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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten
Autoren: Bunch Cole
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werden." Eine Sendung, die auf allen Frequenzen ausgestrahlt wurde, konnte eigentlich nur bedeuten, daß das Tribunal eine Urteilsverkündung vorgenommen hatte.
    "Das ist leider unmöglich."
    "Unmöglich?" Fraser brauchte nichts weiter zu sagen. Dieses Wort existierte einfach nicht.
    Der Nachrichtenoffizier sah einen kurzen Moment mutlos aus, nahm sich dann aber wieder zusammen. "Nein. Die Rundfunkübertragung hat zuviel Druck. Die einzige Art, die Übertragung zu verhindern, besteht darin, die gesamte Flotte aus der externen Kommunikation auszublenden."
    Diese Möglichkeit kam für Fräser jedoch nicht in Frage. "Na gut. Schlagen Sie sich irgendwie durch.
    Geben Sie uns ein klares Signal."
    "In Ordnung, Admiral."
    Fräser und die anderen Schiffscommander und Divisionskommandanten bezweifelten nicht, was da vor sich ging. Andere Bildschirme auf anderen Schiffen zeigten verschwommene Teilbilder und Reden. Aber die genauen Angaben darüber, was eigentlich vor sich ging, waren nicht nötig oder wurden schnell von den Raumfahrern, die auf den Kommandodecks arbeiteten, weitergegeben.
    Auf dem Vid war der große Saal zu sehen, in dem die Anhörung des Tribunals stattfand. Drei Richter mit feierlichen Gesichtern saßen abwartend auf ihren Plätzen.
    Eine Tür öffnete sich fast unmerklich hinter ihnen, und ein Manabi kam hereingeschwebt. Zwei untersetzte kleine Menschen standen zu beiden Seiten der Tür. Sie trugen Kampfmontur und Schlapphüte, deren Kinnbänder ordnungsgemäß unterhalb der Unterlippe verliefen. Beide waren mit Willyguns und langen, in Futteralen steckenden Messern bewaffnet.
    Im Hintergrund ertönte eine Stimme: "Alle, die diese Ausstrahlung verfolgen, werden gebeten, sie aufzuzeichnen."
    Stille. Dann sprach der Manabi, Sr. Ecu.
    "Dies ist die letzte Sitzung des Tribunals. Es haben sich jedoch durch bestimmte Umstände gewisse Änderungen ergeben."
    Fräser hob eine Augenbraue. Dann erhob dieses Scheingericht also keine Anklage gegen das Kabinett? Damit konnten sie jetzt auch nichts mehr ändern.
    "Damit wollen wir nicht sagen, daß es zu keinem Urteil gekommen ist. Durch dieses Tribunal ist ermittelt worden, daß die Folgenden - Sr. Kyes, die Kraas, Sr. Lovett und Mme. Malperin -, die sich selbst als Privatkabinett bezeichnen, unter Anklage gestellt werden müssen.
    Das Tribunal befindet, daß sich die
    Obengenannten zu einem geplanten Mord
    verschworen haben, sowohl als Individuen wie auch als Gruppe. Dadurch können die Nürnberg-Statuten geltend gemacht und das Kabinett als kriminelle Organisation bezeichnet werden.
    Die Angeklagten werden von den anderen
    Vorwürfen, die gegen sie vorliegen, unter anderem Hochverrat, durch dieses Tribunal nicht
    freigesprochen.
    Alle rechtmäßigen Gerichte und deren
    ausführende Organe, sowohl Imperiale wie individuelle, werden deswegen von uns ersucht, die genannten Mitglieder des Privatkabinetts vor ein Strafgericht zu bringen, wo sie sich selbst gegen diese Anklagen verteidigen können.
    Diese Ergebnisse sind jedoch nicht der wichtigste Anlaß dieser Sendung."
    Sr. Ecu schwebte zur Seite und wandte sich zur Tür um.
    Sie öffnete sich.
    Der Ewige Imperator betrat den Gerichtssaal.
    Vielleicht war das Inferno losgebrochen, oder man hatte den Ton abgedreht. Fräser wußte es nicht.
    Auf ihrer Kommandobrücke herrschte jedenfalls Chaos. Endlich gelang es ihr, Ordnung in ihre eigenen Gedanken zu bringen und den Schock darüber zu überwinden, daß alles, woran sie geglaubt und dem sie gedient hatte, keinen Bestand mehr hatte. Schreiend befahl sie sofortige Ruhe.
    Plötzlich herrschte Ruhe. Vielleicht starrten einige Raumfahrer auf ihre Bordinstrumente und Kontrollgeräte - aber nur die Worte, die vom Bildschirm zu ihnen herüberdrangen, waren wirklich von Bedeutung.
    "Ich möchte den Mitgliedern dieses Tribunals meine höchste Anerkennung aussprechen. Sie gilt allen, die die Untersuchungen durchgeführt haben, den Schreibern, Beamten und Richtern. Sie haben bewiesen, daß sie meine treuen und aufrichtigen Diener sind, und zwar zu einer Zeit, in der diese loyale Haltung einem Todesurteil gleichkommt.
    Sie, und viele andere, werde ich dafür belohnen.
    Aber zunächst liegt eine gemeinsame Aufgabe vor uns. Wir müssen dem Imperium wieder zu seiner einstigen Größe verhelfen. Das wird keine leichte Aufgabe werden.
    Aber wir können, wir müssen es schaffen.
    Diese vor uns liegende Aufgabe muß vollendet werden. Es wird weder Frieden noch Ordnung herrschen, solange das
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