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Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden

Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden

Titel: Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden
Autoren: Luc Bahl
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erwarte von Ihnen – umgehend, sobald die Störung beseitigt ist – einen detaillierten Bericht, wie viele Satelliten wir bereits ausgesetzt haben und wie wir mit unserer Arbeit im Zeitplan liegen?«
    »Verstanden, Captain.« Blacks Stimme klang selbst durch den kleinen Lautsprecher des Interkoms ausgesprochen gequält.
    »Dann frisch ans Werk, L.I.«
    Mit einem Stirnrunzeln schaltete Dana Frost das Interkom ab.
    Der seit langem schwelende Konflikt mit den Kridan, der die STERNENFAUST in diesen abgelegenen Teil der Galaxis geführt hatte, war seit kurzem deutlich eskaliert. Auf Befehl von Commodore Kim Ray Jackson schlich sich die STERNENFAUST in einem Sektor der Galaxis herum, der eindeutig nicht mehr zu den Solaren Welten gehörte, aber auch nicht zum Imperium der Kridan. Es war ein knapp vier Lichtjahre langer und dreißig bis vierzig Lichtminuten im Durchmesser großer Streifen »Niemandsland«. Ein Gebiet, das hauptsächlich von gewaltigen Schwaden staubförmiger Dunkelwolken durchzogen wurde, die einen gewissen taktischen Vorteil boten.
    Die Konsistenz der Dunkelwolke sorgte für Ortungsschatten, in deren Schutz kleinere Schiffe wie die STERNENFAUST die Chance hatten, unbemerkt operieren zu können. Das war aber auch schon alles, was diese galaktische Region zu bieten hatte. Es befanden sich keine Sterne und keine Planeten in dieser Region. Die Materieansammlung hatte hier wohl nicht ausgereicht, um Sterne entstehen zu lassen.
    Mit anderen Worten: Dieser Sektor war für alle raumfahrenden Völker so anziehend und reizvoll wie ein ausgespuckter Drops.
    Nur eine Sache machte ihn seit kurzem für die Admiralität des Star Corps interessant. In unmittelbarer Nachbarschaft verlief eine der Grenzen des kridanischen Sternenreichs. Hier im Schatten der Dunkelwolken Spionagesatelliten auszusetzen, die per Hyperfunk Flottenbewegungen der Kridan beobachten und ins Solsystem übermitteln konnten, war eine taktische Option, auf die man nicht verzichten wollte. Und deshalb bestand die Aufgabe der STERNENFAUST darin, diese Satelliten hier auszusetzen.
    Captain Dana Frost drehte ihren Sessel zu Michael Tong.
    »I.O., Sie haben die Brücke.«
    »Aye, Captain, ich übernehme die Brücke.«
    Beide grinsten leicht, während Frost das Kommando auf die formvollendete, altmodische Art an ihren Ersten Offizier abgab.
    Anfangs hatte sich Tong schwer getan, Dana Frosts Kommando über die STERNENFAUST zu akzeptieren. Doch nach zwei erfolgreich beendeten Einsätzen war sein Respekt gegenüber Frosts Fähigkeiten stetig gewachsen.
    Dana Frost betrat die Kantine.
    »Hoffentlich funktioniert wenigstens der Kaffeeautomat …«, murmelte sie zu sich.
    »Gut, dass sie da sind, Captain. Dann können sie ihn direkt ausprobieren.«
    Wenn sie innerlich leicht zusammenzuckte, weil sie angenommen hatte, allein in der Bordkantine zu sein, dann ließ sie es sich nicht anmerken. Hinter der ihr abgewandten Seite des Automaten kam eine Gestalt auf den Knien rutschend zum Vorschein, die diese demütige Haltung zwar berufsbedingt gelegentlich einnahm, aber nicht unbedingt hinter einem Getränkeautomaten.
    »Bruder William, was machen Sie denn hier?«, fragte Frost erstaunt.
    »Sie haben mich neugierig auf den Geschmack gemacht, Captain«, antwortete der Christopherer, der zwar kein reguläres Mitglied der Besatzung der STERNENFAUST war, aber dennoch genauso stark mit dem Schiff und seinen Aufgaben verbunden war, wie alle anderen an Bord. »Ich wollte mir eben einen Kaffee ziehen«, fuhr er noch immer kniend fort, »aber dieses Wunderwerk menschlichen Erfindungsreichtums offerierte mir eine heiße, bittere Brühe. Und zwar so heiß, dass ich mir die Zunge verbrannt habe. Hört man das übrigens?«
    »Deutlich, Bruder William. Alles was Sie sagen, klingt, als würden Sie kochen«, sagte Dana Frost grinsend.
    Seit Mbuto Narewo den Orden der Christopherer im Jahr 2204 gründete, hatte sich diese Gemeinschaft rasch über das gesamte Gebiet der Solaren Welten ausgedehnt. Es gab heute kaum noch eine zivile oder militärische Einrichtung, die auf die Begleitung ihrer Schiffe durch Christopherer verzichten wollte. Der Erfolg dieser Gemeinschaft beruhte hauptsächlich darauf, dass seelsorgerische Angebote nur einen kleinen Teil dessen ausmachten, wofür Christopherer eine jahrelange, ordensinterne Ausbildung genossen. Dementsprechend vielfältig waren die oft überraschenden Fähigkeiten, mit denen ein Christopherer dienen konnte. Einige Brüder hatten es im
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