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Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Titel: Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens
Autoren: Alfred Bekker
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es für den Temuran-Chef nun wirklich wichtigere Dinge gibt, als Fürstgouverneure zu ihrem Lehen zu beglückwünschen …
    Namsor argwöhnte schon, dass die Anwesenheit Laktraans vielleicht mit seiner Person zusammenhing.
    Traute ihm der Triumvir etwa nicht?
    Oder wollte er allein durch die Anwesenheit des Temuran-Chefs deutlich machen, dass mit dem neuen Fürstgouverneur ein genauso kurzer Prozess gemacht würde, wie mit dessen Vorgänger, falls sich auch nur die kleinste Spur einer Illoyalität zeigen sollte?
    Ich werde wachsam bleiben müssen! , war Namsor klar. Aber hast du das nicht immer gewollt? Einen eigenen Planeten als Lehen für dein Haus, das dadurch von den Edlen zu den Hohen Häusern aufgestiegen ist … In den Annalen deiner Familie hast du dir jetzt schon einen Platz verdient, denn keiner deiner Vorfahren hat es so weit gebracht!
     
    *
     
    Die fünf Monde von Assano leuchteten rötlich in der Abendsonne, während das Zentralgestirn dieses sich äußerst langsam um die eigene Achse drehenden Planeten längst hinter den schroff in den Himmel ragenden Vulkangebirge versunken war. Die Abendstunden waren die einzigen während des langen Assano-Tages, an denen sich die Bewohner im Freien aufhalten konnten, ohne durch die mörderische Tageshitze oder die grausame Kälte der Nacht in Mitleidenschaft gezogen zu werden.
    Der Abend war die einzige Zeit des überlangen Assano-Tages, an dem Feste im Freien durchgeführt werden konnten. Allerdings dauerte allein dieser Abend länger als die normale Wachphase eines J’ebeem. Und doch neigten die auf Assano lebenden J’ebeem – auch J’assano oder ›Söhne Assanos‹ genannt – dazu, diese beste Zeit des Assano-Tages an einem Stück zu erleben, was für die meisten einfach in einem Zustand vollkommner Erschöpfung endete.
    Die Kämpfe schienen Rendoy nicht mehr sonderlich zu interessieren, was einerseits vielleicht daran lag, dass er die extrem langen Assano-Tage nicht gewöhnt war. Der andere Grund war, dass er mit dem neuen Fürstgouverneur noch etwas sehr Wichtiges zu besprechen hatte.
    »Namsor, Sie werden schon sehr bald erneut hohen Besuch bekommen«, kündigte Rendoy an.
    »Oh, um wen handelt es sich denn?«
    »Um einen Menschen namens Paljanov, der schon hier und da auf unterer Ebene als Botschafter für die Solaren Welten tätig war. Unser Geheimdienst weiß genau Bescheid über ihn. Gerade ist er für besondere Verdienste ausgezeichnet worden. Offensichtlich trägt er großen Anteil daran, dass die Solaren Welten der Menschen mit dem Heiligen Imperium der Kridan Frieden geschlossen haben. Er wird mit einem Kriegsschiff nach Assano gelangen. Bis zur Grenze zum Menschengebiet sind es ja nur wenige Lichtjahre.«
    »Ein Kriegsschiff der Menschen – auf unserem Territorium?«, echote Namsor etwas verwundert.
    »Es erhält freies Geleit und wird von einigen unserer eigenen Schiffe bis ins System von Assanos Feuer begleitet. Sinn der Gespräche, die anschließend geführt werden, soll eine vorsichtige Sondierung sein, in wie fern eine Beilegung des Konflikts mit den Solaren Welten möglich ist.«
    »Es wäre nicht schlecht, wenn wir keinen Zweifrontenkrieg mehr führen müssten – wobei sich die Menschen auf Grund ihrer Auseinandersetzung mit den Kridan bislang ja noch gar nicht mit voller Kraft involviert haben.«
    »Hätten sie das, sähe es womöglich noch viel schlechter um das Reich aus!«, mischte sich Drelur Laktraan in das Gespräch ein, aber der regierende Triumvir brachte den Chef seines Geheimdienstes mit einer knappen Handbewegung zum Schweigen.
    »Es gibt nicht nur militärische Gründe, die es dem Triumvirat sinnvoll erscheinen lassen, mit den Menschen ganz vorsichtig nach einem Ausgleich zu suchen. Wie sich vermutlich bis zu Ihnen herumgesprochen hat, wird sich in einem zum Menschheitsgebiet gehörenden Raumsektor in Kürze ein Wurmloch eröffnen. Unsere Spionage weiß so ziemlich dasselbe darüber wie die Regierung der Menschen. Danach ist es in etwa vier Sol-Monaten so weit – also in nur acht Ebeem-Monaten. Dann wird eine Passage in ein weit entferntes und ansonsten uns allen wohl noch tausende von Ebeem-Jahren in die Zukunft unzugängliches Gebiet unserer Galaxis entstehen.«
    »Eine Straße für den Handel und eine Quelle für den Wohlstand!«, stellte Namsor fest.
    »Sie sagen es – aber wir werden nur dann davon partizipieren können, wenn wir mit den Menschen zu einem Ausgleich gekommen sind.«
    »Ich verstehe«, murmelte
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