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Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Titel: Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan
Autoren: Luc Bahl
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einzelnen Leichten Kreuzer nicht mehr von den umgebenden Reflexionen unterscheiden konnten.
    Es war jetzt unmöglich weiterzufeuern. Jeder wusste, dass es jetzt erst einmal nur um die eigene Haut ging. Und zwar im wahrsten Sinn des Wortes. Die einzige Haut, die sie vor dem Graserbeschuss schützte, war der Plasmaschirm, der die STERNENFAUST umgab. Aber nur wenige Sekunden zielgerichteten Punktfeuers durch die Graser des Flaggschiffs der Kridanflotte und der Schirm wäre weggeätzt wie ein Stückchen Papier, auf das man einen Tropfen hochkonzentrierter Schwefelsäure träufelte.
    Die STERNENFAUST schlug Haken wie ein Hase auf dem Feld, aber die Hochleistungsgraser ihres Angreifers besaßen offensichtlich eine höchst effektive Verfolgerautomatik.
    Immer wieder vollführte die STERNENFAUST die aberwitzigsten Manöver, um dem Graserbeschuss ihres Verfolgers auszuweichen.
    »Ich sehe ja ein, dass dieser Tanz notwendig ist«, sagte Robert Mutawesi, »aber ich hoffe, Ma’am, Sie erwarten nicht, dass ich dabei noch die Gelegenheit finde, dem Kerl eine Breitseite zu verpassen …«
    Dana verzog ihre Lippen zu einem schiefen Grinsen, weil sie wusste, dass Mutawesis Frage nur rhetorisch gemeint war. Schließlich konnte man die gewaltigen, fest in den Schiffskörper verankerten Gauss-Geschütze nur ausrichten, wenn man dem Ziel die Breitseite zeigte. Die ungeheure Energie, die notwendig war, die würfelförmigen Geschosse auf ihre alles durchschlagende Geschwindigkeit zu beschleunigen, setzte riesige Kanonen voraus. Kanonen, an den Breitseiten sowie oben und unten zu Batterien von je vierzig Stück angeordnet, die jeweils quer durch die gesamte STERNENFAUST reichten.
    Dana wollte gerade zu einer den Ernst der Situation überspielenden Entgegnung ansetzen, da flammte der Hauptschirm vor ihr auf. Lieutenant Stein hatte ihr ohne Voranmeldung Vize-Admiral Yamada durchgeschaltet.
    »Commander«, sagte der Vize-Admiral knapp, »ab jetzt gilt die Devise, jeder für sich und Gott gegen alle!«
    Dana starrte das innerhalb von Minuten sichtbar gealterte Gesicht des Vize-Admirals an. Sie verstand seine Verwirrung, denn für die DUMAS und alle anderen Schiffe der Vorhut und des Hauptteils ihres Verbandes sah die Situation ungleich schlimmer aus, als für die Nachhut. Der übermächtige Gegner machte sich natürlich zuerst ans Filetstück des Star Corps Verbandes heran und das bestand aus den großen Schlachtkreuzern, Fregatten und vor allem dem Dreadnought, ihrem Flaggschiff.
    Frost verstand den Vize-Admiral nicht. Er konnte so eine Nachricht doch unmöglich jedem Captain der Flotte widmen! Was bezweckt er damit?
    »Sie erhalten den ausdrücklichen Befehl, alles zu tun, um zu überleben, Commander«, fuhr der Vize-Admiral fort. »Egal was passiert! Denken Sie an Ihre Fracht!«
    Dana starrte den Vize-Admiral irritiert an. Das kleine grüne Zeichen in der Taskleiste des Bildschirms verriet ihr, dass das Gespräch unverschlüsselt gesendet wurde. Sie schluckte.
    »Jawohl, Sir«, presste sie mühsam hervor.
    »Ich sehe, wir haben uns verstanden. Gott sei mit Ihnen.« Das Gesicht des Vize-Admirals verblasste auf dem Schirm. Er hatte das kurze Gespräch beendet, bevor Dana dazu gekommen war, sich ihrerseits zu verabschieden.
    Warum posaunt er das mit der Fracht in alle Welt hinaus? , überlegte sie. Und vor allen Dingen: Was für eine Fracht? Es muss die pure Verzweiflung sein …
    Sie sah sich rasch auf der Brücke um. Jeder war intensiv mit seiner Arbeit beschäftigt. Niemand schien die Brisanz ihres Gespräches mitbekommen zu haben.
    Das hätte mir gerade noch gefehlt , dachte sie bitter, dass unter meinen Leuten Panik ausbricht. Das kommt noch früh genug. Die Tatsache, dass der Vize-Admiral eine Fracht erwähnt hat, kann nur bedeuten, dass die Situation der DUMAS und dem Hauptverband unhaltbar geworden ist. Aber er hat noch nicht mit seinem Leben abgeschlossen. Und deshalb versucht er in einer Verzweiflungstat zumindest ein paar seiner Gegner von sich abzulenken …
    Diese Gedanken schossen Dana Frost in Bruchteilen von Sekunden durch den Kopf. Die STERNENFAUST als Lockvogel – das behagte ihr überhaupt nicht.
    Doch ihr sollte keine Zeit bleiben, weiter über das Gesagte nachzudenken. Die untere Hälfte des Hauptschirms wurde mittlerweile von der Oberfläche des namenlosen dritten Kleinplaneten ausgefüllt, der zusammen mit der Zwergsonne auf einem viele tausend Jahre dauernden Flug Schetzchens Schwarm umkreiste.
    »Die Plagegeister
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