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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten
Autoren: Bunch Cole
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war Stens erste Reaktion.
    "Die sind noch hinterhältiger als jeder Campbell", bekräftigte Kilgour.
    "Wohl wahr", bestätigte Mahoney "Aber wir sollten nicht zu hart urteilen. Wir brauchen alle Hilfe, die wir bekommen können, egal wie schleimig die Typen sind."
    Mit Hilfe, so Mahoney, meine er in diesem Falle, daß es sich bei Dusable, egal, welche Gauner dort lebten, doch immerhin um eine rechtmäßig vom Imperium anerkannte Regierung handle - eine recht wichtige Regierung obendrein. Damit nicht genug, man hatte ihnen ganz offensichtlich nicht nur irgendwelche Botschafter geschickt. Laut Otho befand sich der neu gewählte Tyrenne Walsh an Bord, der Präsident des Konzils der Solons, und zusätzlich der Meister der politischen Trickartistik, Solon Kenna.
    "Sie sind extra gekommen, um die
    Vorgehensweise des Tribunals offiziell
    anzuerkennen", sagte Mahoney "Und ebenso die erhobenen Anklagen. Sie sind bereit, vor die Kameras zu treten und sich offiziell gegen das Kabinett auszusprechen."
    Sten brauchte keinen Auffrischungskurs in Politik, um zu wissen, was das bedeutete. Wenn sich sogar solche Widerlinge wie Kenna und Walsh auf ihre Seite schlugen, dann segelte das Tribunal eindeutig unter einem günstigen Wind. Wenn die anderen Verbündeten des Kabinetts davon erfuhren, war es mehr als wahrscheinlich, daß sich das Gleichgewicht noch weiter verschob.
    Nur Otho und einige seiner Bhor-Truppen
    befanden sich am Schiff, um die Ankömmlinge zu begrüßen. Das Schiff war gerade gelandet, die Rampe wurde ausgefahren. Er informierte Sten hastig darüber, daß Livie-Teams bereits angefordert waren, man rechnete jede Minute mit ihrem Erscheinen.
    "Beim langen, wehenden Bart meiner Mutter", grunzte er. "Das Glück ist auf unserer Seite. Schon beim ersten Mal, als ich dich traf, wußte ich, daß du ein Glückspilz bist, mein Freund." Er gab Sten einen kräftigen Klaps auf den Rücken.
    Sten stellte fest, daß Otho, so grobschlächtig er auch manchmal war, trotz allem ein umsichtiger und kluger Regent war, der genau wußte, was die Zaungäste aus Dusable für sie alle bedeuteten.
    Politische Erklärungen mußten da nicht mehr gegeben werden.
    Mit einem zischenden Geräusch öffneten sich die Schleusenschotts des Schiffs, aber es dauerte geraume Zeit, bis jemand heraustrat. Schließlich tauchten Walsh und Kenna auf, gefolgt von ihren sonderbar lässig daherkommenden Assistenten. Sten war verwirrt. Er hatte einen klassisch-pompösen Aufzug erwartet. Vielleicht lag es daran, daß die Livie-Teams noch nicht erschienen waren. Dennoch kam ihm der Auftritt der beiden Politiker ziemlich mißglückt vor.
    Walsh und Kenna näherten sich. "Sie wirken irgendwie nervös", dachte Sten. Sie zuckten fast zusammen, als Otho seinen Truppen schnarrend befahl, Haltung anzunehmen - soweit das den krummbeinigen Bhor überhaupt möglich war. Was hatten die beiden nur? Das gehört doch zum üblichen, wenn auch vielleicht etwas kläglichen, Begrüßungszeremoniell.
    Mahoney trat einen Schritt nach vorn und begrüßte die beiden. Sten und Alex begleiteten ihn.
    Aus dem Innern des Schiffs ertönte ein gedämpftes Geräusch. Sten war sich sicher, daß jemand einen Befehl gegeben hatte - und er hätte schwören können, daß er diesen Befehl nicht zum erstenmal hörte. Er achtete kaum darauf, daß Walsh, Kenna und ihre Begleittruppe sich hastig an die Seitenlinien zurückzogen. Er war zu sehr damit beschäftigt, mit offenem Mund zu glotzen.
    Untersetzte kleine Männer, dunkelhäutig und mit stolzen Augen, verließen nun das Raumschiff in präziser Speerformation. Ihre kaiserlichen Uniformen waren hochdekoriert. Sie hielten ihre Kukris im Winkel von exakt fünfundvierzig Grad in die Höhe, und das Licht wurde von den glänzenden Klingen blendend zurückgeworfen.
    Sten kannte diese Männer. Er hatte sie bereits kommandiert.
    Die Gurkhas! Was in aller Welt hatten die denn hier verloren? Auf einem Schiff aus Dusable?
    Dann sah er die Antwort. Er sah sie - und wollte seinen Augen nicht trauen. Jedenfalls zuerst.
    Die vertrauteste Erscheinung aus Stens oder aus jedem anderen x-beliebigen Leben marschierte am Anfang der Speerformation. Er überragte die Gurkhas. Er sah weder nach links noch nach rechts, sondern hatte seinen brennenden Blick fürstlich geradeaus gerichtet.
    Sten spürte, daß es ihm unmöglich war, sich zu bewegen, zu sprechen oder zu salutieren. Er spürte, wie seine Kameraden denselben eiskalten Schock erlitten wie er selbst.
    "Bei den
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