Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten

Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten

Titel: Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten
Autoren: M’Raven
Vom Netzwerk:
können.«
    »Das mit dem Operieren in lebensfeindlicher Umgebung ist nichts Neues«, warf Simon E. Jefferson ein. »Dafür wurde ich schließlich auch konstruiert. Ich kann Temperaturen bis zu minus 200 Grad aushalten und Methan atmen, wenn es sein muss.«
    »Ja, Jefferson«, stimmte Telford ihm zu. »Aber sie haben Ihre DNA nicht mit der von Tieren aufgepeppt.«
    Der Leitende Ingenieur zog ein schiefes Grinsen. »Doch, haben sie. Woher, dachten Sie, stammen meine Facettenaugen?«
    »Nach meinen Informationen«, warf Maunga ein, »sind Sie zum Star Corps gegangen, nachdem die Minen, für deren Arbeit Sie – pardon! – konstruiert waren, geschlossen wurden. Wie wirkt sich Ihre genetische Optimierung jetzt aus?«
    Jefferson zuckte mit den Schultern. »Sie hat Vorteile, sie hat Nachteile«, gab er zu. »Und der größte Teil davon ist jetzt vollkommen überflüssig. Ich werde wohl kaum je wieder Methan atmen oder mich extremen Minustemperaturen aussetzen müssen, da ich nicht vorhabe, zu den Sharaan auszuwandern. Meine Infrarotsicht hat dagegen die offensichtlichen Vorteile. Dass ich aber außer Infrarot nichts anderes sehen kann«, er zögerte kurz, ehe er fortfuhr, »ist genau genommen jetzt sogar eine Behinderung. Ich brauche speziell darauf eingestellte Displays, um sie überhaupt ablesen zu können. Ich kann keine Filme auf einem normalen Bildschirm sehen und kein normales Buch lesen. Natürlich kann ich das kompensieren, aber es schließt mich auf gewissen Ebenen aus, grenzt mich in einer Weise von anderen Menschen ab, die mir nicht sonderlich gefällt. Allein schon weil sich die meisten mir gegenüber wegen meiner Facettenaugen unsicher bis abweisend verhalten.«
    »Wenn ich Sie richtig verstehe, würden Sie Ihre Optimierung gern wieder rückgängig machen«, hakte Botschafter Maunga nach.
    Jefferson schnaubte. »Rückgängig ist gut. Ich kenne es nicht anders. Genoptimierung hat unbestreitbar ihre Vorteile, wenn es darum geht, angeborene Defekte, die zu Behinderungen führen, rechtzeitig zu beseitigen – stimmt’s, Fähnrich Morales? –, aber sie sollte meiner Meinung nach nicht darüber hinausgehen.«
    Clayton Morales nickte nachdrücklich. Er litt seit seiner Geburt unter dem so genannten »Wolfsmenschen-Syndrom« und war am ganzen Körper behaart wie ein Tier mit Ausnahme eines schmalen Bereichs um die Augen herum, die Nasenspitze sowie Handflächen und Fußsohlen.
    »Oh ja!«, bestätigte er inbrünstig. »Wenn meine Eltern das Geld für die entsprechenden Untersuchungen und Korrekturen gehabt hätten, wären mir in meiner Kindheit und Jugend – und manchmal auch heute noch – so manche gemeine Hänselei erspart geblieben. Ich finde allerdings, die Gentechniker sollten sich in ihren Forschungen mal langsam mehr darauf konzentrieren, Gendefekte auch bei Erwachsenen behandeln zu können und nicht nur darauf, gewünschte genetische Dispositionen bei Ungeborenen zu produzieren.«
    »Dem kann ich nur zustimmen«, bekräftigte Telford. »Ich wurde noch vor meiner Geburt genetisch zum Soldaten bestimmt. Ich beklage mich nicht darüber, denn ich bin glücklich mit meinem Beruf. Aber ich frage mich oft, ob ich auch Soldat geworden wäre, wenn man diese Veranlagung nicht in meinen Genen verankert hätte.« Er zuckte mit den Schultern. »Möglicherweise ja, weil meine beiden Eltern auch beim Militär sind und ich damit groß geworden bin. Aber ich hatte nie wirklich die Wahl , ob ich das wollte. Das Gleiche gilt für meinen IQ. Der wurde, ohne mich zu fragen, auf 130 festgesetzt. Ich gebe zu, ich hätte gern mehr gehabt. Intelligenz kann niemals schaden. – Wie schon gesagt, ich bin glücklich mit meinem Beruf. Aber es stört mich, dass in einem so wichtigen Bereich andere nach deren eigenen Gutdünken über mich entschieden haben. Deshalb stimme ich Fähnrich Morales zu, dass man sich mehr darauf konzentrieren sollte, Genoptimierungen für Erwachsene zu ermöglichen, die alt genug sind, zu wissen, was sie wollen.«
    »Außerdem braucht man nicht unbedingt genoptimiert zu sein, um Höchstleistungen zu vollbringen«, fügte Jefferson hinzu und zwinkerte Jenny Black Fox zu. »Crewman Black Fox ist durchschnittlich intelligent und nicht optimiert, aber ich habe noch von keinem Genetic gehört, der ihr das Wasser reichen könnte, wenn es um Waffentechnik geht.«
    »Vielen Dank, Lieutenant!«, sagte Jenny Black Fox lachend. »Ich glaube, das ist das erste Kompliment, das ich von Ihnen bekommen habe!«
    Telford
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher