Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten
Autoren: Bunch Cole
Vom Netzwerk:
Hauptsteuerung zerstört ist.
    "Nicht entern. Nicht auf Nahkämpfe einlassen und nicht zerstören. Alle Schiffe, die den Imperialen Befehlen gehorchen, nicht beachten.
    Bei diesem Kampf geht es nicht um die völlige Vernichtung des Gegners. Otho, erinnere deine Leute daran, daß sie nicht durchdrehen sollen."
    "Was passiert, wenn wir sie besiegt haben?"
    fragte ein Captain der Söldner.
    "Sorry, Captain. Keine Zeit zum Plündern. Ich wiederhole - die Schiffe werden nicht geentert. Jetzt ist der ganze verdammte Ärger fast vorbei. Es soll kein unnötiges Blut mehr fließen."
    "Was ist mit den Überlebenden der Imperialen Flotte?"
    "Wir werden Rettungsschiffe schicken. Bei Gelegenheit."
    Genauso spielte sich dann der Kampf ab.
    Hindurchjagen, neu formieren, wieder zuschlagen.
    Sten kämpfte gegen ein Schiff, einen Kreuzer, und gegen drei weitere. Er verlor jegliches Zeitgefühl. Jeder Kampf war neu und doch immer wieder derselbe. Voll klarer, kalter Wut gab er seine Befehle.
    Der Imperator war zurückgekehrt.
    Sehr gut. Laßt es uns jetzt zu Ende bringen.
    Irgendwann gab es kein Ziel mehr, auf das es sich noch zu schießen lohnte. Sten erwachte wie aus einem Traum, taumelnd vor Müdigkeit.
    Er sah auf den Chronometer.
    Der Schiffstag war fast vorüber. Er überprüfte den zentralen Schlachtbildschirm. Es gab kein Zeichen mehr dafür, daß hier noch vor einigen Stunden eine angriffsbereite Flotte im Raum gestanden hatte. Jetzt war es wirklich vorüber.
    Soviel zu den Nissen.
    Jetzt zu dem Ungeziefer, das sie ausgebrütet hatte.

Kapitel 34
    Poyndex bemerkte, daß der Baum die Hälfte seiner Blätter verloren hatte. Ähnlich wie die Mitglieder des Privatkabinetts, die ihn im obersten Stockwerk erwarteten, schien sich auch die Rubiginosa vor den neuesten Nachrichten
    wegzuducken: Der Ewige Imperator war
    zurückgekehrt!
    Als er sah, wie sie zusammengesunken in ihren Stühlen hockten, kam ihm "geduckt" noch wie eine beschönigende Beschreibung vor. Jeder von ihnen hatte das Lied des Henkers schon vernommen, jeder von ihnen befand sich innerlich bereits im Todeskampf. Malperin sah ungefähr fünfzig Jahre älter aus. Lovett war zusammengeschrumpft, sein Gesicht aufgedunsen.
    Die Kraa-Zwillinge hatten sich am meisten von allen verändert. Die eine Schwester, sonst immer in dicke Speckpolster verpackt, saß nun appetitlos, mit tief herabhängenden, abstoßenden Hautfalten da.
    Der einst dünne Zwilling hatte sich in einen aufgeblähten rosa Ballon verwandelt, dessen Haut sich straff über den neuen Fettzellen spannte.
    Ihren Gesichtern war zu entnehmen, daß sie die Identität des Ewigen Imperators nicht mehr anzweifelten.
    Alle vier stürzten sich auf Poyndex, als sei er das letzte Rettungsboot auf ihrem untergehenden Schiff.
    Kaum konnte er ihre durcheinandergerufenen Fragen in der von Angst erfüllten Verwirrung verstehen.
    "Der Ewige Imperator ..." "... was sollen wir tun?"
    "Wo können wir hingehen? ..." "... sollten wir kämpfen?" "Können wir kämpfen ..." So ging es immer weiter. Sie steigerten sich in eine selbstmörderische Raserei. Ihre Angst vor dem Imperator machte sie so hysterisch, daß sie dazu bereit waren, an Bord eines Schiffes zu gehen und sich mit dem Rest ihrer Truppen in seine Mündungsfeuer zu stürzen.
    Das aber entsprach nicht ganz den Absichten von Poyndex.
    Er beruhigte sie und brachte sie dazu, sich hinzusetzen. Er schaute sie so traurig und verständnisvoll wie nur möglich an. "Ich glaube, ich weiß, wie ich Sie retten kann", sagte er.
    Hoffnungsvoll blickten sie zu ihm auf. Alles war recht. Aber Poyndex hatte nicht irgendeinen Plan.
    Seiner Meinung nach befand er sich auf dem Weg zurück ins Zentrum der Macht.
    "Man hat mir keine Verbrechen zur Last gelegt", sagte er. "An Handlungen, die Sie in der Zeit vor meinem Beitritt ausgeübt haben, trage ich keine Schuld. Deswegen sehe ich keine Probleme, persönlich auf den Imperator zuzugehen."
    Niemand protestierte, keiner warnte ihn davor, daß dies seinen sicheren Tod bedeuten könnte, denn auch wenn ihn keine Schuld traf, so war der Imperator doch ohne weiteres dazu fähig, jeden zu töten, der auch nur im entferntesten mit dem Privatkabinett in Verbindung stand. Poyndex lächelte verstohlen über diesen Beweis der Fürsorge von sehen seiner Kollegen und Freunde.
    "Wenn Sie keine Einwände haben, dann werde ich dem Imperator ein Geschäft anbieten."
    Poyndex' Vorschlag war einfach. Zwar war das Privatkabinett der Verlierer, aber es war ihnen immer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher