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Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2)

Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gesehen.
    »Vielarmig ist ein subjektiver, interpretierbarer Begriff«, sagte Ka-Akon.
    »So gehörst du also zu jener Fraktion in der Priesterschaft, die unsere Überlieferungen als Dokumente ansieht, die der Zeit ihrer Entstehung unterworfen waren und heute vielleicht anders verstanden werden müssten?«, fragte Ka-Sosnon skeptisch, während sich Ka-Semsis aus dieser Kontroverse heraushielt.
    Ka-Akon wusste sehr wohl, dass es jetzt besser war, vorsichtig zu argumentieren, denn jene Ansicht, von der Ka-Sosnon gesprochen hatte, wurde nur von einer extremen Minderheit innerhalb der Priesterschaft so verstanden. Manche von ihnen hatten eine vollkommene Abspaltung vollzogen und waren sogar der Auffassung, die Schuld an dem damaligen Weggang der Götter liege bei den Orsonen und sie hätten die Götter freudig zu begrüßen und ihnen gegenüber Bußfertigkeit zu zeigen, sollten die Sternenfahrer jemals wieder auftauchen.
    Aber Ka-Akon wusste nur zu gut, dass es äußerst gefährlich war, erkennbar werden zu lassen, dass man möglicherweise auch nur einzelne Argumente dieser Ketzer überhaupt gelten ließ oder einer näheren Überprüfung für würdig hielt.
    »Nein, du irrst dich«, sagte Ka-Akon. »Ich stehe diesen Ansichten in keiner Weise nahe. Ich beobachte nur und stelle fest, dass wir unser Wissen über die Sternengötter, dass der Prophet uns hinterlassen hat, vielleicht überdenken und ergänzen müssen. Für mich ist die wichtigste Frage, wie wir unsere Angriffskraft am besten bündeln. Lohnt es sich, gegen diese halb zerstörte und offenbar in hellem Aufruhr befindliche Siedlung noch einmal zuzuschlagen, um damit noch mehr Götter zu töten und ihnen endgültig klar zu machen, dass hier kein Platz für sie ist und die Sterblichen nicht ein zweites Mal von ihnen beherrscht werden wollen oder …«
    »Oder was?«, hakte Ka-Sosnon nach, der für Ka-Akons Geschmack ein bisschen zu wenig Respekt für die Privilegien des höheren Ranges zeigte.
    »Oder wir bereiten einen Schlag gegen eine der anderen, größeren Siedlungen vor. Das ist die Alternative.«
    »Hast du bereits einen strategischen Vorschlag in deinen Gedanken, den du an die Führung weitergeben willst, Ka-Akon?«
    »Nein. Ich möchte noch etwas beobachten.«
    »Haben wir nicht genug gesehen, um unsere Schlüsse zu ziehen?«, fragte jetzt Ka-Semsis. »All diese Zweifel, ob es sich wirklich um die Götter handelt, lassen dich nur unseren Abwehrwillen erlahmen. Wir haben genug gesehen.«
    »Ist dir die Abwehr der Götter nicht das Risiko wert, dass die unsichtbaren Strahlen des Glutballs für deine Gesundheit bedeuten?«, erwiderte Ka-Akon jetzt etwas ärgerlich. Bist du eigentlich ein Unterpriester, der einmal Priester werden will oder eine erbärmliche Grabkraft mit verkümmertem Gehirn? , ging es ihm dabei ärgerlich durch den Kopf, aber er verkniff es sich, dies laut zu äußern.
    In diesem Augenblick bemerkten die Orsonen ein Objekt, das sich mit schier rasender Geschwindigkeit auf sie zubewegte. Scheinbar urplötzlich hatte es sich aus dem Gleißen, das vor allem von den ebenen Gebieten rund um die Ansiedlung der Sternengötter ausging, hervorgeschält und war jetzt deutlich erkennbar.
    »Was ist das?«, rief Ka-Sosnon erschrocken aus.
    Ka-Semsis schützte instinktiv die Augen vor der herannahenden Wärmequelle und stieß dabei ein paar so hochfrequenter Entsetzensschreie aus, dass sie selbst für die hoch empfindlichen Ohren eines Orsonen kaum noch wahrnehmbar waren.
    Orsonen waren zwar ausgesprochen ausdauernde Erdarbeiter, aber ihre kompakten Körper waren sehr viel weniger für das Klettern an steilen, rutschigen Felshängen ausgelegt. Daher war es für die drei Orsonen vollkommen illusorisch, den Vorsprung, auf dem sie sich befanden, schnell zu verlassen. So kauerten sie nur da und harrten dessen, was da auf sie zukam.
    Es konnte sich eigentlich nur um die furchtbare Rache der Sternengötter handeln. Etwas anderes erschien den dreien vollkommen undenkbar.
    Ka-Akon war derjenige, dessen Nerven der psychischen Belastung am besten standhielt.
    »Macht eure Donnerrohre bereit!«, rief er.
    Aber dazu war es zu spät.
    Die Orsonen hätten dazu zunächst mit Hilfe eines Feuersteins ein Wurzelstück oder ein Holzscheit zum Glimmen bringen müssen, um damit die Lunten ihrer Donnerrohre zu zünden. Doch das war innerhalb der wenigen Augenblicke, die ihnen blieben, kaum möglich, auch wenn Ka-Akon es noch versuchte.
    Das Objekt landete vor ihnen auf dem

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