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Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Titel: Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens
Autoren: Alfred Bekker
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…«
    »Lieutenant Stein hat seine Bewerbung für diese Position zurückgezogen, nachdem er erfuhr, dass Commander Thô Melrose das Kommando über die ALHAMBRA bekommen wird. Die beiden kennen sich, und es gab da in der Vergangenheit wohl ein paar Differenzen.«
    »Ich verstehe.«
    Das Interkom meldete sich mit Summton.
    »Captain, wir erreichen in wenigen Augenblicken das Trümmer-System«, teilte Lieutenant Commander Michael Tong mit.
    »Ich bin sofort auf der Brücke!«, versprach Frost.
     
    *
     
    »Captain, wir sind soeben aus dem Bergstrom-Raum ausgetreten«, sagte Lieutenant John Santos, der Ruderoffizier des Leichten Kreuzers STERNENFAUST im Dienst des Star Corps of Space Defence, den Raumstreitkräften der Solaren Welten. »Die Austrittsgeschwindigkeit beträgt 0,37 LG. Den angegebenen Rendezvouspunkt werden wir in sieben Stunden 43 Minuten erreichen.«
    »Danke, Ruder!«, gab Commander Dana Frost zurück.
    Die Kommandantin der STERNENFAUST saß im Sessel des Captains, während ihre Finger über ein kleines Terminal schnellten. Sie ließ sich die aktuelle Position in Bezug auf den Rendezvouspunkt durch eine schematische Darstellung veranschaulichen, die sie sich auf ihrem Display anzeigen ließ.
    »Ich möchte Lieutenant Santos’ Anmerkungen nur in so fern ergänzen, als wir während unseres Bremsmanövers die Grenze zur Einflusszone der J’eebem überschreiten werden«, sagte Lieutenant Commander Michael Tong. Der Erste Offizier hatte sich offenbar die Ortungsdaten ebenso auf seine Konsole geladen wie die Kursdaten der Steuerung.
    »Wann wird das genau der Fall sein, Michael?«, fragte Frost.
    »In viereinhalb Stunden«, gab Tong zur Auskunft, dessen Gesichtszüge unverkennbar die asiatischen Vorfahren verrieten – insbesondere, was die Augenpartie anging.
    Die Koordinaten des Treffpunkts lagen am Rand des so genannten Trümmer-Systems, das aus einem Roten Riesen und einem ihn begleitenden Zwergstern bestand. Etwa viertausend Asteroiden umkreisten den Roten Riesen, dessen offizielle Bezeichnung Trümmer A lautete. Sein kleinerer und sehr viel lichtschwächerer Begleiter Trümmer B hatte insgesamt nur etwa dreihundert Gesteinsbrocken, die ihn auf mehr oder minder irregulären Bahnen umkreisten. Die größten Objekte des Trümmer-Systems waren sogar größer als der Erdmond, die meisten hatte jedoch eine Masse, die um etwa zwanzig Prozent geringer war. Eine ganze Reihe dieser Objekte wiesen eine unregelmäßige, an versteinerte Kartoffeln erinnernde Form auf, ähnlich den Mars-Monden Deimos und Phobos. Das hatten irdische Astronomen als Indiz dafür gewertet, dass es in früheren Epochen durchaus reguläre Planeten im Trümmer-System gegeben hatte, die vermutlich durch eine Bahnunregelmäßigkeit des kleineren Sterns Trümmer B zerstört worden waren. Entgegen seiner heutigen Bahn, musste sich Trümmer B seinem Hauptstern so stark genähert haben, dass die Planeten beider Sonnen durch die mörderischen Gravitationskräfte regelrecht zermalmt worden waren.
    Das Trümmer-System markierte die Grenze zwischen dem Reich der J’ebeem und den Solaren Welten. Das System selbst galt als neutraler Boden. Da es dort weder irgendwelche Bodenschätze in nennenswerter Menge gab, noch eine der beiden Seiten ihm bisher irgendeine besondere strategische Bedeutung beigemessen hatte, war bisher weder von den J’ebeem noch von Seiten der Menschen Anspruch darauf erhoben worden.
    Es schien zwischen den beiden äußerlich sehr ähnlichen, genetisch und physiologisch aber ausgesprochen verschiedenen Spezies eine Art stillschweigendes Übereinkommen darüber zu herrschen, die Lage nicht etwa durch die Besetzung eines wertlosen Systems oder die Einrichtung von Flottenbasen eskalieren zu lassen.
    Hauptgegner der J’ebeem waren nach wie vor die sauroiden Starr, die seit geraumer Zeit ihren Einfluss- und Siedlungsbereich auszudehnen versuchten.
    Die Unterstützung der Solaren Welten für das »Arashlan« der Starr war stets etwas halbherzig gewesen – schließlich sah man auf der Erde und ihren Kolonien die vogelartigen Kridan als den Hauptfeind an. Außerdem hatte sich die Hoffnung, durch Technologietransfer von der technischen Überlegenheit der verbündeten Starr zu profitieren, bei weitem nicht in dem Maß erfüllt, wie es der Hohe Rat und das Oberkommando des Star Corps ursprünglich erhofft hatten.
    Der Konflikt zwischen Menschen und J’ebeem hatte ohnehin eher auf Sparflamme vor sich hingeköchelt.
    Warum ihn also nicht
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