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Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Titel: Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens
Autoren: Alfred Bekker
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harte Konturen aufwies, die ihn unnahbar erscheinen ließen. Offenbar ein Auftreten, das auch seiner öffentlichen Rolle geschuldet war, denn als Mitglied des Erbtriumvirats von Ebeem hatte er Entschlossenheit und Führungsstärke zu demonstrieren, wollte er nicht das Risiko eingehen, dass unter den Oberhäuptern der Adelshäuser der Gedanke an Rebellion aufkam. Aber hier auf Assano fühlte sich Rendoy offenbar sicher.
    »Das Haus G’Om ist nur ein Mittleres Haus«, merkte er schließlich noch an. »Daher hat Dhankhen Qatrano bisher natürlich nur mittelmäßige Gegner gehabt. Aber wenn Sie so sehr an ihm interessiert sind, dann schenke ich Ihnen diesen Kämpfer!«
    »Das ist zu gütig, mein Triumvir!«
    »Ich bin überzeugt, dass dies mich in besonderer Weise Ihrer Gefolgschaft versichern wird, Namsor.«
    »An dieser Gefolgschaft sollte ohnehin nicht der geringste Zweifel bestehen!«
    Rendoy verzog das Gesicht. »Ich hoffe, diese Gefolgschaft besteht auch dann noch, wenn Sie Söhne haben, von denen Sie glauben, dass sie Ihnen Ihrem Amt als Fürstgouverneur nachfolgen sollten …«
    »Ausgeschlossen ist die Nachfolge des Sohnes in das Amt des Vaters aber doch nach den Statuten des Reiches nicht«, gab Namsor zu bedenken.
    Rendoy nickte. »Das ist richtig. Aber die Erblichkeit ist ausgeschlossen. Spätestens nach dem Tod des Lehenträgers kann das Lehen vom Triumvirat nach Gutdünken und in Anbetracht der Fähigkeiten einzelner Bewerber neu vergeben werden.«
    »Ich habe nicht vor, diese Regeln zu brechen«, versprach Namsor und dachte gleichzeitig: Von wie vielen Oberhäuptern Hoher, Edler oder gar Mittlerer und Niederer Häuser wird er dieses Versprechen schon gehört haben – und wie oft ist es gebrochen worden!
    »Das freut mich zu hören. Denn in der Tat ist das einer der häufigsten Punkte, durch die es zwischen dem Triumvirat und den Oberhäuptern der Häuser zu Konflikten kommt.« Während Rendoy die letzten Worte sprach, veränderte sich dabei sein Tonfall und wurde schneidend, ja fast drohend.
    Ob genau das das Problem war, weswegen Disor und einige andere Oberhäupter ihre Lehen verloren haben? , ging es Namsor durch den Kopf.
    Es war gut möglich, dass die angebliche Verschwörung lediglich ein Vorwand dafür war, jemanden zu entfernen, der versuchte, aus einer nichterblichen Lehensherrschaft eine Erbliche zu machen. Dahingehende Versuche hatte es im Lauf der Jahrhunderte immer wieder gegeben. Aber sie hatten allenfalls für einige wenige Generationen Erfolg gehabt, da das herrschende Triumvirat jeweils sehr darauf bedacht gewesen war, das Privileg der Erblichkeit für sich allein zu behalten.
    Gestattete man es nämlich den Oberhäuptern der Hohen Häuser, regelrechte Dynastien auf ihren Planeten oder gar in ganzen Systemen, die sie als Lehen des Reiches erhalten hatten, zu etablieren, so war dies ein Faktor, der die Zentralgewalt des Triumvirats schwächte, die dem J’ebeem-Reich über Jahrtausende hinweg relativ große innere Stabilität gegeben hatte.
    »Nun, einstweilen habe ich ja noch nicht einmal eine offizielle Ehefrau – geschweige denn einen legitimen Sohn, der mich in der Führung des Hauses Rasan beerben könnte«, sagte Namsor mit einer etwas gezwungen wirkenden Leichtigkeit. »Also besteht für das Triumvirat einstweilen nicht der geringste Anlass, sich über diesen Punkt Sorgen zu machen.«
    Ein Fanfarenstoß kündigte in diesem Moment den nächsten Kampf an. Das Publikum hielt den Atem an, als die Kontrahenten mit ihren Reitsauroiden den Arenaplatz betraten.
    Beide Drachenreiter, wie man die Kämpfer auch nannte, ließen ihre Tiere nach vorne preschen und sie förmlich gegeneinander prallen. Ein harter Kampf entwickelte sich.
    Erbtriumvir Rendoy unterdrückte ein Gähnen.
    Sowohl der Gastgeber als auch der Mann zu Rendoys Linker ignorierten dies geflissentlich. Bei Letzterem handelte es sich um Drelur Laktraan, den Chef des allmächtigen Geheimdienstes Temuran.
    Namsor hatte sich schon über den Umstand gewundert, dass Laktraan den Triumvir auf seiner Reise nach Assano begleitet hatte. Sein Instinkt sagte dem neuen Fürstgouverneur eigentlich, dass dies kaum grundlos geschehen sein konnte. Und so befand sich Namsor in einem Zustand erhöhter Wachsamkeit, der weit über die normale Aufregung hinausging, die der Besuch eines Erbtriumvirs für einen Fürstgouverneur mit sich brachte.
    Welche Aufgabe hat Laktraan hier – da wir uns doch in einem Krieg mit Menschen und Starr befinden und
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