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Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan

Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan

Titel: Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan
Autoren: M’Raven
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bevorstehenden Kampf die Einheit, die ihn entscheiden würde. Dana hatte sie einmal im Einsatz gesehen, und war beeindruckt gewesen.
    Aber noch stand alles buchstäblich in den Sternen. Allerdings hatte das Star Corps diesmal das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Wie weit es sich als Vorteil entpuppen würde, musste sich zeigen. Die Flotte der Solaren Welten verließ knapp sieben Stunden vor Konors Stern den Bergstrom-Raum und näherte sich dem System in Schleichfahrt, was bedeutete, dass sie den Antrieb ausgeschaltet hatten und sich durch die Trägheit weitertreiben ließen. Solange sie ihre Antriebe ausgeschaltet hatten, waren die Kridan nicht in der Lage, die Annäherung zu messen, bis die Flotte ungefähr nur noch eine Lichtminute entfernt war, was immer noch 1,8 Millionen Kilometern entsprach.
    Jeder Schiffskommandant kannte die geplante Taktik und hatte die dazugehörigen Befehle erhalten. Wie die Ortung bei der Annäherung zeigte, waren die Kridanschiffe in lockeren Verbänden versammelt und noch nicht in Kampfformationen. Außerdem befanden sich viele von ihnen zwischen den Asteroidentrümmern. Einige Schiffe waren sogar auf den größeren Brocken, die eine stabile Umlaufbahn um die Sonne hatten, gelandet. Offenbar glaubten sie sich immer noch sicher in dem abgelegenen System und rechneten nicht damit, dass ihr geheimer Angriffsplan den Menschen bereits bekannt war.
    Die erste Gruppe, die aus Dreadnoughts, Schweren und leichten Kreuzern bestand, aktivierte als erste ihre Antriebe, nachdem sie eine günstige Position erreicht hatte und gab sich dadurch der feindlichen Flotte zu erkennen. Natürlich würde es noch eine Weile dauern, bis sie in Schussweite waren, aber die Kridan wussten nun, dass man sie entdeckt hatte und diese Schlacht nicht wie geplant nach ihren Bedingungen geschlagen werden würde.
     
    *
     
    Narel-Dal, General der Tanjaj und Kommandant der GOTTESRUHM, wusste, dass dies seine letzte Schlacht sein würde, und zwar unabhängig von ihrem Ausgang. Er war eigentlich schon lange zu alt für die aktive Teilnahme an Schlachten. Doch er konnte sich nicht überwinden, sich aufs Altenteil zurückzuziehen und den Rest seiner ihm noch verbleibenden Tage damit zu verbringen, müßig von vergangenem Ruhm zu träumen und seine Enkel mit Erzählungen über längst vergangene Zeiten zu langweilen. Der immer währende Kampf für den rechten Glauben war das Einzige, was er kannte.
    Aber die Zeiten änderten sich. Die vergangenen Jahre, in denen das Volk von Kridania auf den neuen Raisa gewartet hatte, waren für Narel-Dal eine Qual gewesen. Er kam sich nutzlos vor und langweilte sich mit dem routinemäßigen Dienst auf seinem Schiff, das nur in regelmäßigen Abständen gewartet, aber sonst nicht gebraucht wurde. Er sehnte sich mit seiner ganzen Seele nach dem Kampf für die gerechte Sache, der er sein Leben gewidmet hatte.
    Und dann war dieser Prediger aufgetaucht mit seiner ketzerischen Behauptung, der immer währende Krieg gegen die Andersgläubigen im Universum sei gar nicht die wahre Bestimmung der Kridan. Seiner Behauptung nach hatten die Priester ihnen in der Vergangenheit die Schriften vollkommen falsch ausgelegt, und die friedliche Verbreitung des wahren Glaubens sei der eigentliche Sinn.
    Wie die meisten anderen auch war Narel-Dal der Überzeugung gewesen, dass es sich bei dieser Behauptung ausschließlich um die Propaganda eines verblendeten Wahnsinnigen handelte. Doch er war nicht General geworden, indem er jedes Urteil kommentarlos akzeptierte. Er war sein ganzes Leben lang ein Mann der Wahrheit gewesen. Deshalb wollte er auch in diesem Punkt Gewissheit haben.
    Narel-Dal stellte seine eigenen Nachforschungen in dieser Sache an. Seine Stellung sicherte ihm gewisse Privilegien zu, die ihm das ermöglichten. Eines davon war unter anderem auch der ungehinderte Zugang zu den alten Schriften, die normalerweise von den Priestern unter strengem Verschluss gehalten wurden. Und darin hatte der alte General die Wahrheit gefunden. Der Ketzer hatte Recht, und der ewige Kampf war nicht die Bestimmung aller Kridan.
    Narel-Dals Welt war innerhalb weniger Sekunden in sich zusammengebrochen. Alles, wofür er gelebt hatte, alles, dem er gedient hatte – nein, zu dienen geglaubt hatte –, war eine Lüge. Gott wollte keine Gläubigen, die ihm folgten, weil sie mit Gewalt dazu gezwungen worden waren. Er wollte ausschließlich freiwillige Anhänger, die sich ihm mit ganzer Seele freudig hingaben – nicht aus
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