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Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Titel: Sternenfaust - 011 - Der Verräter
Autoren: Christian Schwarz
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kein Gerät, dessen Funktion sie auf Anhieb hätte erkennen können. Ein ausgeklügeltes Schwerkraftsystem sorgte dafür, dass der Schwerkraftvektor immer genau auf Catherine zeigte. Egal, wo auf der Kugelinnenfläche sie sich befand, sie hatte immer das Empfinden festen Boden unter den Füßen zu haben. Trotzdem war es ein beklemmendes Gefühl, auf einer Kugelinnenseite zu stehen, da menschliche Sinne dies absolut nicht gewöhnt waren.
    Das Erstaunlichste in diesem Raum, der wie der Rest des SCHIFFS von leicht grünlichem Licht durchflutet war, war die makellose, kreisrunde Kugel von etwa zehn Metern Durchmesser, die frei schwebend in der exakten Mitte des Raumes hing. Catherine verschlug es den Atem, als sie die Kugel betrachtete. Diese irrisierte, ähnlich wie die Außenseite des SCHIFFS, in allen möglichen nur denkbaren Farben. Black konnte kaum den Blick davon lösen, das Funkeln und Glitzern hatte etwas Hypnotisierendes.
    Wieder erschienen solare Buchstaben auf einem freien Stück Wand: Ich öffne nun den Zugang zum Hauptcomputer, Catherine Black. Lege die Box in die Öffnung und lass mich alle Daten über die Liebe abrufen.
    Gleichzeitig senkte sich an einem kleinen, unscheinbaren Gerät in Catherines Nähe die vordere Verkleidung völlig lautlos in den Boden. Dahinter kamen lange Reihen blinkender Lichter zum Vorschein, die ein etwa zwei auf zwei Meter großes unregelmäßig geformtes Loch umgaben. Die Eingabeöffnung, schoss es Catherine durch den Kopf.
    Konnte es tatsächlich klappen? Sie hoffte und betete, dass ihr Hass auf DAS SCHIFF nun das ersehnte Ziel fand, egal, was für Folgen es haben würde. Wichtig war nur, Wirkung zu erzielen.
    Catherine aktivierte das Killervirus FVTD 18/a3 auf dem Display und legte die Toolbox in die Eingabeöffnung …
     
    *
     
    Das »Fighting Virus Totally Damaged 18/a3«, abgekürzt FVTD 18/a3, war ein neuartiges Killervirus, über das bisher nur einige wenige Elitetruppen der Marines verfügten. Er war das Zerstörerischste, was die Menschheit auf diesem Gebiet kannte. Computersysteme, die FVTD 18/a3 verseuchte, hatten in aller Regel einen kompletten Datenverlust zu beklagen. Keine bekannte Firewall konnte ihn aufhalten.
    Er war extra dafür konstruiert worden, nichtmenschliche Systeme zu infizieren, indem er bestehende Programme umschrieb. Er selbst tauchte gar nicht als Virus auf.
    Das war die Theorie, und bei den Spezies, bei denen er getestet worden war, hatte diese sich auch bestätigt. Catherine Black klammerte sich an den winzigen Funken Hoffnung, dass DAS SCHIFF in dem Bemühen, die Liebe zu verstehen, sich selbst dem Virus öffnete.
    Bis vor kurzem hatte die Leitende Ingenieurin gar nicht gewusst, dass es dieses Killervirus gab. Ihr Geliebter Pedro Martinez hatte sie damit bekannt gemacht und, mehr noch, ihr die inaktive Virendatei auf die Toolbox geladen.
    Als ehemaliger »Flying Tiger« hatte er auf FVTD 18/a3 Zugriff gehabt – und bei seinem Scheiden wohl eine Kopie vergessen …
    Pedro hätte ihr das Virenprogramm FVTD 18/a3 niemals überlassen dürfen – aber er hätte es auch überhaupt nicht besitzen dürfen. Sie war fasziniert von dessen Zerstörungskraft gewesen und hatte Möglichkeiten gesehen, den Virus noch weiter zu optimieren. Catherine Black liebte das Schreiben und Modifizieren von Computerprogrammen. Schon als 13-Jährige hatte sie absolut brauchbare erstellt und so auch der STERNENFAUST die eine oder andere kleine Optimierung verpasst.
    Nun hoffte sie auf FVTD 18/a3 …
     
    *
     
    DAS SCHIFF stöhnte entsetzt.
    Was war das? Da gab es keine Informationen über Liebe. Stattdessen breitete sich in rasender Eile ein Virus über die elektronischen Komponenten DES SCHIFFS aus und zerstörte sie radikal. Auch die Steuerschaltungen, die das biologische Zellplasma über vollorganische Nervenstränge mit den materiellen Gegenständen der Einheit verbanden, waren betroffen. DAS SCHIFF wurde seiner Arme und Hände beraubt und konnte absolut nichts dagegen tun.
    Immer wieder zerstörte es den Virus. Doch schneller, als es ihn löschen konnte, erschien er an anderer Stelle erneut.
    Hilflos musste es zusehen, wie eine materielle Komponente nach der anderen ausfiel. Millionen Roboter standen still, lebenswichtige Konverter fielen aus, sogar die 14 Verangum-Triebwerke wurden angegriffen. Es war der absolute Super-GAU. Schließlich basierte all die hoch stehende Technologie der MEISTER schlussendlich auf Computertechnik.
    DAS SCHIFF wusste, dass es gerade
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