Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden

Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden

Titel: Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden
Autoren: Luc Bahl
Vom Netzwerk:
Kerl und sie konnte sich durchaus vorstellen, dass sie und er …
    Mit einer fahrigen Geste, mit der sie über ihre kurzen, schwarzen Haare strich, verscheuchte sie jeden weiteren Gedanken an etwas, das unmöglich war. Völlig unmöglich. Ein Techtelmechtel unter Angehörigen des Star Corps, die in der gleichen Kommandokette dienten, war – aus Gründen, die sie rein rational sehr gut verstand – schlicht und ergreifend verboten. Die Konsequenzen bei einem Verstoß konnten bis zur Suspendierung reichen.
    Und das ist selbst ein so gut aussehender Mann wie Lieutenant David Stein einfach nicht wert , wiederholte Danas Verstand ein ums andere Mal. Aber empfand sie auch so?
    »Sie haben sich noch nicht gemeldet«, rief sie stattdessen, wie um diese Gedanken endgültig aus ihrem Kopf zu verbannen, in ihr mobiles Kom. Die wieder Funktionsbereitschaft anzeigenden, an allen Arbeitsplätzen fest installierten Interkoms ignorierte sie.
    »Die fünf Minuten sind erst in drei Sekunden vorbei«, antwortete ihr augenblicklich eine angenehme Sopranstimme leicht verhallt aus dem Lautsprecher, ohne jedoch, dass der Bildschirm das zu dieser Stimme gehörende Gesicht zeigte.
    »Sie irren sich, Doktor. Aber sei’s drum, wie sieht’s aus?«
    »Ich konnte noch nicht alle Geräte überprüfen, aber das, was ich gecheckt habe, ließ sich entweder ohne Probleme oder nach einem kurzen Setup wieder problemlos starten.«
    »In Ordnung, machen Sie weiter«, sagte Frost. Nach einer kurzen Pause fügte sie noch hinzu: »Wo kriechen Sie gerade rum, Doktor?«
    »Unterm OP-Tisch, einige Geräte und Lampen werden mit Fußschaltern bedient, deren Leitungen hier unten zusammenlaufen.«
    »Danke, Lieutenant«, beendete Captain Frost das Gespräch, denn sie sah, dass sich auf ihrem stationären Interkom die Leitende Ingenieurin, wieder meldete. »Was gibt’s, Lieutenant Black?«
    »Ich vermute, wir haben den Fehler gefunden, muss aber zur Sicherheit noch ein paar Tests durchführen«, antworte Catherine Black. »Die Mandelbaum-Receiver scheinen völlig in Ordnung zu sein, der Fehler liegt vermutlich in einer Master-Slave-Interferenz.«
    Frost hatte nur eine wage Ahnung, was der Lieutenant damit meinte – und genauer wollte sie es auch gar nicht wissen. »Okay, beheben sie das!«
    Der Reihe nach fragte Lieutenant Stein alle anderen Abteilungen ab, um den Captain auf dem aktuellsten Stand zu halten, was die massive Störung der Schiffselektronik anging. Tatsächlich erhielt sie keine allzu Besorgnis erregenden Meldungen mehr.
    Dennoch schmeckte ihr der Vorfall überhaupt nicht. Sie würde einen Bericht schreiben müssen, und sie hoffte, dass sich die hoch bezahlten Spezialisten alsbald des Problems annehmen würden. Denn ein solcher Ausfall konnte auf jedem Schiff passieren und je nach Situation katastrophale Folgen haben. Die Besatzung und ihr Schiff hatten schlicht und ergreifend Glück gehabt. Großes Glück.
    Dana Frost mochte es sich nicht ausmalen, was hätte geschehen können, wenn die selbst induzierte Veränderung der Software während eines Bergstrom-Raumfluges oder in einer Gefechtssituation aufgetreten wäre.
    Bedenke, dass du sterblich bist , schoss es ihr durch den Sinn.
    Der denkwürdige Ausfall der Bordelektronik schien zwar eine absolute Ausnahmeerscheinung zu sein, trotzdem würde sie in ihrem Bericht höchste Priorität zur Beseitigung empfehlen.
    Wo kommen wir denn hin, wenn die Galeerensklaven auf einmal nicht mehr rudern, sondern die Bodenplanken des Schiffs anbohren? , dachte sie.
    An Schlaf war jetzt sowieso nicht mehr zu denken, also konnte sie sich auch wieder ihrer eigentlichen Aufgabe widmen.
    »L.I.«, rief sie wieder ins Interkom.
    »Hier Black. Captain, ich höre.«
    »Sobald wieder alles normal läuft, habe ich zwei Aufgaben für Sie, Lieutenant. Erstens: Sie nutzen jede freie Minute, um eine Lösung zu entwickeln, damit das aufgetretene Problem uns nicht wieder überrascht.«
    »Ja, Captain, aber …«, setzte die Ingenieurin zu einem Einwand an.
    »Keine Widerrede, Lieutenant, ich weiß, was Sie mir sagen wollen, also sparen Sie es sich.«
    »Captain, ich bin …«
    »Sie sind Leitender Ingenieur dieses Schiffes und für das reibungslose Funktionieren verantwortlich«, sagte Frost, die Black für einen kompetenten, aber trägen Offizier hielt, der hin und wieder angetrieben werden musste. »Soll ich noch deutlicher werden?«
    »Nein Captain.«
    »Dann bin ich ja beruhigt. Hier der zweite Teil meiner Anweisung. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher