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Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Titel: Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain
Autoren: Alfred Bekker
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Reparaturarbeiten in einem Stadium waren, in dem der Captain hier nun wirklich nichts zu suchen hatte. In einem Großteil der Sektion war zu diesem Zeitpunkt das Lebenserhaltungssystem ausgeschaltet. Außer Wartungsrobotern und ein paar Spezialisten des Spacedock-Personals hätte sich niemand an Bord befinden dürfen.«
    »Haben Sie eine Ahnung, was Leslie an Bord wollte?«
    »Nein, Captain.« Tong schüttelte den Kopf. »Dann wäre ich in meinen Ermittlungen ein ganzes Stück weiter. Allerdings weiß ich, dass ein weiteres Shuttle andockte, kurz nachdem Leslie hier eintraf. Es dockte wohlgemerkt direkt an der Außenschleuse der STERNENFAUST an – nicht an Spacedock 13. Leider scheinen sämtliche Computeraufzeichnungen und Datenprotokolle darüber unwiederbringlich verloren, da wir durch die Explosion an einem der Bergstrom-Aggregate einen Computer-Crash hatten.«
    »Gibt es keine Aufzeichnung des Zentralrechners von Spacedock 13?«, hakte Frost nach.
    »Eigenartigerweise nicht. Für mich sieht es aus, als wären sie gelöscht worden. Leider gestattet mir niemand einen Zugriff auf die Datenbanken von Spacedock 13, der weitreichend genug wäre, um das aufklären zu können.« Er deutete auf den Boden. »Genau hier wurde Captain Leslie von der Explosion getötet. Er wurde regelrecht zerrissen. Es blieb nichts von ihm übrig, außer den paar Gramm DNA, die für eine Identifizierung ausreichten.«
    »Und jetzt glauben Sie, dass hier im Kontrollraum auch der Täter seine Visitenkarte in Form seines Gen-Codes hinterlassen hat«, schloss Frost.
    »Richtig«, bestätigte Tong. »Ein Schweißtropfen oder paar Hautzellen, die er an einer scharfen Kante verlor, ohne es zu merken, würde schon ausreichen. In einem Winston-Feld lassen sich auch winzige oder bruchstückhafte DNA-Sequenzen sichtbar machen, sodass eine Chance besteht, sie näher unter die Lupe zu nehmen.«
    Er hob den Kopf und sah Frost mit einem abschätzigen Blick an.
    Der Kommandantin war durchaus klar, dass jetzt alles an ihrer Reaktion abhing.
    In gedämpftem Tonfall fuhr Tong fort: »Ich glaube, dass Captain Leslie hier mit seinem Mörder zusammentraf.«
    Frost überlegte einige Augenblicke. Was Tong ihr vortrug warf tatsächlich einige Fragen auf. »Die offizielle Untersuchung ist bereits abgeschlossen?«
    »Ja, Captain. Aber die konzentrierte sich auf die technischen Gegebenheiten des explodierten Bergstrom-Aggregats.«
    »Sie wissen, dass Sie mit Ihren Ermittlungen Ihre Zuständigkeit überschreiten. Wenn Sie Verdachtsmomente haben, sollten Sie diese an die zuständigen Stellen weiterleiten.«
    »Das habe ich längst getan, Ma’am. Leider ohne Erfolg. Und ich werde nicht abwarten, bis sich keine Spuren mehr finden lassen.«
    Dana Frost zögerte einen Moment. Wenn sie Michael Tong weiter ermitteln ließ, dann war das ein Verfahrensfehler. Nichts, was ihre Karriere beenden würde, aber doch ein grauer Fleck in ihrer Personalakte, der es ihr vermutlich erschwerte, später ein größeres Kommando oder einen Stabsoffiziersposten in der Admiralität zu erhalten. Andererseits interessierte jetzt auch sie, was mit ihrem Vorgänger wirklich geschehen war.
    Ihre Entscheidung entsprang schließlich einem spontanen Bauchgefühl. »Machen Sie weiter, I.O.«
    Tong nahm Haltung an. »Danke, Ma’am.«
    »Und halten Sie mich über Ihre Ermittlungsergebnisse auf dem Laufenden.«
    »Aye, Ma’am.«
     
    *
     
    Sie hat Charakter! , dachte Michael Tong, nachdem Commander Frost gegangen war.
    Was auch immer sonst zwischen ihnen stehen mochte, so musste er dies einfach anerkennen. Immerhin riskierte das Eisbiest – wie Lieutenant Black sie genannt hatte – einen Verweis in ihrer Personalakte, wenn herauskam, dass sie in dieser Sache nicht den offiziell vorgeschriebenen Weg gegangen war.
    Tong aktivierte den Kommunikator, den er an einem Armband trug. »Lieutenant Black, ich brauche Sie jetzt«, erklärte er.
    »Bin schon da, Sir!«, kam die Antwort aus dem Gerät.
    Wenige Augenblicke später tauchte Catherine Black auf. Sie hatte in einem Nebenraum abgewartet, bis das Gewitter in Gestalt des Captains sich verzogen hatte.
    Black blickte Tong fragend an. »Ich schätze, unsere Ermittlungen sind jetzt beendet, oder?«
    »Kalibrieren sie die Feldprojektoren, Lieutenant. Wir machen weiter. Sobald wir das Okay von Stein wegen der Rechnerkapazitäten haben, können wir beginnen. Der Captain hat mich angewiesen, die Ermittlungen fortzusetzen.«
    Black war stand die Überraschung ins
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