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Staunen über den Erlöser

Staunen über den Erlöser

Titel: Staunen über den Erlöser
Autoren: Max Lucado
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darüber – eine schlanke Linie, voller Hoffnung und Potential. Und dann malt er, während er mit einem Schulterblick prüft, ob die Klasse ihm auch zuschaut, ans Ende der Linie einen Pfeil.
    In Gottes Buch sind wir unterwegs zu einem Ziel. Es ist ein wunderbares Ziel. Gott möchte uns vorbereiten auf den großen Tag, an dem wir durch den Mittelgang der geschmückten Kirche zum Altar schreiten, um die Braut Jesu zu werden. Wir sollen einst mit ihm leben, seinen Thron mit ihm teilen, zusammen mit ihm herrschen. Wir zählen. Wir sind wertvoll. Und dieser Wert ist in uns eingebaut, wir haben ihn seit unserer Geburt!
    Wenn es eines gibt, das Jesus allen Menschen zeigen wollte, dann dieses: Ein Mensch hat deshalb einen Wert, weil er ein Mensch ist. Darum hat Jesus die Menschen so ganz anders behandelt. Schauen Sie sich die biblischen Beispiele an. Die Ehebrecherin, die auf frischer Tat ertappt wurde – er vergab ihr. Der unberührbare Aussätzige, der ihn um Heilung bat – er berührte ihn. Der blinde Sozialfall, der an der Straße saß – er gab ihm seine Würde zurück. Der chronisch Kranke am Teich Betesda, der sich nur noch um sein Elend drehte – er heilte ihn!
    Und dann eben die große klassische Fallstudie über den Wert eines Menschen, die wir unter der Überschrift »Der Schächer am Kreuz« im Lukasevangelium finden.
    Wenn je ein Mensch wertlos war, dann dieser Kriminelle. Wenn je einer den Tod verdient hatte, dann dieser Mann. Er stand ganz oben auf der Liste der Nullen und Taugenichtse.
    Vielleicht hat Jesus deswegen ausgerechnet ihn gewählt, um uns zu zeigen, was er über die Menschen denkt.
    Vielleicht hatte dieser Schwerverbrecher den Messias predigen gehört. Vielleicht hatte er mitbekommen, wie er die Armen und Geringen liebte und mit Lumpen, Tagedieben und Obdachlosen zu Tisch saß. Aber vielleicht auch nicht; vielleicht war das Einzige, was er über diesen Messias wusste, das, was er gerade neben sich sah: einen gegeißelten, blutüberströmten, ans Kreuz genagelten Wanderprediger, der mit jedem Atemzug um das nächste bisschen Luft rang.
    Aber irgendetwas sagte ihm, dass er noch nie in seinem Leben in besserer Gesellschaft gewesen war. Irgendwie merkte er, dass das Einzige, was er noch tun konnte, Beten war – und dass er hier neben dem Einen hing, zu dem zu beten sich lohnte.
    Locker übersetzt: »He, Chef, könntest du ’n gutes Wort für mich einlegen da oben?«
    Und die Antwort: »Mache ich doch glatt.«
    Warum hat Jesus das gemacht? Was brachte es ihm, diesem Desperado neben sich einen Ehrenplatz im himmlischen Festsaal zu versprechen? Was konnte dieses Exemplar aus der Lumpengalerie der Menschheit ihm denn als Gegenleistung geben? Das mit der samaritanischen Frau in Johannes 4 kann man ja noch verstehen; sie konnte in die Stadt zurückgehen und allen erzählen, was Jesus ihr gesagt hatte. Und Zachäus hatte ein dickes Bankkonto, von dem er spenden konnte. Aber dieser Typ hier? Was konnte er für Jesus tun? Nichts!
    Und genau darum geht es. Hören Sie gut zu: Die Liebe Jesu zu uns hängt nicht davon ab, was wir für ihn tun können. In den Augen des Königs haben Sie einen Wert, weil – es Sie gibt. Sie brauchen nicht gut auszusehen oder genug zu leisten. Ihr Wert ist angeboren, Punkt.
    Denken Sie einen Augenblick darüber nach. Sie sind wertvoll, weil es Sie gibt. Nicht, weil Sie das und das tun oder getan haben, sondern einfach, weil Sie da sind. Merken Sie sich das und denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal jemand mit der Dampfwalze seiner Ehrgeizes an die Wand drückt oder Ihnen ein Schleuderpreisschild an Ihr Ich heften will. Das nächste Mal, wenn jemand Sie billig machen will, denken Sie einfach daran, wie wertvoll Sie Jesus sind, und lächeln Sie.
    Ich lächle selbst. Ich tue es, weil ich weiß, dass ich eine solche Liebe nicht verdient habe. Keiner von uns hat sie verdient. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass wir alle Gott wenig oder nichts zu bieten haben. Selbst die reinsten und heiligsten unter uns verdienen den Himmel ungefähr genauso wie der Schächer am Kreuz. Wir alle benutzen die Kreditkarte Jesu und nicht unsere eigene.
    Und ich muss auch lächeln, wenn ich daran denke, dass durch die goldenen Gassen des Himmels ein Ex-Knastbruder spaziert, der mehr über Gnade weiß als tausend gelehrte Theologen. Kei- ner hätte auch nur ein Gebet für ihn übrig gehabt, und ein Gebet war alles, was er selbst zu bieten hatte. Aber das reichte.
    Kein Wunder, dass sie
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