einen Dronte, den man an Bord der DRAGORRR enttarnt hatte. Es schien einen biochemischen Mechanismus zu geben, der sämtliche genetischen Informationen innerhalb kürzester Zeit zerstörte. Was den Mechanismus auslöste, der einen Dronte in Gefangenschaft genetischen Selbstmord auf molekularbiologische Ebene begehen ließ, war noch nicht hinreichend erforscht. Auch Menschen und J’ebeem hatten auf diese Frage keine befriedigenden Antworten gefunden, wobei sich Ggarrr allerdings fragte, inwiefern man den Resten der Starr Flotte tatsächlich sämtliche Forschungsergebnisse zur Verfügung stellte.
    Ich kann sie verstehen , dachte der neue Oberkommandierende der Flotte. Haben wir uns nicht seinerzeit ebenso verhalten, indem wir lediglich so taten, als würden wir den mit uns verbündeten Säugetierabkömmlingen ernsthaft einen Zugang zu Antimateriewaffen ermöglichen und sie dann mit unvollkommenen Prototypen herumspielen ließen, die einfach nicht funktionieren konnten, weil wichtige naturwissenschaftliche Gesetze nicht erkannt und beachtet worden waren?
    Der Bildschirm war bislang noch immer dunkel geblieben.
    Ggarrr erhob sich vom Sitz des Kommandanten.
    »Warum sehe ich nichts?«, fragte Ggarrr den Ortungsoffizier.
    »Es gibt Schwierigkeiten bei der Übertragung des Signals«, erklärte dieser. »Das muss an diesen fünfdimensionalen Strahlungsausbrüchen liegen, die bei jedem Massedurchgang durch die Wurmloch-Porta zu verzeichnen sind.«
    »Versuchen Sie, das Problem in den Griff zu bekommen!«, wies Ggarrr den Ortungsoffizier an und bleckte dabei seine Raubtierzähne. Er war voller Ungeduld. Die Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Das galt für die Angehörigen sämtlicher Flotteneinheiten, die in der Nähe von Wurmloch Alpha auf das Eintreffen des Feindes warteten. Aber für die Starr kam erschwerend hinzu, dass bei ihnen die Illusionen über die Kampfstärke des Feindes und die Möglichkeiten, ihm Paroli zu bieten, wohl am geringsten ausgeprägt waren.
    Der Ortungsoffizier nahm ein paar weitere Schaltungen vor und kalibrierte die Filter der Signalerkennung neu. Endlich erschien ein Bild auf dem Panoramaschirm. Grelle Schlieren durchsetzten es. Blitzartig zuckten sie über die Bildfläche. Auch das waren Auswirkungen der Outbursts an fünfdimensionaler Strahlung. Die Daten lagen allerdings vollkommen im Normbereich und bedeuteten auf diesem Niveau keineswegs eine Gefahr, wie es unmittelbar nach Öffnung des Wurmlochs der Fall
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