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Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten

Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten

Titel: Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten
Autoren: M’Raven
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bekommen. Einige, wie zum Beispiel die J’Ebeem, taten das durch Bündnisverträge mit den Menschen. Andere wie die sauroiden Starr oder die Sharaan versuchten es mit Gewalt.
    Und in Trans Alpha bereitete das Parasitenvolk der Dronte eine Invasion durch das Wurmloch vor.
    Angesichtes dieser Gefahren brauchten die Solaren Welten jede Hilfe, die sie bekommen konnten. Unglücklicherweise hatten sich die drei Genetiker-Systeme – Darelis, Einstein und Epikur – unlängst von den Solaren Welten losgesagt, da sie deren gesetzliche Beschränkungen der Genmanipulation nicht akzeptieren wollten.
    In der Regierung hatte man das, nach allem, was darüber bekannt geworden war, bisher mit dem Tenor betrachtet, dass die Genetics schon sehen würden, was sie davon hatten und bei dem Versuch der Unabhängigkeit ohne die Unterstützung der Solaren Welten nicht allzu weit kommen würden. Dass jetzt die Solaren Welten bei ihnen um Hilfe anklopfen mussten, war vielen ein gewaltiger Dorn im Auge. Es gab einige – darunter auch solche, die in einflussreichen Positionen saßen –, die der Meinung waren, im Notfall lieber stolz unterzugehen, als bei den Genetics zu Kreuze zu kriechen.
    Im Gegenzug würden die Verantwortlichen bei den Genetics die Situation genießen und, so wie Dana Frost sie einschätzte, die Solaren Welten sicherlich um die Hilfe betteln lassen, um sie am Ende doch kalt lächelnd abzulehnen. Für diesen diplomatischen Seiltanz brauchte man schon eine außergewöhnliche Persönlichkeit als Botschafter. Und Aorangi Mako Maunga schien zumindest auf den ersten Blick genau der Richtige für diese heikle Mission zu sein.
    Er war, wie er nicht müde wurde, stolz zu betonen, einer der letzten reinblütigen Maori. Sein erster Vorname – Aorangi – bedeutete »Wolke im Himmel«, war aber gleichzeitig auch der Maori-Name des Berges Mouht Cook. Sein zweiter Vorname – Mako – war das Wort für »Hai«, und sein Nachname – Maunga – bedeutete »Berg«. »Mein Name ist Programm!«, pflegte er augenzwinkernd zu betonen. Und genauso wirkte er auch.
    Er war mit seinen 1,75 Metern zwar nicht besonders groß, besaß dafür aber eine korpulente Figur, die der Wirkung seiner Persönlichkeit allerdings keinen Abbruch tat. Er wirkte eher wie ein gemütlicher Onkel als ein Politiker. Und vielleicht war gerade dieser Eindruck Teil seines Erfolgs.
    Maunga war Mitte sechzig, hatte volles, schneeweißes Haar, das er fast so kurz trug wie die Marines, und einen gepflegten Vollbart. Seine Haut war goldbraun und seine Augen schwarz. Dana hatte vor ein paar Tagen zufällig gehört, wie eine Ordonnanz den Botschafter gefragt hatte, wo er denn als Maori die typischen Gesichtstätowierungen gelassen hätte.
    Maunga hatte geantwortet: » Tataus waren das Markenzeichen der Toa , der Krieger. Ich bin Diplomat.« Augenzwinkernd hatte er hinzugefügt: »Außerdem trägt der kluge Krieger heutzutage seine Kriegsbemalung dort, wo der Gegner sie nicht auf den ersten Blick sehen kann. Sonst würde doch jeder sofort sehen, dass er mich zu fürchten hat.«
    Bis jetzt hatte Dana allerdings noch nichts Fürchterlicheres an ihm bemerkt als seine ausgedehnten Raubzüge in der Bordküche. Auch jetzt hielt er einen Teller mit einem rapide kleiner werdenden Kuchenstück in der Hand, während er dem Gespräch lauschte. Dana fragte sich allerdings, weshalb Maunga sich hier im Aufenthaltsraum der Mannschaft aufhielt, statt in der Offiziersmesse. Sie selbst tat das, um als Captain auch bei den unteren Dienstgraden präsent zu bleiben. Aber Botschafter Maunga?
    Andererseits war das bei näherer Betrachtung vielleicht gar nicht so abwegig, wenn man den Hintergrund des Botschafters bedachte. Dana hatte sich natürlich im Vorfeld über ihren Passagier erkundigt. Ihre Erfahrungen mit Botschaftern auf ihrem Schiff war zwiespältig. Der erste, mit dem sie Bekanntschaft gemacht hatte, ein gewisser Paljanov, war ein derart unangenehmer Mensch, dass er selbst von seinen Kollegen abfällig als »Furunkel im Hintern« bezeichnet wurde. Die zweite war Botschafterin Chang, eine kompetente Frau mit einer Begeisterung für fremde Kulturen und das ganze Gegenteil von Paljanov.
    Aorangi Mako Maunga war allerdings ein ganz eigenes Kaliber. Gemäß dem, was allgemein über ihn bekannt war, war er in seiner Jugend dem Christophorer-Orden beigetreten und sieben Jahre Mönch gewesen. Danach hatte er sich entschieden, die Kutte abzulegen, sich der Politik zu widmen und es innerhalb
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