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Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan

Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan

Titel: Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan
Autoren: M’Raven
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dass sie sich hätten leisten können, diese Möglichkeit außer Acht zu lassen.
    »Wir haben noch keine neuen Leute an Bord, die für so ein Attentat in Frage kämen«, resümierte sie laut. »Außerdem war vom Zeitpunkt der Benachrichtigung zu diesem Flug nicht mehr genug Zeit, irgendeinen Attentäter als Crewmitglied getarnt an Bord zu schmuggeln.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass es, falls mein Verdacht wirklich zutrifft, jemand aus dem Stab der Botschafterin ist«, ergänzte Telford. »Alles andere ist relativ unwahrscheinlich.«
    Frost nickte. »Olafsson, Sie werden aus Ihren Leuten eine Ehrenwache zusammenstellen, deren einzige Aufgabe es ist, Satren-Nor zu schützen. Behalten Sie alle Leute, die sich in seiner Nähe befinden, scharf im Auge.«
    »Geht klar, Captain.«
    »Was sagt Ihre Analyse darüber aus, Telford, wann ein Attentat am günstigsten wäre?«
    »Wenn alle anderweitig beschäftigt sind. Konkret: wenn aller Augen auf den Prediger und seine Begleiter gerichtet sind und niemand auf die Leute im Hintergrund achtet. Also direkt beim ersten Zusammentreffen und der Begrüßung wäre es am günstigsten. Zweitgünstigste Möglichkeit: unmittelbar vor Beginn der Verhandlung, wenn alle sich gerade ihre Plätze suchen. In jedem Fall aber, bevor irgendwelche Verträge und Abkommen unterzeichnet sind. Wenn ich ein Attentäter wäre, ich würde es bei der Begrüßung tun.«
    Frost nickte. »Ich hoffe, Sie irren sich, Telford. Ein Attentat auf den Prediger ist so ziemlich das Letzte, was uns noch gefehlt hat.«
    Ragnarök S. Telford lächelte grimmig. »Wenn ich mich irre, hatten wir zumindest ein gutes zusätzliches Training in Personenschutz und Wachsamkeit.«
    Frost grinste zurück. »Dann bereiten Sie alles für die Operation ›Predigerschutz‹ vor, meine Herren. Und, Telford, das nächste Mal, wenn Sie etwas auf dem Herzen haben, scheuen Sie sich nicht, mich selbst anzusprechen. Keiner meiner Leute braucht einen Mittelsmann, um mit mir zu reden. Auch nicht die Leute, die mir nicht direkt unterstellt sind.«
    Der Marine stand zackig stramm. »Jawohl, Ma’am«, bestätigte er mit einem breiten Grinsen. »Werde Sie wie befohlen künftig selbst ansprechen.«
    Frost scheuchte die beiden Männer mit einem Schmunzeln hinaus …
     
    *
     
    Dana Frost saß mit Isabella Chang gemütlich zu einem Schwätzchen im Aufenthaltsraum zusammen. Der Flug durch den Bergstrom-Raum war in der Regel äußerst ruhig und ereignislos, um nicht zu sagen langweilig. Jeder war froh über eine kleine Abwechslung. Auch Isabella Chang bildete da keine Ausnahme. Dana nutzte die Gelegenheit, um die Botschafterin diskret auszuhorchen. Was nicht besonders schwer war, denn die wurde es nicht müde, Frosts Ohren ihr Leid über ihren Kollegen Paljanov zu klagen.
    »Der Mann raubt mir noch den letzten Nerv!«, stöhnte sie und nahm einen großen Schluck ihres Synthodrinks. »Nur weil er sich wichtig machen will, redet er manchmal den größten Blödsinn daher. Und sein neuer Assistent ist zu bedauern. Paljanov lässt ihm gegenüber bei jeder Gelegenheit heraushängen, aus welcher bedeutenden Familie er selbst kommt, während Giorgio LeBlancs Familie das ist, was man noch vor zweihundert Jahren als ›einfache Leute‹ bezeichnet hat. Dabei hat er, obwohl er noch recht jung ist, heute schon mehr auf dem Kasten als Paljanov jemals haben wird.«
    Dana Frost hörte aufmerksam zu und machte an den entsprechenden Stellen die erwarteten Bemerkungen oder Laute. Am Ende des über eine Stunde dauernden Gesprächs – mehr Monolog der Botschafterin – wusste sie eine Menge über den diplomatischen Stab an Bord. Gleich nachdem sich Isabella Chang wieder zurückgezogen hatte, bat Frost Olafsson, seinen Stellvertreter Takashi und Telford zu einem Gespräch in ihren Bereitschaftsraum.
    »Nach allem, was mir die Botschafterin berichtet hat, kommen drei Personen als mögliche Attentäter in Frage. Mal ganz abgesehen davon, dass es natürlich theoretisch jeder sein könnte. Die meisten Menschen haben ihren Preis, wenn es sich dabei auch nicht immer um etwas Materielles handeln muss. Und so können auch bisher treue und loyale Leute zu Verrätern werden. Aber Isabella – Mrs. Chang – kennt die meisten Leute ihres Stabes seit vielen Jahren und hält viel von ihnen. Abgesehen von Paljanov.« Frost gestattete sich ein Grinsen. »Aber den kann wohl keiner leiden.«
    »Wahrscheinlich nicht mal seine eigene Mutter«, ergänzte Telford, der von verschiedenen
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