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Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Titel: Sternenfaust - 011 - Der Verräter
Autoren: Christian Schwarz
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kreatürliche Angst. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie auf die unglaubliche Szene. Ihr Pedro und die Unbekannte, bei der es sich um eine J’ebeem handeln musste, kämpften im Wasser um ihr Leben.
    Zuerst blieben beide ruhig. Sie paddelten mit den Beinen und tasteten die Röhrenwand ab. Pedro schwamm mit aufgeblasenen Wangen nach oben und tat das Gleiche mit der Decke. Aber es gab kein Entrinnen. Er tauchte wieder ab, schwamm erneut hoch und versuchte, sich gegen den Deckel zu stemmen. Das war schon deswegen vergeblich, weil er sich nicht nach unten abstützen und somit keinerlei Druck ausüben konnte.
    Seine Bewegungen wurden hektischer, seine Augen waren jetzt weit aufgerissen. Erste Luftblasen lösten sich aus seinem Mund.
    Der J’ebeem unter ihm erging es nicht anders. Sie kratzte mit den Fingernägeln immer hektischer am Plastik herum. Aus ihren tiefschwarzen Augen stach die blanke Panik hervor. Auch aus ihrem Mund lösten sich nun Luftblasen und stiegen nach oben.
    Langsam wurde den Gefangenen die Luft knapp. Sie traten wie irr mit Armen und Beinen um sich, drehten sich um Längs- und Querachse und kamen sich dabei das eine oder andere Mal gegenseitig in die Quere. Pedro traf die J’ebeem mit einem Fußtritt, der sie zusammenknicken ließ, voll in den Bauch. Es sah aus, als würden zwei Wahnsinnige einen grotesken Unterwassertanz aufführen, der sogar eine gewisse Choreographie hatte.
    Pedros Kräfte erlahmten zuerst. Er zuckte ein paar Mal wie unter Strom, konnte seine Reflexe nicht mehr unterdrücken und schnappte verzweifelt nach Luft. Aber alles, was er bekam, war ein Schwall Wasser in die Lungen.
    Der tote Marine schwebte wie eine majestätische Qualle im Wasser, Hände und Füße von sich gestreckt. Einen Moment glaubte Catherine, er würde ihr einen letzten Gruß zuwinken.
    Die J’ebeem hielt eine knappe Minute länger durch, dann hatte auch sie es überstanden …
     
    *
     
    DAS SCHIFF lachte brüllend. Nun ging es ihm wieder besser, sein Jähzorn und die Schmerzen waren verraucht.
    Dieses Mal war seine Theorie richtig gewesen. Es war davon ausgegangen, dass sich ein J’ebeem mit seinem doppelten Herzen und Blutkreislauf wesentlich länger im Wasser halten konnte als ein Mensch. Dieses Experiment war eindrucksvoll bestätigt worden.
    DAS SCHIFF beglückwünschte sich zu seiner Klugheit und gleichzeitig zum herrlichen Spiel, das der Todeskampf der Beiden gewesen war, eine richtige Labsal, an die es sich noch lange erinnern würde.
    Doch schnell flaute die Euphorie DES SCHIFFS wieder merklich ab. Es hatte die weibliche Zielperson dazu gehört, damit diese den Todeskampf der männlichen in allen schrecklichen Einzelheiten beobachten konnte.
    Es war sich sicher gewesen, dann musste sich endlich die wahre Macht der Liebe offenbaren. Aber die weibliche Zielperson tat gar nichts. Sie saß nur da und starrte vor sich hin. Ihre Augen waren voller Wasser. Die Menschen nannten das Weinen, diese Notiz war im Memospeicher abgelegt. Der Ärger kam langsam wieder hoch.
    Nein, so geht es nicht. Ich muss direkter vorgehen …
     
    *
     
    »Captain, die Funkkanäle sind wieder frei«, meldete Lieutenant David Stein an Bord der STERNENFAUST erfreut, als die entsprechende Kontrollleuchte aufblinkte.
    »Na endlich«, murmelte Dana erleichtert. »Stellen Sie sofort Kontakt zum Erkundungstrupp her, David.«
    In diesem Moment lief ein »Schneesturm« über den Kommunikationsschirm, aus dem sich langsam ein Gesicht schälte – Matt Kaharti.
    Der Korporal grinste schief. »Kaharti an Haupttrupp und STERNENFAUST. Ich sehe soeben, dass die Funkverbindung wieder funktioniert. Ich wurde von dem seltsamen Energiefeld in einen unbekannten Raum transportiert, wo ich auf einen J’ebeem getroffen bin. Musste ihn leider erledigen, da der Kerl auf mich geschossen hat.« Er verzog das Gesicht, als hätte er in die berühmte saure Zitrone gebissen. »Ich nehme stark an, dass sich noch mehr J’ebeem in diesem komischen Ding hier herumtreiben, die als äußerst aggressiv eingestuft werden müssen. Lieutenant Commander Tong oder STERNENFAUST, können Sie meinen jetzigen Standort bestimmen?«
    Kahartis Bild wurde von Michael Tongs abgelöst. »Verstanden, Kaharti, wir werden auf eventuelle J’ebeem aufpassen. Nach Ihnen haben wir nun auch unsere LI durch so ein seltsames Transportfeld verloren. Lieutenant Black, wenn Sie mithören, melden Sie sich. Und Marine Martinez ebenfalls.« Er wartete kurz, aber es kamen keine weiteren
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