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Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Titel: Sternenfaust - 011 - Der Verräter
Autoren: Christian Schwarz
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Wahrscheinlichkeit von gerade mal 14,3 Prozent hochgerechnet worden. Und nun war das schöne Spiel kaputt, das viele Stunden hätte dauern und durch weitere Räume führen sollen.
    DAS SCHIFF gab allerdings nicht sich selbst die Schuld an dem Reinfall und dem Schmerz, sondern seinen Spielfiguren. Und die hatten nun unter der äußerst üblen Laune DES SCHIFFS zu leiden.
    Trotz seines immer bedrohlicher werdenden Jähzorns führte DAS SCHIFF auf seiner Logikebene Wahrscheinlichkeitsrechnungen durch, welche Ereignisse als Nächstes eintreten würden.
    Doch zuerst bereitete DAS SCHIFF auf seiner Emotioebene, die noch immer von blankem Jähzorn und unverhohlener Wut dominiert wurde, ein Experiment vor, das es ursprünglich erst später durchführen wollte. Dieses Experiment diente nun allerdings nicht mehr, wie vorgesehen, der Forschung. Es war zur reinen Bestrafungsaktion verkommen. DAS SCHIFF wollte Rache …
     
    *
     
    Lieutenant Catherine Black stapfte im Trupp mit, aber ihre Gedanken waren weit weg, bei Pedro. Sie hoffte, dass es ihm gut ging und verspürte ein schmerzhaftes Magenziehen, wenn sie daran dachte, es könnte ihm etwas Ernsthaftes passiert sein.
    Mein Liebling , ging es ihr mit aller Intensität, zu der sie fähig war, durch den Sinn, spürst du, wie fest ich an dich denke? Ich weiß, dass auch du ganz fest an mich denkst. Ich kann es fühlen, mit jeder Faser meines Körpers …
    Diese nicht sonderlich originellen Plattheiten hatte Catherine aus dem Liebesfilm, den sie mit Martinez gesehen hatte. Doch sie behandelte sie mit dem hochheiligen Ernst der Liebenden und niemand hätte sich darüber lustig machen dürfen, ohne Catherines ganze Verachtung zu spüren zu bekommen.
    Wann endlich tut sich etwas? Ich möchte meinen Pedro wieder zurück haben …
    In diesem Moment erfasste sie ein Entstofflichungsfeld. Und weg war sie.
    »Das ist ja wie mit den zehn kleinen Negerlein«, fluchte Lieutenant Commander Tong erbittert.
    Weil sie aber nichts anderes tun konnten, folgten sie weiter dem Stab-Roboter …
     
    *
     
    Catherines Hand fuhr zum Nadler.
    Verstört sah sie sich um. Sie war in einer Art Labor gelandet, wenn sie sich nicht täuschte. Und in der Mitte … Ihre Augen wurden groß, drohten fast aus den Höhlen zu quellen, während sie ein Ächzen aus ihrer Kehle quetschte. Auf dem Tisch lag ihr Pedro! Nackt! Er schien sich nicht bewegen zu können. Erst jetzt registrierte sie die ebenfalls nackte Frau, die neben ihm lag.
    Catherine wollte auf die Liege zugehen und …
    Sie konnte nicht einen Schritt tun. Ein unsichtbares Energiefeld bannte sie auf der Stelle. In ihrer ganzen Hilflosigkeit musste sie nun mit ansehen, was passierte.
    Als alles vorbei war, wollte sie nicht mehr leben …
     
    *
     
    Die beiden Robot-Zylinder schwebten in den Raum.
    Zwischen ihnen hing eine durchsichtige Röhre von gut drei Metern Durchmesser und vier Metern Höhe in der Luft. Sie legten sie auf den Boden, befreiten Gerser J’ulaam und Pedro Martinez von ihren Fesseln und zogen sie von der Liege. Der Mensch und die J’ebeem wehrten sich gegen die sie umschlingenden Tentakel, hatten aber keine Chance.
    Die Roboter stülpten die mitgebrachte Röhre über sich und die Humanoiden. Gerser und Pedro mussten auf der Stelle verharren, während die beiden Zylinder durch die obere Öffnung entschwebten. Die wurde gleich darauf mit einer Art Deckel verschlossen, der blendenförmig aus einer Führung am oberen Rand fuhr.
    Eigentlich eine Unmöglichkeit , dachte Pedro.
    In dem höchstens drei Millimeter dicken Hartplastik, oder was immer es sein mochte, gab es gar keinen Platz für einen derart breiten Deckel, jedenfalls nicht nach seinem physikalischen Verständnis. Aber das wurde in diesem verdammten Schiff ja ständig auf den Kopf gestellt … Pedro versuchte, den Behälter umzuwerfen, indem er sich keuchend dagegen stemmte. Er hatte keine Chance. Das Ding bewegte sich keinen Millimeter. Es schien schwer wie ein Haus zu sein.
    Jetzt entdeckte Pedro Catherine, die verzweifelt winkte. Verblüfft hielt er inne. Er winkte ebenfalls, ein breites Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.
    Im nächsten Moment verging es ihm. Das Innere der Röhre war plötzlich von diesem Flimmern erfüllt, das einen Transport ankündigte, so viel glaubte Pedro verstanden zu haben.
    Doch er verschwand nicht, sondern etwas kam.
    Wasser!
    Die Röhre war urplötzlich bis obenhin voll damit …
     
    *
     
    Catherine schrie ihre Verzweiflung hinaus, ihre
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