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Sternenfaust - 016 - Die Macht der Shisheni

Sternenfaust - 016 - Die Macht der Shisheni

Titel: Sternenfaust - 016 - Die Macht der Shisheni
Autoren: M’Raven
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wollte. Zu oft hatte sie gehört und auch selbst gesehen, dass Prüflinge in ihren Höhlen gestorben waren, weil sie ihre Energie nicht gut genug kontrollieren konnten und ihre letzten Reserven verbraucht hatten, ehe der Tag des Emporsteigens gekommen war. Doch Shesha’a hatte sich intensiv auch auf diesen Teil der Prüfung vorbereitet.
    Sie aktivierte ihren Kreislauf und erzeugte durch intensives Zittern aller Muskeln die notwendige Wärme, die ihr Körper brauchte, um nach der langen Zeit der Starre wieder beweglich zu werden. Anschließend entrollte sie ihren Leib aus dem bequemen Knäuel, zu dem sie ihn gelegt hatte, streckte sich und machte sich auf allen Sechsen auf den Weg an die Oberfläche zum Ausgang.
    Ihre neu aktivierte Nachtsicht zeigte ihr die Höhlenwände und den Ausgang, hinter dem sieben Gänge abzweigten. Sechs davon führten in das unterirdische Labyrinth und nur einer zum Ausstieg. Lediglich die hoch sensiblen und trainierten Sinne der Sh’gash -Anwärter waren in der Lage, den Richtigen zu erspüren und die winzigen Reste des eigenen Geruchs wahrzunehmen, den sie vor fünf Mondperioden darin hinterlassen hatten, als man sie blind nach unten führte.
    Shesha’a folgte ihrer eigenen Spur ohne zu zögern und mit einer wachsenden Erregung, gepaart mit unbändigem Stolz auf ihre Leistung. Der Weg war lang, und es dauerte fast einen ganzen Tag, bis sie den mit einer Platte aus poliertem Emuyili verschlossenen Ausgang erreichte. Ohne zu zögern stieß sie ihn auf und schoss hervor im Bewusstsein ihres Triumphes.
    Der Angriff erfolgte ohne Vorwarnung von zwei Seiten gleichzeitig.
    Shesha’a hatte vergessen, dass es Tag sein würde, wenn sie die Höhlen verließ, und so blendete Shoya die Lichtspenderin – die rote Sonne des Shush-Systems – sie aufs Schmerzhafteste und machte sie für einen Moment blind. Gleichzeitig wurde sie von der scharfen Spitze eines chik’shii getroffen, der ihre Seite fast in voller Länge zwischen dem linken Bein und dem mittleren Armbein aufschlitzte.
    Shesha’a öffnete den Mund zu einem Schrei, doch das immer noch vorhandene Bewusstsein, dass sie während der Klausur keinen einzigen Laut von sich geben durfte, unterdrückte ihn mit stählernem Willen.
    Noch in der Bewegung warf sie sich zur Seite, rollte sich wie eine Sprungfeder zusammen und katapultierte sich in die Luft, um aus der Reichweite des chik’shii zu gelangen. Da ihre Augen nutzlos waren, schaltete sie reflexartig auf ihre am ganzen Körper verteilten Infrarotsensoren um. Nun »sah« sie, was passiert war.
    Für einen Moment fühlte sie grenzenlose Erleichterung, als sie erkannte, dass der Angreifer ein Wächter war. Sieben von ihnen hatten sich vor dem Ausgang ihrer Höhle postiert und unterzogen sie einer allerletzten Prüfung. Shesha’a wusste, was von ihr erwartet wurde. Sie musste gegen alle Sieben kämpfen und mindestens sechs besiegen. Wenn sie versagte, würde sie entweder im Kampf sterben oder, falls sie überlebte, niemals in die Erste Sh’gash kommen. Doch dies war es, wofür sie all die Jahre ihres Lebens trainiert hatte, seit sie aus dem Ei geschlüpft war. Ihre ausgezeichneten Reflexe übernahmen das Kommando – und wenige Momente später war es vorbei.
    Ein schallendes Horn signalisierte das Ende des Kampfes. Jetzt erst registrierte Shesha’a, dass alle sieben Angreifer besiegt am Boden lagen. Eine Zeremoniemeisterin kam und legte ihr das aus grünen, goldenen und silbernen Metallstreifen gewobene Armband der Ersten Sh’gash an. Ein Physischer Helfer nahm sich ihrer augenblicklich an und vergewisserte sich, dass ihre Wunde bereits zu heilen begonnen hatte. Anschließend geleitete er sie ins Haus des Wohlbefindens , wo sie Essen, Trinken und ein heiß ersehntes Bad erhielt. Währenddessen kreiste in Shesha’as Kopf nur ein Gedanke: Ich habe es geschafft!
     
    *
     
    Dana Frost hatte Anweisung gegeben, in genügend großem Abstand vor dem Gredi-System aus dem Bergstrom-Raum in den Normalraum einzutreten, damit sie sich dem System langsam – und vor allem vorsichtig – nähern konnten.
    Jetzt lag es in seiner ganzen Pracht vor ihnen und bot ein eindrucksvolles Bild. Die rote Riesensonne wurde von elf Planeten umkreist. Der fünfte von ihnen war eindeutig die Ursprungswelt der Gredianer, weil er am dichtesten besiedelt war. Die drei innersten Planeten waren Gas- und Gesteinswelten ohne Atmosphäre und wiesen hier und da lediglich Spuren von Bergbau auf. Auf Gredi IV bis VII
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