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Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2)

Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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und schienen eine große Rolle für die Orsonen zu spielen.
    Angst.
    Ein Kampf auf Leben und Tod.
    Vernichtung.
    Alles nur Bruchstücke, die sich auf verschiedene Weise interpretieren lassen! , überlegte Bruder Patrick.
    In solchen Fällen blieb einem nichts übrig, als sich auf den Instinkt zu verlassen und zu hoffen, dass man die Situation richtig erfasst hatte. Bruder Patrick atmete tief durch.
    »Ich bin kein Feind«, sage er schließlich. »Und ich bin keiner eurer Götter.«
    Letzteres sagte Bruder Patrick einfach aus einer vagen Ahnung heraus, dass der Begriff Götter bei den Orsonen offensichtlich keine positive Bedeutung besaß.
    Das Translatorsystem versuchte, diese Worte in die Piepslaute der Orsonen zu übertragen. Inwiefern das überhaupt nach so kurzer Zeit gelingen konnte, war unklar. Und für Patrick gab es auch keinerlei Möglichkeit, den Erfolg zu kontrollieren – abgesehen davon, dass er die Reaktion dieser Wesen zu spüren bekommen würde, die wie überdimensionale, vollkommen in Tücher gehüllte Maulwürfe wirkten. Offenbar wussten sie um die Empfindlichkeit ihrer ungeschützten und an die Sonneneinstrahlung nicht gewöhnten Haut, von der nur unterhalb der Augen ein ganz bisschen zu sehen war, das zumindest erahnen ließ, wie der Rest ihrer Körperoberfläche beschaffen war.
    Die Stimmen der Orsonen verdichteten sich zu einem schrillen und im wahrsten Sinne des Wortes ohrenbetäubenden Gekreische, dessen Spitzen zwar für das menschliche Gehör längst nicht mehr wahrnehmbar waren, die aber trotzdem einen unangenehmen Schmerz verursachten.
    Das Translatorsystem kristallisierte einen einzigen Begriff heraus, der immer wieder auftauchte. »Lüge!«
    »Nein, ich sage die Wahrheit!«, beharrte er. »Ich bin hier, um zu sprechen!«
    »Du bist hier, um durch uns zu sprechen!«, erwiderte einer der Orsonen. »Also bist du doch ein Gott!«
    Die Lunte war beinahe abgebrannt. Der Orsone riss die Waffe empor und feuerte.
    Die Kugel traf Bruder Patrick mitten in der Brust und durchdrang die Kutte. Die Wucht des Aufpralls ließ den Christopherer einen Satz nach hinten machen. Er prallte gegen die Außenwand des Gleiters und rutschte an dieser zu Boden …
     
    *
     
    »Die Solaren Welten werden Ihnen jegliche Unterstützung zukommen lassen, um diese Welt zu verlassen!«, sagte Captain Leslie. »Ich weiß, dass Ihnen dieser Gedanke nicht gefällt. Aber sehen Sie den Tatsachen ins Auge. Die Kolonie von Debrais VII ist auf sich allein gestellt nicht lebensfähig. Auch wenn Ihnen die Konzernvertreter im Moment vielleicht noch etwas anderes einzureden versuchen, um den Aktienkurs noch ein paar Tage zu halten. Aber spätestens, wenn sich auch beim letzten Anleger herumgesprochen hat, dass die Verbindung zu den Trans-Alpha-Kolonien in wenigen Monaten abbrechen wird, wird das alles keine Rolle mehr spielen. Wachen Sie auf und nehmen Sie die Hilfe an, die man ihnen bietet!«
    Ein Gemurmel entstand unter den versammelten Siedlern. Inzwischen war die Menge, die sich um die L-1 gebildet hatte, noch weiter angewachsen.
    »Wir haben genug Gauss-Gewehre, um den Orsonen das Handwerk zu legen!«, meinte Domson. Zustimmendes Gebrüll ertönte aus ein paar heiseren Kehlen.
    »Ich nehme an, dass ist nicht Ihr erster Versuch, die Sache auf diese Weise zu regeln«, stellte Leslie fest. »Und? Haben Sie es bisher geschafft? Sie haben nicht die Möglichkeiten, die Orsonen auszurotten, wie es Ihnen vielleicht vorschwebt. Sie haben noch nicht einmal die Möglichkeit, sie so tief in ihre Bauten zurückzutreiben, dass sie sich für die nächsten zehn Erdjahre nicht mehr hervortrauen. Mal davon abgesehen, dass Ihr Vorgehen vollkommen illegal wäre und Sie sich vor einem Bundesgericht der Solaren Welten verantworten müssten!«
    Ein Tumult entstand. Greg Domson heizte die Stimmung durch Gesten noch weiter an.
    »Ich muss mit Ihnen reden, Domson!«, rief Leslie und versuchte den Tumult zu übertönen.
    »Das tun wir doch gerade!«
    »An einem ruhigeren Ort!«
    »Wie Sie wollen!«, schrie Domson zurück. »Es wir nichts anderes dabei herauskommen!«
    »Dann haben Sie doch auch nichts zu verlieren!«
    »Ich habe nicht viel Zeit, Captain Leslie. Sie sehen ja, was hier für eine Stimmung herrscht!«
    »Kommen Sie in die L-1!«, forderte der Captain der STERNENFAUST.
    »Damit Sie mir eins über den Schädel geben und mich ausschalten?«
    »Ach, kommen Sie, Domson! Genauso gut könnte ich Ihre Leute verdächtigen, dass sie jeden Augenblick
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