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Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter
Autoren: Luc Bahl
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Debatten mitverfolgt hatte, die per Bergstrom-Funk live übertragen wurden. Welche Auswirkungen die Beschlüsse auf das Flottengefüge und die militärische Lage haben, darüber jedoch machen sich die Damen und Herren des Hohen Rats keine Gedanken …
    So war es gekommen, dass ein Teil der Schiffe des Star Corps zeitweilig für Operationen der Galab zur Verfügung gestellt werden musste. Unter anderem die STERNENFAUST. Denn nach dem Spionageskandal hatten es auf einmal alle und jeder sehr eilig, »für schonungslose Aufklärung« zu sorgen. Jetzt wurde jeder Bereich durchleuchtet.
    »Eine gute Strategie«, wie Bruder William sich ausgedrückt hatte, »um von anderen Fehlern und Versäumnissen abzulenken.«
    Umso überraschender war für Dana die erste Begegnung mit agent Valentina Duchamp verlaufen. Ungeachtet allen politischen Hickhacks und aller hektischen Aktivitäten, in die die STERNENFAUST auf einmal verwickelt worden war, stellte sich die ihnen zugeordnete Agentin als äußerst kompetente, durchsetzungsstarke Frau heraus, die genau wusste, was sie wollte. Hatten sie sich während des ersten Teils der Passage nach Druillet noch vorsichtig gegenseitig beschnuppert, so war ihr Verhältnis, je näher sie ihrem Ziel, der Spieler-Enklave, kamen, immer entspannter und herzlicher geworden.
    »Irgendwie passt alles auf eine seltsame Art und Weise zusammen …«, unterbrach Valentina Danas Gedankenfluss.
    »Inwiefern …«, fragte Frost.
    »Die Kridan rücken immer weiter in unsere Gebiete vor. Und, als ob das nicht genug wäre, nehmen die internen Probleme der Solaren Welten von Tag zu Tag zu.«
    Frost sah die Agentin fragend an.
    »Ich sage nur: Genetics-Debatte … Ihr LI …«
    »Simon E. Jefferson …«, sagte Dana.
    »Richtig, dieser Jefferson scheint ja ein sehr klar denkender Vertreter seiner Gattung zu sein. Aber das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass man die Genetics viel zu lange einfach hat machen lassen, was sie tun wollten. Und jetzt rudert der Hohe Rat hektisch zurück …«
    »… nachdem in den Laboratorien und DNA-Fabriken der Genetics längst Tatsachen geschaffen wurden«, ergänzte Dana.
    »Oder nehmen wir das, was uns im Augenblick direkt betrifft«, redete sich. Valentina allmählich in Rage. »Spione werden mit mehr Glück als Verstand entlarvt. Und was geschieht? Im Hohen Rat diskutieren und beschließen sie mit heißer Nadel einige Maßnahmen und versuchen Löcher zu stopfen, indem sie an anderer Stelle neue aufreißen …«
    »Woher wissen Sie, was …?«, Dana unterbrach sich selbst mitten im Satz.
    »Man muss kein Gedankenleser sein, um zu ahnen, was Sie und Ihre Crew eigentlich bewegt, Captain«, sagte Valentina. »Unter militärischen Gesichtspunkten gäbe es sicher wichtigere Aufgaben für einen Kreuzer, als das, was wir hier gerade tun.«
    »Aber das ist die Realität«, erwiderte Dana.
    »Zweifellos – und vor allem wird ein Soldat niemals den Befehl hinterfragen, den er bekommt …«
    Klang da ein spöttischer Unterton in der Stimme der Agentin?
    »Sie irren sich, Madame«, sagte Dana ernsthaft. »Natürlich ist ein Soldat in erster Linie ein Befehlsempfänger und hat das zu tun, was man ihm aufträgt. Aber die Zeiten, in denen es als Tugend galt, dabei sein eigenes Gehirn abzuschalten, sind schon lange vorbei.«
    »Zum Glück.«
    Dana nickte.
    »Deshalb arbeite ich auch sehr gerne mit Ihnen zusammen, Captain«, fügte Valentina mit eigentümlicher Betonung hinzu. »Ich kann Ihnen versichern, es gibt gute Gründe für unseren Einsatz auf Druillet und den ganzen Aufwand – mit Ihnen, Ihren Leuten und Ihrem Schiff und hier vor Ort …« Sie breitete die Arme aus.
    Doch Dana hatte mit einer anderen Sache viel mehr Probleme. Dass die STERNENFAUST im unschuldigen Gewand einer zivilen Luxus-Raumyacht einer verwöhnten Multimillionenerbin daher kam und während ihres Einsatzes den Namen MELUSINE trug, war eine reine Gewöhnungssache. Ähnliches hatte sie schon bei früheren Einsätzen erlebt. Ungewohnt klang für sie jedoch nach wie vor die Bezeichnung »Captain«. Und zwar hier außerhalb ihres Schiffes, wo ihr normaler militärischer Rang nur der eines Commanders gewesen wäre. Obwohl Dana natürlich bewusst war, dass die Anrede als »Captain« hier und jetzt nichts mit militärischer Hierarchie zu tun hatte und an Bord der STERNENFAUST sogar völlig okay gewesen wäre, musste sie sich doch immer wieder die rein zivile Bedeutung dieser Anrede in Erinnerung rufen.
    Es gab sogar die
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