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Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter
Autoren: Luc Bahl
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Blockade funktionierte. Den Kampf um den Bordrechner konnten sie nicht gewinnen.
    So nicht! , triumphierte Miller.
    Doch da bemerkte er, dass irgendetwas mit den Servomotoren der Safes nicht stimmte.
    Zschalloszsch will die Antigrav-Aggregate unterbrechen … , dachte Miller und hackte, während es ihm heiß und kalt den Rücken hinunterlief, wie wild auf die Tastatur des Bordrechners ein. Es ist ihm egal, wie viele Leute von ihm noch an Bord sind! Er lässt sie kaltblütig abstürzen, weil er genau weiß, dass die Energie des Gleiters allein im Schwerefeld des Planeten niemals ausreicht, die Safes auf Kurs zu halten!
    Und falls sich Miller mitsamt dem Gleiter nicht von den Safes trennen würde, würde er ebenso auf der Oberfläche zerschellen.
    »Vielleicht rechnet er sich eine Chance aus, die Flug- und Schwebefähigkeit der Safes in den Griff zu bekommen, wenn sie erst einmal vom Zugriff des Gleiters befreit sind?«, überlegte Miller laut und knirschte mit den Zähnen.
    Schlagartig wurde es etwas heller. Die nachlassende Energiezufuhr hatte den gesamten Zug bereits unter die Wolkendecke gedrückt.
    »Verdammt, nur noch ein paar Sekunden und wir stürzen ab!«
    Es gab nur noch eine Möglichkeit. Er musste Gewicht loswerden, viel Gewicht.
    Entschlossen tippte er den Befehl in die Tastatur.
    Mit einem Ruck riss es den unsichtbar miteinander verbundenen Zug aus Gleiter und Schwebe-Safes wieder nach oben. Miller schaltete die Außenkameras ein und speiste die Bilder in den Kanal, der von den angreifenden Programmen genutzt wurde.
     
    *
     
    »O nein …«, stöhnte Zschalloszsch. Es verschlug ihm die Sprache, als die Bilder plötzlich auf seinem Schirm aufflammten.
    Zuerst war nur ein heftiges Geflimmer und kleinteiliges Flackern zu sehen. Im nächsten Moment erkannten er und die beiden Frauen, was sich da vor ihren Augen abspielte – vor ihren Augen und vor den Augen vieler tausend abgerissener und ausgemergelter Gestalten, die ungläubig zwischen ihren Blechhütten von Downdown standen und mit vor Erstaunen weit aufgerissenen Mündern in den grauen Himmel über sich schauten.
    Dort öffneten sich in vielen Hundert Metern Höhe eine Reihe von Behältern und spieen eine golden und silbern blitzende Flut aus. Die ovalen und rechteckigen Scheiben mit den glitzernden Holografiebildern schwebten in riesigen, flirrenden Wolken zu Boden.
    Überall ertönte jetzt heiseres Geschrei, das noch mehr Ghetto-Bewohner vor die Tür ihrer armseligen Behausungen lockte. Tausende von Armen reckten sich in die Luft. Die ersten Hände fingen die Vorboten der niedersegelnden Gabe auf, die sich über ihnen ergossen hatte.
    »Dollars?«
    »Es sind Dollars, echte Dollars!«
    »Leute, es regnet Dollars!«
     
    *
     
    In der Stratosphäre klinkte Miller die gründlich entleerten Schwebe-Safes aus. Anschließend entfernte sich der Luxus-Gleiter mit zunehmender Geschwindigkeit.
    Es würde eine lange Reise für Roger Miller werden. Die Yacht war nicht für lange interstellare Reisen vorgesehen und besaß deshalb nur kleine Bergstromaggregate. Aber er hatte ausreichend Vorräte an Bord, um sich monatelang ernähren zu können. Und irgendwo würde er für ein so komfortables Gefährt wie dieses – selbst wenn er die »Papiere vergessen« hatte – noch einen anständigen Preis bekommen. Genug, um das Geld auf einem der vielen anderen Casino-Planeten Gewinn bringend in das ein oder andere Spielchen zu investieren …
     
    *
     
    »Und? Hat die Auswertung der Aufzeichnung weitere verwertbare Ergebnisse gebracht?«, fragte Dana während des Rückflugs der STERNENFAUST zur Erde.
    Valentina Duchamp nickte.
    »Darf man Näheres erfahren?«
    »Klar doch«, antwortete die Galab-Agentin. »Zuerst einmal – mit unserem eigentlichen Auftrag, Spionageabwehr, hat die Siebener-Bande nichts zu tun …«
    Das hatte sich Dana bereits gedacht.
    »Aber das, was sich die feinen Damen und Herren haben zuschulden kommen lassen, ist nicht minder gefährlich und verwerflich …«
    »Korruption«, vermutete Dana Frost.
    »O ja, sie waren in höchstem Maße bestechlich«, bestätigte Valentina. »Schon in wenigen Jahren laufen die Verträge mit den Starr über Druillet aus. Die Zahlungen sollten sicherstellen, dass der Hohe Rat der Solaren Welten mit deutlicher Mehrheit für eine Verlängerung stimmt. Irgendwelche Kräfte hinter Zschalloszsch wollten da offensichtlich ganz sicher gehen …«
    »Man kann wirklich niemandem mehr trauen«, erwiderte Dana.
    »Wundert Sie
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