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Stehpinkeln nach 22 Uhr verboten

Stehpinkeln nach 22 Uhr verboten

Titel: Stehpinkeln nach 22 Uhr verboten
Autoren: Anne Nina Schmid
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Prostituierten unterhalten.
Am Dante-Strand von Ravenna ist laute Musik in der Mittagszeit verboten, ebenso verboten sind das Verteilen
von Werbezetteln, das Sonnenbad ohne Oberteil und das Liegen am Strand auf den ersten 200 Metern des Lido — dafür darf man dort aber laufen.
In Vigevano wurde erst kürzlich eine Frau zur Zahlung von 160 Euro Strafe verurteilt, weil sie sich am Fuß eines Denkmals in den Schatten gesetzt hat.
In Brescia kommt man billiger davon. Einer 54-Jährigen wurden nur 100 Euro abgenommen, weil sie sich an einer Piazza auf den Stufen eines historischen Monuments niederließ.
Im sizilianischen Trapani ist Eisschlecken auf der Straße verboten.
In Venedig wie auch im toskanischen Lucca drohen einem bis zu 500 Euro Strafe, wenn man die Tauben füttert.
Im lombardischen Gallarate sind 500 Euro fällig, wenn jemand mit einem Bier in der Hand zu mitternächtlicher Stunde durchs Stadtzentrum zieht.
In Capri müssen alle Hundehalter eine DNS-Probe ihres Lieblings abgeben. Wenn dann zukünftig ein illegaler Hundehaufen entdeckt wird, kann der Übeltäter rasch ausfindig gemacht werden. Dann sind 1500 Euro Strafe fällig.
In Pavia ist es verboten, oben ohne in der Sonne zu baden, öffentlich barfuß zu gehen, in der Öffentlichkeit die Wäsche aufzuhängen, wilde Katzen zu füttern und vor 9 oder nach 11 Uhr morgens Teppiche zu klopfen.
    Gesetze aus Singapur
    Ein Ort seltsamer Gesetze ist Singapur. Das rührt daher, dass dessen Regierungschef sich vor geraumer Zeit das Ziel gesetzt hatte, die Stadt zur saubersten der Welt zu machen, und drakonische Strafen auch für Lappalien einführte, um dieses Ziel zu erreichen. Nicht zuletzt deshalb heißt es in der ehemals britischen Kolonie »Singapore is a >fine< city«. Dieses Wortspiel lebt davon, dass auf Englisch »fine« sowohl »schön« als auch »Geldstrafe« bedeutet.
So waren bis 2004 der Verkauf und der Genuss von Kaugummi vollständig verboten. Grund für dieses auf den ersten Blick völlig sinnlose Verbot war der Umstand, dass es eine Zeit lang unter den Teenagern in Singapur weitverbreitet war, die Lichtschranken der U-Bahn-Türen mit Kaugummi abzukleben, was dazu führte, dass der Zugführer erst weiterfahren konnte, wenn er die blockierte Lichtschranke entdeckt und wieder freigekratzt hatte. Aufgrund zahlreicher Proteste der Bevölkerung und einer Intervention der US-Regierung zugunsten des weltgrößten Kaugummiproduzenten, eines amerikanischen Unternehmens, hat die Regierung das Verbot mittlerweile etwas gelockert. Der Verkauf von Kaugummi ist nunmehr in Ausnahmefällen erlaubt. Der Käufer muss dafür allerdings ein Arztrezept, das ihm den Genuss von Kaugummi aus medizinischen Gründen gestattet, und seinen Personalausweis vorzeigen. Falls der Apotheker ohne Rezeptvorlage Kaugummis verkauft oder auch nur vergisst, den Namen des Käufers aufzuschreiben,
kann gegen ihn eine Geldstrafe von 3000 Singapurdollars verhängt werden.
Hohe Geldstrafen und Arbeitsstrafen wie die Pflicht, die Straße zu kehren, werden gegen Personen verhängt, die Zigarettenkippen oder sonstigen Abfall auf die Straße werfen.
Vandalismus und Graffiti werden mit der Prügelstrafe geahndet.
Die Einfuhr von Tabakwaren ist völlig verboten.
Bei Ausreise mit dem Pkw ins Nachbarland Malaysia muss der Fahrzeugtank noch mindestens zu 75 Prozent gefüllt sein. Hintergrund für diese Vorschrift sind die Kraftstoffpreise in Malaysia, die deutlich niedriger liegen als in Singapur. Mit dieser Vorschrift soll Tanktourismus verhindert werden.
Pornografie ist verboten, und auch die in anderen Ländern als harmlos geltende Darstellung von Sex und Nacktheit in Magazinen wie etwa dem »Playboy« oder der »Cosmopolitan« ist nicht gestattet.
Sexuelle Praktiken, die von offiziellen Stellen in Singapur als »unnatürlich« angesehen werden, sind verboten. Dazu gehören Oralsex und homosexuelle Praktiken.
Jeder, der mit größeren Mengen Rauschgift (14 Gramm Heroin, 28 Gramm Morphium oder 480 Gramm Marihuana) angetroffen wird, muss mit dem Tod am Galgen rechnen. Im Durchschnitt erfolgt in Singapur alle 14 Tage eine Hinrichtung, das führt zu der weltweit höchsten offiziellen Hinrichtungsrate.

    Nur eine geringe Beruhigung: In den letzten Jahren hat die singapurische Regierung einige der strengen Verbote aufgehoben, so ist nun etwa Bungee-Jumping erlaubt.
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