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Sternenfaust - 016 - Die Macht der Shisheni

Sternenfaust - 016 - Die Macht der Shisheni

Titel: Sternenfaust - 016 - Die Macht der Shisheni
Autoren: M’Raven
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wissen, dass sich J’ebeem in der Nähe von Gredi befinden, werde ich, soweit es in meiner Macht steht, nichts dem Zufall überlassen.« Sie sah die Anwesenden der Reihe nach an. »Noch Fragen?«
    Sie erhielt nur allgemeines Kopfschütteln als Antwort. »Dann machen Sie sich an die Arbeit.«
     
    *
     
    Shesha’a öffnete langsam die grünen Augen, starrte in die absolute Finsternis der Höhle und versuchte, ihre Gedanken zu beruhigen, um sich auf das bevorstehende Ereignis ihrer Aufnahme in die Erste Sh’gash zu konzentrieren. Es fiel ihr schwer. Zu groß war die Freude über den Triumph, es so weit geschafft zu haben – ganz aus eigener Kraft, ohne die Unterstützung einer Familie. Sie hatte durch außergewöhnliche Leistungen überzeugt und war von der Herrscherin persönlich als Kandidatin für die Prüfungen nominiert worden.
    Jetzt musste sie nur noch die Letzte bestehen: fünf Mondperioden allein, ohne Nahrung und Wasser und ohne einen einzigen Laut von sich zu geben in einer Initiationshöhle zu verbringen, in die man sie mit verbundenen Augen geführt hatte. Nach Ablauf ihrer Zeit musste sie allein den Weg zurück an die Oberfläche finden und dort vor den strengen Augen der Prüfungskommission beweisen, dass sie während der einsamen Zeit im Bauch der Erde weder ihren Verstand noch ihre körperlichen Fähigkeiten eingebüßt hatte.
    Zwar war es für alle Shisheni ein Leichtes, drei Mondperioden ohne Nahrung auszukommen. Die Natur hatte sie mit einem willkürlich regulierbaren Metabolismus ausgestattet, der es ihnen erlaubte, Stoffwechsel und Lebensfunktionen so sehr zu drosseln, dass sie eine solche Zeit ohne Schaden überstehen konnten. Aber fünf Perioden schafften nur die Besten, deren Willen und Körperbeherrschung so stark und perfekt war wie die Kriegergöttin Sussa’a selbst, der alle Mitglieder der Ersten Sh’gash dienten.
    Sussa’a, ich existiere, um dir zu dienen! , dachte Shesha’a zum unzähligsten Mal seit Beginn ihrer Klausur demütig. Mein Name wird dir stets nur Ehre machen, Mächtige, ebenso wie mein Leben und mein Tod.
    Und es mochte gut sein, dass sie diesen Vorsatz bald würde unter Beweis stellen können. Beunruhigende Dinge hatten sich während der letzten Mondperioden ereignet, bevor die Sh’gash -Kandidaten unter die Erde gegangen waren.
    Die Shisheni waren ein technisch fortschrittliches Volk und verfügten auch über die Raumfahrt. Allerdings bauten sie bisher nur kleine Schiffe und erforschten mit ihnen lediglich die unmittelbare Umgebung ihrer Welt und ihres Sonnensystems. Was jenseits davon existierte, würde sie erst interessieren, wenn sie alle Geheimnisse ihres eigenen Systems entschlüsselt hatten – oder bis es von selbst an ihre Tür klopfte …
    Und genau das war geschehen. Eine ebenfalls raumfahrende Rasse war in das System eingedrungen und hatte begonnen, auf dem äußersten Planeten Emuyili abzubauen und zu stehlen. Für die Shisheni war das ein doppelter Frevel. Zum einen galt Diebstahl bei ihnen als unehrenhafte Schandtat; zum anderen war der äußerste Planet das Reich von Sussa’as Bruder Skoshu, dem Gott des Todes, und niemand durfte ihn ohne Skoshus Erlaubnis und Segen betreten.
    Die Herrscherin hatte eine Gesandtschaft zu den Fremden geschickt, die sich J’ebeem nannten, und sie aufgefordert, sofort das Gebiet der Shisheni zu verlassen und ihr gestohlenes Emuyili herauszugeben. Die Frevler weigerten sich und hatten erst nachgegeben, als die Wachflotte der Ersten Sh’gash angerückt war, um der Forderung Nachdruck zu verleihen.
    Allerdings waren die Herrscherin, ihr Stab und die überwiegenden Mehrheit der Shisheni der Überzeugung – und ihre Agenten bestätigten dies –, dass die J’ebeem zurückkommen würden, um weiter Raubzüge durchzuführen.
    Also benötigten die Shisheni mehr Schiffe und mehr Mitglieder in der Ersten, Zweiten und Dritten Sh’gash , weshalb diesmal doppelt so viele Kandidaten zu den Prüfungen geschickt wurden wie sonst. Und die Produktion in den Werften lief auf Hochtouren.
    Shesha’a spürte mit ihrem inneren Zeitsinn, dass die fünfte Mondperiode jetzt endete. Sie prüfte ihre körpereigenen Energiespeicher und stellte zufrieden fest, dass sie noch zwei volle Tage mit Höchstleistung würde funktionieren können, ehe sie vor Entkräftung zusammenbrach. Sie hatte während der Zeit der Abgeschiedenheit sehr gut mit ihren Energien gewirtschaftet.
    Es war ihr auch nichts anderes übrig geblieben, wenn sie überleben
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