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Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan

Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan

Titel: Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan
Autoren: M’Raven
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rechtschaffenen Kridan undenkbar war. Der Raisa war schließlich heilig. Noch niemals in der gesamten kridanischen Geschichte hatte es jemand gewagt, sich an ihm in welcher Form auch immer zu vergreifen. Allerdings hatte es auch noch niemals in der kridanischen Geschichte eine Ketzerrebellion gegeben.
    »Was haben Sie vor, Tresan-Kon?«, erkundigte sich Ligur-Tan.
    »Der Machtwechsel ist nicht mehr aufzuhalten«, antwortete der. »Darüber sind wir uns wohl alle einig. Aber nicht jeder Kridan wird damit einverstanden und glücklich sein. Außerdem werden ungeahnte wirtschaftliche Schwierigkeiten auf das Volk zukommen, was mit Sicherheit keiner der Rebellenführer bedacht hat. Und nichts macht so unzufrieden wie wirtschaftliche Not oder auch nur erhebliche materielle Einschränkung. Deshalb wird es nicht allzu lange dauern, bis die ersten Mitläufer anfangen, die alte Ordnung wieder herbeizusehnen. Wenn es so weit ist, werden wir den echten Raisa präsentieren, der dann seinen rechtmäßigen Platz an der Spitze unseres Volkes einnehmen und die alte Ordnung wieder herstellen wird.«
    Kel-kek bewunderte den Schachzug seines Vorgesetzten neidlos, wenn er sich auch fragte, ob die anderen drei Führungsmitglieder des Bolpor ihn ebenfalls durchschauten. Kel-kek hatte nicht vergessen, dass Tresan-Kon dem alten Rinu-Bak eine klare Antwort auf die Frage, ob er sich ebenfalls nach Frieden sehne, schuldig geblieben war. Kel-kek hielt es für mehr als wahrscheinlich, dass sein Vorgesetzter tatsächlich ein heimlicher Sympathisant der Ketzerbewegung war.
    Wenn er jetzt den eben dargelegten Plan in die Tat umsetzte, den jungen Raisa in die Obhut des Bolpor zu nehmen, hielt er sich – und dem Geheimdienst – damit alle Hintertüren offen. Sollte es tatsächlich kommen, wie Tresan-Kon befürchtete, dass massive Stimmen zur Rückkehr zur alten Ordnung aufkamen, würden diese Stimmen dem echten jungen Raisa folgen. Den aber würde Tresan-Kon in der Zwischenzeit nach seiner eigenen Fasson erzogen und ausgebildet haben, dass die »neue« Ordnung seinen eigenen Vorstellungen entsprach.
    Sollte die Rebellion jedoch wider Erwarten langfristig erfolgreich sein und alle Schwierigkeiten meistern, würde Tresan-Kon und mit ihm der restliche Bolpor bereits bewiesen haben, dass sie die neue Regierung unterstützten. Mit anderen Worten: Tresan-Kon würde so oder so seine Stellung und seine Privilegien behalten und vielleicht sogar derjenige sein, der in Wahrheit im Hintergrund die Fäden in der Hand hielt. Schlau! Gerissen! Raffiniert! Mit einem Wort: brillant.
    »Wir werden den Ausgang der Offensive gegen die Solaren Welten abwarten«, ordnete der Bolpor-Chef jetzt an. »Bis dahin bereiten wir unsere nächsten Schritte vor. Sie, Ligur-Tan, werden dafür Sorge tragen, dass der junge Raisa in Sicherheit gebracht wird, sobald ich den Befehl dazu gebe. Sie, Mirku-Sef, werden mit den Sharaan in Kontakt treten und sie an die neue Regierung binden, soweit das möglich ist. Sie, Rinu-Bak, werden die linientreuen Kridan ausfindig machen und mir eine Liste mit ihren Namen erstellen, damit wir sie gezielt kontaktieren können, wenn die Zeit gekommen ist.«
    Oder sie gezielt eliminieren können, wenn das vorteilhafter sein sollte , dachte Kel-kek.
    Tresan-Kon wandte sich jetzt an ihn. »Sie, Kel-kek, werden dafür sorgen, dass der Mar-Tanjaj und der Oberpriester Lajton-Dor keine Schwierigkeiten machen. Notfalls eliminieren Sie die beiden.«
     
    *
     
    Die Flotte der Solaren Welten hatte sich noch während des Fluges im Bergstrom-Raum in sechs Abteilungen aufgeteilt. Die ersten zwei Gruppen sollten sich den Kridan offen in den Weg stellen. Zwei weitere Gruppen würden von den Flanken her angreifen, während die fünfte Gruppe, zu der auch die STERNENFAUST gehörte, auf Schleichfahrt gehen und dem Gegner den Rückweg abschneiden würde. Die letzte Gruppe sollte sich als Eingreifreserve zurückhalten.
    Zu der ersten Angriffsformation gehörte auch die Jägerstaffel unter dem Kommando von Vize-Admiral Akerana. Die Jäger waren eine relativ neue Entwicklung, ca. 25 m lang und im Grunde genommen nichts anderes als ein fliegendes Gaussgeschütz mit einer aufgesetzten Pilotenkuppel und dem neuen Mesonenantrieb. Da sie nicht über einen Bergstromantrieb verfügten, wurden sie von speziellen Trägerschiffen – umgebauten Dreadnoughts – transportiert. Sie besaßen eine ungeheure Manövrierfähigkeit, waren daher schwer zu treffen und deshalb möglicherweise im
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