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Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus

Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus

Titel: Sternenfaust - 034 - Flucht in den Nexus
Autoren: Luc Bahl
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Indoktrination von der Minderwertigkeit der ungläubigen Völker aus anderen Regionen der Galaxis, das alles ließ sich nicht innerhalb weniger Wochen und Monate aus der Welt schaffen.
    Für zahllose Kridaner zumindest der gegenwärtigen Generation würden die Menschen niemals zu Freunden werden. Dafür waren die Wunden in vielen Familien, die einen oder mehrere Angehörige während der ungezählten Schlachten verloren hatten, noch zu frisch und saßen zu tief.
    Andererseits hatte der Hohe Rat der Solaren Welten mit Bedacht die STERNENFAUST II geschickt, verbanden sich doch mit dem Namen dieses Schiffes einige entscheidende Hilfestellungen, die der kridanischen Opposition während ihres Befreiungskampfes durch die Menschen zuteil geworden waren.
    Der Prediger Satren-Nor oder, wie er jetzt von vielen genannt wurde, der Friedensbringer Satren-Nor hatte sich während der Befreiungskämpfe zur wichtigsten Figur der kridanischen Opposition entwickelt. Auf seine friedensbejahende Politik konnten sich die meisten Gruppierungen verständigen, deren Ziel im Sturz der religiösen Oberschicht bestand. Einer Priesterkaste, deren brutale Herrschaft nicht nur in der gnadenlosen Unterdrückung und Ausbeutung des eigenen Volkes bestanden hatte, sondern im Hass auf alles, was anders aussah, dachte und vor allem glaubte als sie.
    An Bord der STERNENFAUST reiste mit Botschafter Aorangi Mako Maunga ein hochrangiger Vertreter der Solaren Welten ins Kridan-Imperium, der eine wichtige diplomatische Aufgabe zu erledigen hatte. Nach stundenlangen Gesprächen mit Satren-Nor und seinen Ministern, die offensichtlich für Maunga kaum befriedigend verlaufen waren, entwickelte der Sonderbotschafter einen Plan, der zur Entspannung der Gesprächssituation beitragen sollte. Schon während der langen Reise im Bergstrom-Raum hatte der Diplomat immer wieder mit Dana Frost gesprochen, um von ihr möglichst umfassend über ihre Erfahrungen mit den Kridan und vor allem über Satren-Nor informiert zu werden. Dana kam dem Ansinnen Maungas gerne nach und so entstand in dem Botschafter die Idee, den charismatischen Prediger mitsamt seinen engsten Begleitern auf die STERNENFAUST II einzuladen. Wohl wissend, dass Satren-Nor nicht nur ein hervorragendes Verhältnis zu Dana Frost hatte, sondern auch bereits an Bord des Vorgängerschiffes gewesen war. Er vermutete instinktiv, dass sich der Prediger für die neue STERNENFAUST sehr interessieren würde.
    »Vielleicht«, so sagte er zu Dana, »bietet das neue Schiff so viel Ablenkung, so viel an Neuem für ihn, dass sich die Verhandlungssituation insgesamt etwas entspannt …«
    Dana hatte keinerlei Vorstellungen davon, was Satren-Nor in der gegenwärtigen Situation so nervös machte, dass er für die Gesprächsangebote des Botschafters bisher kein Ohr hatte. Auch wenn es an Bord eines Sondereinsatzkreuzers modernster Bauart, wie es die STERNENFAUST II war, immer noch eng und wenig anheimelnd zuging und das Schiff vor allem kaum über den Luxus verfügte, der dem Prediger in seiner neuen Stellung zustand, so wirkte die ungewohnte Umgebung dennoch in genau der Weise auf ihn, wie es sich der Diplomat erhofft hatte.
    Das lag nicht zuletzt an Milgor, Satren-Nors treuer Begleiter seit den Tagen des Exils. Mittlerweile waren der Prediger und das kleine, vorwitzige Tier, das mit seinem seidigen Fell und den großen Augen wie der Vertreter einer seltenen, irdischen Lemurenart aussah, unzertrennlich geworden. Es war, als wäre es noch die alte STERNENFAUST, so rasch fand sich der Gengo auf dem neuen Kreuzer zurecht. Das wurde letztlich auch dadurch erleichtert, dass sich noch eine Reihe der Besatzungsmitglieder gut an den kleinen Kerl erinnern konnten, der seinerzeit für Aufregung und Gelächter an Bord gesorgt hatte. Besonders dann, wenn es ihm gelungen war, irgendetwas Essbares aus der Kantine zu stehlen.
    Als Dana Frost, Aorangi Mako Maunga, Bruder William sowie Satren-Nor und sein Vertrauter Rior-Su nach der offiziellen Begrüßung an Bord in der Offiziersmesse zusammensaßen und sich bei einer einfachen Mahlzeit hauptsächlich über gemeinsame Erlebnisse unterhielten, schloss sich um sie herum bereits die Falle, ohne dass sie etwas davon bemerkt hatten …
     
    *
     
    Milgor war unzufrieden.
    Natürlich erinnerte er sich an die alte STERNENFAUST. Egal ob Kridan oder Mensch, alle hielten ihn für dumm, für so beschränkt, als müsse er längst vergessen haben, was sich vor einer oder zwei Mahlzeiten ereignet hatte,
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