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Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Titel: Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain
Autoren: Alfred Bekker
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Gesicht geschrieben. »Komisch … sie wirkte auf mich so beherrscht und steif.«
    »Lag vielleicht an der Zeremonie.«
    »Jedenfalls machte sie auf mich nicht den Eindruck, als würde sie leichtfertig Vorschriften missachten.«
    »Leichtfertig bestimmt nicht.«
    Black zuckte die Achseln. »Sie hätten es trotzdem verdient gehabt, wenn man Ihnen das Kommando übertragen hätte, Sir.«
    Es war Tong unangenehm, von Black auf dieses Thema angesprochen zu werden. Er hatte das Gefühl, dass da jemand – ohne es zu wollen – in einer offenen Wunde herumstocherte.
    »Das Kapitel ist für mich abgeschlossen«, erklärte der Erste Offizier der STERNENFAUST.
    Aber er selbst wusste am besten, dass seine Worte bestenfalls eine Absichtserklärung waren …
     
    *
     
    Frost befand sich in ihrem Quartier, als Tong sie aufsuchte. Ihr eigentliches Büro, das sich neben der Brücke befand, musste schließlich erst noch hergerichtet werden.
    Sie blickte von dem etwa handgroßen Lesemodul auf, mit dessen Hilfe sie sich in die Logbücher der STERNENFAUST vertieft hatte.
    »Meine Nachforschungen sind leider bisher ohne Ergebnis geblieben«, berichtete Tong. »Selbst die Untersuchung des Tatorts mit dem Winston-Feld blieb ergebnislos. Es gab keinerlei Spuren, die bei der offiziellen Untersuchung übersehen wurden. Ich habe außerdem zusammen mit Lieutenant Black das interne Rechnermodul der Außenschleuse unter die Lupe genommen.«
    »Und?«
    »Nichts. Alle Daten des Moduls sind gelöscht worden.«
    »Hängt das mit dem Computercrash zusammen?«, fragte Frost.
    »Nein, das Modul der Außenschleuse hat einen autonomen Bereich, der mit dem Hauptcomputer keine Verbindung hat. Schließlich muss es im Notfall möglich sein, die Mannschaft aus einem havarierten Schiff zu bergen, dessen Bordrechner nicht mehr arbeitet.«
    »Sie müssen schon entschuldigen, I.O. Ich bin weder Techniker noch Computerspezialist.«
    Tong zeigte auf diese Bemerkung keinerlei Reaktion, sondern fuhr mit seinem Bericht fort. »Ich habe ich die Andockhalterungen auf chemische Rückstände untersucht. Die Substanz, die ich dabei isolieren konnte, trägt die Kennung KLM-321 und entspricht seit 2233 nicht mehr der technischen Norm für die Außenbeschichtung von Orbital-Shuttles. Daraus schließe ich, dass ein Shuttle an der STERNENFAUST angedockt hat, das vor 2233 hergestellt wurde. Des Weiteren muss es sich um ein privates Raumschiff handeln, denn die offiziellen Orbital-Shuttles werden nach spätestens zwanzig Jahren wegen Materialermüdung außer Dienst gestellt. Im Moment versuche ich herauszubekommen, welches Schiff, auf das diese Merkmale zutreffen, zu einem in Frage kommenden Zeitpunkt auf der Erde gestartet ist.«
    »Es könnte auch von anderswo gekommen sein«, stellte Frost fest.
    Schließlich gab es auch auf den anderen Planeten des Sol-Systems Siedlungen und Raumhäfen. Das Hauptsiedlungsgebiet war dabei der Mars, auf dem über drei Milliarden Menschen lebten – mehr als auf der Erde des frühen zwanzigsten Jahrhunderts. Dagegen waren die Kolonien auf dem Erdmond und der Venus auf Grund der extremeren Bedingungen natürlich verschwindend klein, zumal in einem von der Menschheit beherrschten Radius von etwa 50 Lichtjahren um das Sol-System herum eine ganze Reihe vergleichsweise paradiesischer erdähnlicher Welten zur Verfügung stand.
    »Ich weiß, dass das eine Sisyphos-Arbeit ist, Ma’am«, stimmte Tong zu. »Aber ich habe das Gefühl, sie Captain Leslie schuldig zu sein.«
    »Ich verstehe. Ist dieses unbekannte Shuttle denn vom Stationsrechner von Spacedock 13 nicht registriert worden?«
    »Der Auskunft nach, die ich erhielt – nein.«
    »Seltsam …«, sagte Dana.
    »Ein halbwegs geschickter Hacker kann die Daten löschen, Ma’am.«
    »Wie wäre es, wenn sich Lieutenant Stein nach der Rekonfiguration des Kommunikationssystems den gesamten gespeicherten Datenverkehr vor der Explosion vornimmt und in Hinblick auf verdächtige Merkmale untersucht. Schließlich muss es einen Grund gegeben haben, dass Leslie an Bord kam, und vielleicht gab es vorher einen Funkspruch, eine Datentransmission – irgendetwas!«
    »Den Vorschlag halte ich für gut«, sagte Tong. »Ich würde es allerdings bevorzugen, wenn Sie Lieutenant Stein darum bitten würden.«
    »Weshalb?«
    Tong hob die Schultern. »Er hält meinen Verdacht, dass Captain Leslie ermordet wurde, für unbegründet.«
     
    *
     
    Frost suchte die Brücke auf und trug Stein ihr Anliegen vor.
    Er
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