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Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt
Autoren: Luc Bahl
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ruft.
    Aber das, was Sungur in wenigen Worten von dieser Frau namens Dana erfahren hatte, die sich als Mensch und Captain eines so genannten Sternenschiffs bezeichnete, war wie ein Schock und dazu angetan, in nur wenigen Augenblicken sein bisheriges Weltbild zu erschüttern.
    Die simple Tatsache, dass die beiden unbegreiflichen Menschen noch einen weiteren Gefährten suchten, ließen in Sungurs fieberhaft arbeitendem Verstand zwei Gedanken entstehen: 1. Es war unwahrscheinlich, dass es sich bei ihnen um Götterboten Rarals handelte. 2. Vielleicht sprachen sie tatsächlich die Wahrheit und der verrückte, von fast allen angefeindete Schribbur hatte doch noch Recht behalten.
    »Wir müssen vorsichtig sein«, sagte Sungur schließlich, auch um auf andere Gedanken zu kommen. »Wir sind hier nicht nur im Gebiet der Randständigen, befinden uns also außerhalb der Grenzen des kaiserlichen Imperiums, sondern wir sind hier mitten unter Schtukuhls.«
    »Schtukuhls sind skrupellose und fanatische Rebellen, die jeden töten, der nicht für sie ist«, ergänzte Mrandil, die ihre Bewusstlosigkeit offensichtlich gut überstanden hatte.
    »Der Professor, den wir suchen«, sagte Dana, »muss in der Nähe sein. Ich empfange ein Signal von ihm, das mir außerdem sagt, dass er seit kurzem das Bewusstsein wiedererlangt hat. Alle anderen Funktionen seines Anzugs sind allerdings außer Betrieb.«
    Dann traf Dana eine Entscheidung.
    »Ihr befindet euch hier schutzlos auf feindlichem Gebiet. Ich biete euch also an, uns zu begleiten. Aber da wir eure Welt und ihre Gefahren nicht kennen, kann auch ich nicht für euren Schutz garantieren. Ihr könnt also hier bleiben, fortgehen oder uns begleiten. Die Entscheidung liegt bei euch. Aber fällt sie rasch, denn wir müssen aufbrechen.«
    »Wir kommen mit«, ertönte es aus zwei Mündern gleichzeitig. Dana sah, wie Bruder William lächelte. Auch ihre eigenen Mundwinkel verzogen sich um einen Hauch. Und dann sah sie, dass sich die schwarzen Lippen in den pelzigen Gesichtern in einer Weise nach oben schoben, dass eindeutig ein Lächeln entstand.
     
    *
     
    Der Anführer hatte zwei der kräftigsten Rebellen bestimmt. Inzwischen hatte man das Wesen in der Rüstung auf ein tischartiges Gestell gelegt und an allen Seiten festgebunden. Schmetzer konnte den Anzug überhaupt nicht mehr bewegen, nur innerhalb des Anzugs wand er sich wie ein Wurm, der ein Schlupfloch suchte, um einer Falle zu entrinnen.
    Die beiden kräftigen Rebellen nahmen jeder ein Ende der riesigen Säge und legten das Sägeblatt knapp über die Schultern des Anzugs. Dort, wo der transparente Teil des Helms begann. Am Hals schien das Material der Rüstung am dünnsten und damit am verletzlichsten zu sein. Sie konnten deutlich sehen, wie die Gestalt in der Hülle vor Angst und Panik schrie, wenngleich kaum etwas von diesen Lauten nach außen drang.
    Vielleicht hatte es dem Spion ja die Sprache verschlagen. Mit einem kräftigen Ruck setzten sie die Säge in Bewegung, doch das Metallblatt glitt an dem unbekannten, glatten, harten Material des Helms ab. Sie versuchten es noch einige Male, doch die scharfen Sägezähne fassten nicht.
    »Nehmt den Meißel und den Vorschlaghammer«, donnerte der Anführer. »Falls das auch nicht funktioniert, entzünden wir das heilige Feuer und rösten das Wesen. Spätestens dann wird es aus seiner Rüstung herauskommen!«
    Gerade, als einer der beiden Rebellen den Meißel auf die transparente Hülle setzte, damit der andere ihn mit einem wuchtigen Schlag des schweren Hammers in den Helm hineinschlagen konnte, ertönte ein unterdrücktes Keuchen und ersticktes Fluchen, das sie innehalten und hochblicken ließ.
    Wrugal stand hinter dem Priester, hielt ihm den Mund zu und drückte ihm das Messer gegen die Kehle. Endlich war es ihm gelungen, mit der Waffe des fremden Wesens seine Fessel zu durchtrennen. Er wich mit dem Priester einige Sprünge zurück, bis er eine Hüttenwand im Rücken spürte und sich so vor Angriffen von hinten sicher wusste.
    »Fallen lassen!«, schrie er den Rebellen zu, die erschrocken das Werkzeug zu Boden warfen. »Bindet ihn los! Schnell, wird’s bald – oder wollt ihr erst das Blut eures Priesters spritzen sehen?«
    »Tut, was er sagt«, rief der Anführer, der als Erster den Ernst der Lage erkannte. Es war Wrugal nicht nur anzusehen, sondern auch anzuhören, dass er zu allem entschlossen war.
    Kurz darauf stieg Schmetzer unsicher von dem Gestell herunter. Der andere Gefangene, der
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