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Sternenfaust - 016 - Die Macht der Shisheni

Sternenfaust - 016 - Die Macht der Shisheni

Titel: Sternenfaust - 016 - Die Macht der Shisheni
Autoren: M’Raven
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Wächter so denken, sonst war er ein schlechter Wächter. Aber Sussems Argument war nicht von der Hand zu weisen.
    »Ich sage, wir sollen den Kontakt zu Fremden vollkommen meiden – zu allen Fremden!«, verlangte Sorriss’a, Vertreterin von Skoshus Priesterschaft. »Sie sind eine Gefahr für uns, und zwar in mehr als einer Hinsicht. Sie stören unseren Frieden, bedrohen und berauben uns. Wer weiß, was als Nächstes kommt! Wir sollten sie alle in Skoshus Reich schicken. Alle!«
    Auch das war ein stichhaltiges Argument. Jedenfalls was die Gefahr betraf, die den Shisheni generell durch die Fremden drohte, nicht die Forderung, sie alle zu töten.
    Sishu’a zischte erneut leise. Ihr Volk stand an einem Scheideweg. Fremde waren gekommen, und das ließ sich nicht mehr rückgängig machen. Natürlich bedeutete das Veränderungen, und die wurden von einem Teil ihres Volkes als bedrohlich betrachtet. Es bedeutete aber auch Fortschritt und die große Chance zu wachsen und sich weiterzuentwickeln.
    Damals, vor Tausenden von Jahren, als die Shisheni noch nicht das Eine Volk von heute waren, hatten sie in fest abgesteckten Gebieten in Clanverbänden gelebt, die untereinander kaum Kontakt hatten. Wenn es zu Treffen kam, verliefen diese meist kriegerisch. Bis die Shisheni feststellten, welch ungeheures Potenzial in diesen Treffen lag, wenn sie sich zur Abwechslung einmal nicht bekämpften.
    Ja, heute war es genau wie damals, in den längst vergangenen Zeiten. Damals hatten Clans miteinander Verträge geschlossen, um zusammen gemeinsame Feinde zu bekämpfen. Am Ende stand die Vereinigung aller Clans zum Einen Volk von Shishena.
    Sishu’a machte sich keine Illusionen darüber, dass es jemals möglich wäre, all die Fremden da draußen jenseits der eigenen Sonne ebenso zu vereinen. Dazu waren sie zu verschieden, während die Clans alle Shisheni gewesen waren. Sie hatten bei allen Unterschieden doch die gleiche Art zu denken, die gleiche Art zu fühlen, die gleichen Begriffe von Ehre und verehrten dieselben Götter. Die Fremden von jenseits der Sonne waren fremd …
    Doch das ließ sich ändern. Auch Fremde konnte man kennen lernen und ein Band aus gegenseitiger Achtung und Respekt schaffen. Sishu’a wusste, dass die endgültige Entscheidung, was in dieser Angelegenheit getan werden sollte, bei ihr lag. Und die Entscheidung musste zum Wohl ihres Volkes sein.
    Doch was war das Beste für ihr Volk in dieser Situation? Den J’ebeem ungehinderten Zugang zum Emuyili auf Skoshu zu gewähren sicher nicht. Es sei denn, die Alternative wäre ein zu hoher Verlust an Leben. Auch eine Freundschaft mit den Menschen war möglich.
    Und es gab noch die dritte Möglichkeit, das gesamte Emuyili auf Skoshu unbrauchbar zu machen. In dem Fall war das Shush-System wohl von keinem Wert mehr für die J’ebeem, und Skoshus Zorn über den Frevel würde sich in Grenzen halten.
    Nun, diesen Schritt würde Sishu’a erst in Erwägung ziehen, wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft waren. Sie erhob sich. Sofort kam die hitzige Diskussion zum Stillstand. Alle schwiegen respektvoll und warteten, was sie zu sagen hatte.
    »Wir werden diese neuen Fremden, die Menschen, zu uns einladen und sie kennen lernen. Wenn wir sicher sein können, wer sie wirklich sind, werden wir entscheiden, wie wir mit ihnen weiter verfahren. So wird es geschehen.«
    »Das kannst du nicht tun!«, ereiferte sich Sorriss’a. »Sie werden uns Verderben bringen! Sie werden uns unterjochen und …«
    »So wird es geschehen!«, donnerte die Herrscherin und rasselte wütend mit ihren Schuppen.
    Sorriss’a schwieg. Doch Sishu’a wusste, dass die Priesterin nicht klein beigeben würde. Hier war ein neuer Aspekt, den es zu bedenken galt. Die Herrscherin wusste: Wenn sie Shisheni wie Sorriss’a überzeugen wollte, musste sie schlüssig und lückenlos beweisen können, dass ihre Entscheidung ausschließlich dem Volk zum Wohl diente und ihnen keine Nachteile brachte. Um diese Entscheidung überhaupt fällen zu können, brauchte sie selbst Beweise.
    Und sie hatte auch schon eine Person im Sinn, die ihr die beschaffen würde. Falls die ihre Prüfungen für die Erste Sh’gash bestand …
     
    *
     
    »Captain, ich habe hier etwas Interessantes entdeckt«, meldete Lieutenant Stein. Er vertrieb sich die Zeit, die die STERNENFAUST gezwungenermaßen im Orbit um Skoshu verbringen musste, damit, den Planeten zu scannen. Schließlich hatte er bei den Schiffen der Shisheni damit keinen Erfolg. Dana Frost
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