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Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt
Autoren: Luc Bahl
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Strahlen aus Rarals ewigem Blick berührt wurde, blitzte das, was wohl der Kopf war, grell auf und blendete den Telegrafenmeister in seinem Versteck.
    Trotzdem blieb Wrugal dort unbeweglich hocken und wandte nur kurz das Gesicht ab.
    Als er wieder aufsah, bemerkte er nur noch, wie die Schtukuhl-Rebellen das Wesen kurzerhand in eine ihrer Hütten stießen und dann die Tür sorgfältig verschlossen.
    »Was machen wir mit dem Ding?«, fragte nun einer der Rebellen und übertönte mit seiner Stimme das aufgeregte Geplapper der Kinder und Frauen.
    »Es ist ein Spion der Ungläubigen, vielleicht ein böser Geist. Vielleicht lebt es noch nicht einmal wirklich«, erwiderte ein großer Kerl, der offensichtlich einer der Anführer war.
    »Also was machen wir mit ihm?«, wiederholte der andere seine Frage.
    »Es stürzte aus dem Himmel«, warf ein dritter ein. »Vielleicht ist es ein Bote Rarals. Wir dürfen uns nicht versündigen …«
    »Unsinn!«, unterbrach ihn der Anführer. »Glaubst du wirklich Raral würde uns so einen hässlichen Abgesandten schicken, der sich kaum bewegen kann. Wenn unser Gott zu uns spricht, dann tut er das direkt über unseren Priester. Wir müssen ihn holen, er soll entscheiden.«
    »Ich denke, das Ding ist nur eine Art Rüstung«, sagte nun wieder der Rebell, der zuerst das Wort ergriffen hatte. »Das eigentliche Wesen steckt da drin. Wir sollten die Rüstung aufmachen und nachschauen. Dagegen kann auch der Priester nichts haben.«
    »Du hast Recht«, erwiderte der Anführer, »wir sollten dieses Ding genauer untersuchen. Möglich dass es irgendwo eine tödliche Waffe versteckt hat. Du …«, damit wandte er sich an einem seiner Leute, »… läufst inzwischen los und holst den Priester.«
    »Ich will dabei sein, wenn ihr die Rüstung aufbrecht«, protestierte er.
    Der Anführer wollte gerade lautstark etwas erwidern, da ertönte aus der Ferne ein gewaltiges Krachen. Ruckartig fuhren alle herum.
    »Was war das?«
    »Eine Explosion …«
    »Sie kam eindeutig vom Meer.«
    »Unsere Männer, die Boote …«
    Von einer Sekunde zur anderen brach im Lager Chaos aus und der Anführer musste mit aller Kraft brüllen, um die orientierungslos durcheinanderrennenden Rebellen davon abzuhalten, in alle Richtungen davonzulaufen.
    Auch Wrugal war bei dem Knall in seinem Versteck heftig zusammengezuckt und auch er konnte sich keinen Reim darauf machen.
    »Ihr!«, schrie jetzt der Anführer und die Rebellen verharrten. »Du, du und du. Ihr bewacht das Ding, den Spion, was immer es ist. Ihr steht mit eurem Leben dafür ein. Habt ihr verstanden?«
    Die drei Angesprochenen nickten.
    »Du läufst wie befohlen zum Priester und bringst ihn sofort hierher!« Diese Anweisung erteilte er demjenigen, der noch kurz vor der Explosion Einwände dagegen erhoben hatte, den Priester zu holen. Jetzt nickte er nur noch stumm und rannte sofort los. Dabei kam er direkt auf Wrugal zu, bog jedoch kurz vor dessen Versteck ab und verschwand auf einem kaum sichtbaren Pfad im Wald.
    »Die anderen kommen mit mir. Vorwärts beeilt euch. Unten in der Bucht ist irgendetwas passiert …«
    Schnell leerte sich das Lager bis auf die abkommandierten Wachen.
    Auch Wrugal war neugierig, was die Explosion ausgelöst hatte, und wäre der Rebellengruppe am liebsten nachgeschlichen. Größer aber war seine Sorge, dass der Bote, den der Anführer losgeschickt hatte, auf seinen Ruschtu stieß. Dann würde er selber in noch größerer Gefahr schweben als bereits jetzt. Denn das wusste er nur zu gut, mit Außenstehenden machten die Schtukuhls kurzen Prozess, auch wenn es sich dabei um einen anderen Randständigen handelte.
    Außerdem konnte er sein Tier nicht einfach zurücklassen.
    Vorsichtig, jede überflüssige Bewegung und jedes Geräusch vermeidend schlich er deshalb dorthin zurück, wo er den Ruschtu angebunden hatte.
    Das Tier stand noch an der gleichen Stelle und bewegte seinen Kopf, als es bemerkte, dass sich Wrugal näherte. Der Bote, den der Anführer losgeschickt hatte, war offensichtlich nicht hier vorbeigekommen. Erleichtert atmete Wrugal auf und trat zu dem Ruschtu.
    In diesem Augenblick hörte er noch ein leises Zischen, dann donnerte etwas auf seinen Kopf und alles wurde schwarz um ihn.
     
    *
     
    »Das Überlebensprogramm arbeitet noch, der Anzug ist also zumindest noch eingeschränkt in Funktion«, sagte Dana.
    »Das bedeutet, wir können Schmetzer orten«, erklang Bruder Williams Antwort in Danas
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