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Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt
Autoren: Luc Bahl
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man irgendwelche Dinge mit sich tragen konnte. Offensichtlich war diese merkwürdige Gestalt so wie er bewusstlos gewesen, denn sie blinzelte mit noch etwas trübem Blick und versuchte sich zu orientieren.
    Das Gesicht, der Kopf dieses Wesens erinnerte den Professor an einen zu groß geratenen Hauskater. Zwei große, grüngelbe Augen, die allerdings über runde Pupillen verfügten, musterten ihn aus einem fast kugeligen, mit einem rotweiß gestreiften Pelz bewachsenen Schädel. Soweit er es erkennen konnte, verfügte diese felidenähnliche Gestalt allerdings über keinen Schweif wie irdische Katzen, Tiger oder Löwen.
    Die Schnauze – oder sollte er besser sagen der Mund – unterschied das ihm gegenübersitzende Wesen von einem terranischen Kater. Die Mundpartie war abgeflacht, verfügte über Lippen, die sich bis zu der ebenfalls kaum aus dem Gesicht herausstehenden schwarz glänzenden Nase zogen und wie deren Verlängerung wirkten.
    Die Ohren waren wuschelig und rund, auch dies ein Gegensatz zu dem Bild der Katze, das automatisch vor seinem geistigen Auge entstanden war, als er das Wesen betrachtete.
    Schmetzers Blick glitt zu den gefesselten Händen seines Gegenübers. Sie waren wirklich bemerkenswert. Sie verfügten über lange, Geschicklichkeit verratende, mit dünnem Fell bewachsene Finger, die aber in messerscharfen Krallen endeten, von denen der Professor noch nicht wusste, wie weit sie sich tatsächlich ausfahren ließen.
    »Äh, hallo«, sagte Schmetzer, »ich komme von den Solaren Welten: Verstehen Sie mich?«
    Noch während die Innenseite seines Helmglases von seinem Atem beschlug, wurde dem Professor die Unsinnigkeit seiner Äußerung bewusst. Natürlich konnte ihn dieses Wesen nicht verstehen. Er steckte in einem höchstwahrscheinlich durch den Aufprall beschädigten Raumanzug und selbst wenn seine Stimme nach außen dringen würde, bedurfte es eines Translators, um sich verständlich zu machen.
    Er verfluchte sich, dass er die Erklärungen, die man ihm über die Funktionsweise des Anzuges gegeben hatte, so gründlich missachtet hatte. Sein Verhalten war das eines schlafmützigen, uninteressierten Studenten gewesen, der nicht aufgepasst hatte. Er hasste solche Studenten. Jetzt hasste er sich selbst, denn er wusste einfach nicht, ob nicht möglicherweise sogar ein Translator in dem Anzug eingebaut war.
    »Und wenn schon«, murmelte er verärgert, »das Ding ist sowieso kaputt. Keine Anzeige funktioniert mehr, nur noch die Luftzufuhr. Wenigstens etwas. Das Teil ist trotz der Bruchlandung nicht zerrissen und hält noch dicht. Hoffentlich finden mich Frost und William bald.«
    Erst in diesem Augenblick bemerkte er, als er sich bewegen wollte, dass auch er gefesselt war. Mit groben, dicken Stricken und diese Erkenntnis löste eine Reaktion in ihm aus, die ihm, wäre er in der Lage gewesen sich selber zu beobachten, als höchst befremdlich vorgekommen wäre. Er begann schallend zu lachen.
    Wrugal sah, dass das Wesen ihm gegenüber, eingesperrt in der seltsamen Rüstung, versuchte etwas zu sagen. Er sah nur, wie sich das, was in diesem nackten, hässlichen, unbehaarten Gesicht offensichtlich der Mund war, bewegte und der ausgestoßene Atem die runde Scheibe beschlug. Zu verstehen war allerdings nichts. Er antwortete auch nicht, denn er wollte nicht die Wachen alarmieren, die vor der Tür der Hütte postiert waren. Dann sah er, wie sich dieser nackte, unbehaarte Wurm in der Rüstung hin und her bewegte, als wolle er möglichst viel von seiner Umgebung wahrnehmen und auf einmal begannen seine Lippen wieder zu flattern und unhörbare Laute auszustoßen, die – das konnte Wrugal deutlich sehen – in eine Art rhythmisches Geschrei überzugehen schienen.
    Nein, das war wohl doch kein Geschrei. Sollte der seltsame Gefangene der Rebellen etwa in der Lage sein zu lachen? Wrugal konnte es kaum glauben, aber es sah so aus.
    Dann hob das Wesen in der Rüstung so gut es ging die zusammengebundenen Arme und winkte. Wrugal verstand, er sollte näher herankommen. Warum nicht?
    Trotz seiner eigenen Fesseln gelang es ihm hinüberzukriechen. Außen an der Rüstung befanden sich zahllose Erhebungen. Manche sahen aus wie eingewebte Schläuche aus. Bei anderen könnte es sich um Taschen und Befestigungen für irgendwelche Geräte handeln. Wrugal war sich rasch darüber im Klaren, dass selbst die fortschrittliche imperiale Technologie nicht dazu in der Lage war, Derartiges herzustellen. Doch woher kam dieses seltsame Wesen
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