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Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Titel: Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain
Autoren: Alfred Bekker
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versagten, und jetzt kann ich zusehen, wie ich aus dem Datensalat wieder etwas mache, das man ein Daten- und Kommunikationssystem nennen kann!«
    »Sie sind um Ihre Aufgabe nicht zu beneiden.«
    »Keine Sorge, Ma’am, das bekomme ich schon wieder hin«, versicherte Stein.
    »Ich habe Ihre Akte gelesen, Lieutenant, und deswegen habe ich keinerlei Zweifel daran.«
    »Danke, Ma’am.«
    Als sich ihrer beider Blicke abermals trafen, wandte Commander Frost schon nach einem kurzen Moment den Kopf zur Seite. Sie glaubte zu spüren, dass von ihrem Gegenüber zumindest Sympathie herüberkam.
    Schlag es dir einfach aus dem Kopf, Dana! , erteilte sie sich selbst einen überaus energischen Befehl. Es ist schlicht und ergreifend sinnlos!
    Ein Pfeifton ertönte.
    David Stein löste seinen Kommunikator aus der Magnethalterung am Gürtel. »Eine Folge des Computercrashs ist auch der zeitweilige Ausfall des Schiffs-Interkoms«, sagte Stein an Dana gewandt. »Jeder von uns ist zurzeit nur über den persönlichen Kommunikator erreichbar. Etwas ärgerlich, aber …«
    »Sie tun sicher Ihr Bestes, Lieutenant.«
    Er lächelte. »Natürlich, Ma’am.«
    Jetzt erst schaltete er den Kommunikator frei. Frost stand nahe genug, um zu sehen, dass auf dem Minibildschirm des Kommunikators das Gesicht des Ersten Offiziers erschien.
    »Ich brauche Computerkapazitäten zur Berechnung eines Winston-Feldes«, verlangte Michael Tong.
    »Sir, das ist im Moment äußerst ungünstig.«
    »Ich kann mir Ihre Schwierigkeiten lebhaft vorstellen, Lieutenant. Aber ich würde Sie nicht darum bitten, wenn es nicht notwendig wäre.«
    »Die Neukonfiguration des Kommunikationssystems würde sich um mindestens 40 Stunden verzögern, Sir!«
    »Das nehmen wir in Kauf.«
    »Ich weiß nicht, Sir …«
    »Was wissen Sie nicht?«
    Stein blickte in Frosts Richtung.
    Die Kommandantin streckte die Hand aus. »Geben Sie mir das Ding!«
    Bislang hatte sie geglaubt, dass Tong in der Lage war, seinen Frust über die nicht erfolgte Beförderung herunterzuschlucken und die neue Situation zu akzeptieren. Aber das war offensichtlich nicht der Fall!
    Was erlaubt sich der Kerl? , durchfuhr es Dana ärgerlich. Macht einfach hinter meinem Rücken, was er will!
    Zwar war es die Aufgabe des Ersten Offiziers, für den reibungslosen Ablauf des Tagesgeschäfts an Bord eines Raumschiffs zu sorgen. Aber wenn sich die Rekonfiguration des Kommunikationssystems der STERNENFAUST um zwei Standard-Erdtage verzögerte, dann war das etwas, worüber Frost gerne Bescheid wusste.
    »Tong?«
    »Ja, Ma’am?« Dem Lieutenant Commander war nicht anzumerken, was er von ihrem Eingreifen hielt.
    »Sie hätten mich konsultieren sollen.«
    »Mag sein, Ma’am, aber …«
    »Kommen Sie umgehend in meinen Raum. Dort werden wir uns unterhalten.«
    Stein mischte sich ein. »Captain, das ist leider nicht möglich. Ihr Raum dient zurzeit als Lagerraum für Ersatzteile der Brückenelektronik. Tut mir Leid, aber …«
    »Dann komme ich zu Ihnen, Lieutenant Commander«, sagte Frost eisig.
     
    *
     
    »Seien Sie vorsichtig, Mister Tong«, sagte eine weibliche Stimme. »Mit diesem Eisbiest von Captain ist nicht gut Kirschen essen.«
    Eisbiest – das war bereits Danas Spitzname an der Akademie gewesen, und er bezog sich natürlich auf ihren Nachnamen – Frost …
    Was lag da näher als ein paar Wortspiele, in denen Eis und Kälte eine Rolle spielten.
    Frost bog um die Korridorecke und erblickte ihren Ersten Offizier. Neben ihm stand eine mollige, von der Figur her sehr weiblich wirkende Frau, die Frost bereits als einer der Offiziere ihres Schiffs vorgestellt worden war: Lieutenant Catherine Black, die Chefingenieurin der STERNENFAUST.
    Dana näherte sich den beiden.
    »Ich weiß, dass man mich hinter meinem Rücken als Eisbiest bezeichnet, Lieutenant Black«, eröffnete Frost. »Dieser Name hat mich während meiner gesamten Space-Corps-Karriere begleitet und wird es wahrscheinlich so lange tun, wie ich nun einmal meinen Namen trage. Ich bitte Sie nur um einen Gefallen.«
    »Ma’am, ich …«
    »Benutzen Sie diesen Namen niemals wieder in meiner Gegenwart. Haben wir uns verstanden, Lieutenant Black?«
    »Ja, Ma’am«, sagte die Ingenieurin kleinlaut.
    »Und jetzt lassen Sie mich bitte mit Lieutenant Commander Tong unter vier Augen reden.«
    Catherine Black atmete tief durch. Ihr Gesicht war hochrot angelaufen. Sie konnte es gar nicht erwarten, den Ort ihrer Blamage schnellstmöglich zu verlassen.
    »I.O., ich weiß,
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