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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten
Autoren: Bunch Cole
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Hände erhoben und schrieen etwas.
    Dann wurden sie vom Mob wie von einer Woge verschluckt.
    Sten wandte sich vom Bildschirm ab.
    "Ich nehm's auf", sagte Kilgour. "Wir brauchen unbedingt eine Einzelbildanalyse, damit der Erkennungsdienst später bestätigen kann, daß es die Kraas waren. So wie's aussieht, bleibt ja wahrscheinlich nicht genug für eine Autopsie von ihnen übrig."
    Sten nickte, den Blick immer noch vom
    Bildschirm abgewandt.
    "Gehen wir, Mr. Kilgour. Ich möchte wenigstens irgend jemanden vor Gericht bringen."
    Die Imperialen Truppen, die man ihm zugewiesen hatte, waren nicht besser oder schlechter als die anderen Kampfeinheiten des Imperators, mit denen Sten es in letzter Zeit zu tun gehabt hatte. Es spielte keine Rolle - Sten ging ohnehin davon aus, daß sie unerfahren waren, und hatte daher die Vorhut von Söldnern bilden lassen.
    Er hatte angenommen, daß sie sich durch die Straßen von Fowler zum Hauptquartier des Kabinetts durchkämpfen müßten -aber so war es nicht.
    Aufständische und Rachedurstige hatten bereits vorgearbeitet: A-Grav-Gleiter aller Größen und Typen lagen umgekippt und teilweise ausgebrannt als improvisierte Barrikaden auf den Straßen; ebenso viele Leichen, teilweise uniformiert, teilweise in Zivil.
    Brennende und bereits ausgebrannte Geschäfte und Gebäude.
    Dreimal sahen sie Körper an Laternenpfählen baumeln.
    Aber sie konnten ihren Weg ungehindert
    fortsetzen.
    Überraschenderweise gab es so etwas wie
    improvisierte Ordnung. Zivilisten bemühten sich, das bißchen Verkehr so gut zu regeln, wie sie es vermochten. Andere patrouillierten in den Straßen.
    Der kommandierende Sergeant in Stens Kampf-Gleiter streckte den Kopf zum Ausguck hinaus, rief einem der Zivilisten eine Frage zu, erhielt eine Antwort.
    "Kult des Imperators, Sir. Gehen uns ein bißchen zur Hand, Sir."
    Sten war der Meinung, der Kult lehnte Gewalt ab.
    Vielleicht war der schwerverletzte Mann, der von drei kräftigen Frauen am Kragen abgeführt wurde, die Treppe hinuntergefallen. Oder vielleicht mußte später die eine oder andere Beichte abgelegt werden.
    Als seine Truppen sich dem Hauptquartier näherten, hörte er das Geräusch von Mündungsfeuer.
    Einzelne Gestalten in der braungesprenkelten Uniform der Imperialen Garde waren zu erkennen, vor ihnen zerstörte A-Grav-Gleiter. Sten stieg aus und wurde von dem ebenso schlecht wie besorgt aussehenden Captain begrüßt, einer jungen Frau, die sich nicht entscheiden konnte, ob sie weinen oder fluchen sollte. Sie führte zum ersten Mal eine Kampfeinheit an - und gleich beim ersten Mal hatte die Einheit, die sie so sorgfältig ausgebildet hatte, Verluste erlitten.
    Schließlich beschloß sie, weder zu weinen noch zu fluchen, und lieferte statt dessen einen professionellen Lagebericht ab. Das Kabinett hatte auch innerhalb des Gebäudes Gardisten postiert.
    Vier Panzerabwehr-Werfer hinter einem Wall von Sandsäcken ... dort, dort und da drüben.
    Scharfschützen und Schnellfeuergewehre im oberen Stockwerk. Den Anordnungen, sich zu ergeben, wurde keine Folge geleistet.
    Sten dankte ihr und befahl ihr, ihre Einheit zurückzuziehen und das Gebiet zu sichern - keiner durfte hinaus und, noch wichtiger, niemand durfte hinein. Insbesondere kein Lynchmob.
    Aufmerksam beobachtete der Captain, wie Sten und Kilgour ihren Söldnern und Bhor-Truppen Befehle erteilten.
    "Erst wenn man es zum vier—
    oder
    fünfhundertsten Mal macht, wird man wirklich gut", dachte Sten. "Erst dann ist man wirklich dagegen gewappnet, die eigenen Leute sterben zu sehen."
    Er zog eine Kompanie schwerer Kampfpanzer zusammen, ließ sie die Barrikaden niederreißen und die Gebäude rings um das Hauptquartier
    zertrümmern, um Feuerstellungen zu schaffen.
    Schweres Geschütz wurde aufgebaut und gegen die Scharfschützen und MG-Nester eingesetzt.
    "Diese elenden Panzerabwehr-Werfer", sagte Kilgour. "Für die habe ich genau die richtige Medizin parat."
    So war es.
    Kilgour hatte seine Scharfschützen - "Nur das Beste vom Besten, versucht bloß nicht, mir was anderes anzudrehen!" - an den Flanken postiert.
    Während Sten einem A-Grav-Gleiter Befehl gab, vorzurücken, spürte er, wie Cind sich ihm näherte.
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie sie das
    Durcheinander auf verborgene Gefahren untersuchte
    - verborgene Gefahren, die ihm drohten.
    Die Pak-Mannschaft zielte, und wurde von den Scharfschützen ausgeschaltet. Weitere Soldaten, oder waren es Geheimpolizisten oder bezahlte Totschläger, rannten los,
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