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Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Titel: Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan
Autoren: Luc Bahl
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nicht völlig weichen.
    Milgor betrachtete seine Umgebung und wurde allmählich zornig. Er befand sich in einer Art Kasten, der von allen Seiten mit dünnen Stäben verschlossen war. Die Stäbe standen so dicht an dicht, dass er zwar zwischen ihnen hindurchblicken konnte, aber auch höchstens einen Finger dazwischen stecken konnte. Er begann an ihnen herumzuziehen und versuchte, sie auseinander zu biegen. Vergeblich. Noch war er einfach viel zu schwach.
    Schließlich bemerkte er in einer Ecke innerhalb des Kastens zwei kleine Behälter. Einer von ihnen war randvoll mit so klarem Wasser gefüllt, dass er zuerst einmal misstrauisch daran roch. Es roch nicht verkehrt, es roch nur nach Wasser, nicht noch nach irgendwelchen Beimengungen oder Verunreinigungen. Es handelte sich um Reines Wasser und er spürte auf einmal, wie ungeheuer durstig er war. Gierig und mit großen Schlucken trank Milgor den Behälter leer.
    Der zweite Behälter enthielt Bestes Futter . Kaum hatte er getrunken, bemerkte Milgor, dass er nicht nur ungeheuer durstig, sondern mindestens ebenso hungrig war. Er musste wesentlich länger geschlafen haben, als er gedacht hatte.
    Nachdem er auch den Behälter mit dem Futter geleert hatte, blickte er sich wieder um. Er konnte durch die Stäbe seines Käfigs erkennen, dass sich der Gitterkasten in einem geschlossenen Raum befand, in dem noch zahlreiche andere Kisten, Boxen und Behälter aufgestapelt waren. Alle diese Behälter waren mit breiten, stabil wirkenden Bändern aneinander befestigt. Auch sein Käfig war auf diese Weise mit der Wand des Raumes vertäut. Es roch fremdartig und auf eine Weise metallisch, die er sich nicht erklären konnte.
    Gestärkt durch Reines Wasser und Bestes Futter machte er sich erneut an die Untersuchung der Gitterstäbe, die ihn auf derart unangenehm engen Raum einsperrten. Aber trotz aller Kraftanstrengung wollte es ihm nicht gelingen, sie auseinander zu biegen oder gar zu zerbrechen. Erschöpft gab er nach einiger Zeit auf. Selbst wütendes Gerüttel änderte nichts an seiner Lage.
    Als er zu kreischen und schließlich zu heulen begann, dämmerte in ihm eine schreckliche Erkenntnis. Nichts und niemand antwortete ihm. Er war allein.
    Er konnte sich weder erklären, was mit ihm geschehen war, noch wo er sich befand.
    Gerade hatte Milgor beschlossen, dass es wenig Sinn machen würde, weiter über seine Lage nachzugrübeln, da öffnete sich mit einem schlurfend-saugenden Geräusch eine schwere Tür aus Metall. Durch sie trat ein Sharaan, der sich sorgfältig in dem Raum umsah. Er ging zwischen den Kisten und Stapeln voller Behälter hin und her und prüfte jedes einzelne Band, mit dem sie vertäut waren. Dabei entdeckte er auch, dass Milgor nicht mehr schlief.
    Zu Milgors großer Zufriedenheit bemerkte der Sharaan, von dem Milgor nicht wusste, ob es sich um den gleichen handelte wie zuvor, dass die Näpfe glänzten, so leer waren sie.
    Leider öffnete er nicht den Käfig, um Milgor herauszulassen, sondern nur eine schmale Klappe, durch die der Sharaan die Näpfe aus Milgors Gefängnis herausnehmen konnte.
    Milgor beobachtete die Öffnung genau, konnte aber erkennen, dass er stark hungern und abnehmen müsste, um sich durch diesen schmalen Schlitz aus dem Käfig herausquetschen zu können.
    Ärgerlich kratzte er sich am Kopf. Der Sharaan war mitsamt der Näpfe verschwunden.
    Doch schon nach kurzer Zeit kam er wieder und schob die neu aufgefüllten Futter- und Wasserbehälter zurück in den Käfig. Milgor roch, dass es sich wieder um Bestes Futter und Reines Wasser handelte. Dennoch konnte ihn diese Tatsache nicht mit der Situation an sich versöhnen.
    Er beschloss, gründlich darüber nachzudenken. Allerdings machte ihn das Denken hungrig. Deshalb stürzte er sich erst einmal auf den Inhalt der Näpfe. Er wollte während des Essens weiterdenken. Doch noch bevor er auch nur zu dem Ansatz eines Ergebnisses gekommen war, ging etwas Merkwürdiges und Beängstigendes mit dem Raum vor, in dem er sich mitsamt seinem Käfig befand.
    Zuerst veränderten sich die unbekannten Geräusche, die schon zuvor die ganze Zeit vorhanden gewesen waren, aber stets gleich bleibend und deshalb nicht bedrohlich. Jetzt wurden sie lauter, kreischender, schriller.
    Schlagartig erfüllte Milgor große Angst.
    Wimmernd kauerte er sich in die Ecke seines Käfigs, direkt neben die halb gefüllten Näpfe. Unter diesen Umständen wagte er nicht mehr, an Reines Wasser oder Bestes Futter zu denken.
    Auf einmal
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