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Staunen über den Erlöser

Staunen über den Erlöser

Titel: Staunen über den Erlöser
Autoren: Max Lucado
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einer Ewigkeit kommen und beängstigend nahe daran sind, in die nächste hineinzugehen. Wir spielen Räuber und Gendarm mit den Gespenstern des Todes und des Schmerzes. Wir sind unfähig, unsere eigenen Fragen über die Liebe und das Leid zu beantworten. Wir können das Rätsel des Alterns nicht lösen. Wir wissen nicht, wie wir unseren eigenen Körper heilen oder uns besser mit unserem Ehepartner vertragen können. Wir sind unfähig, den nächsten Krieg zu vermeiden. Oder die nächste Hungersnot.
    Paulus sprach für uns alle, als er bekannte: »Denn ich weiß nicht, was ich tue« (Römer 7,15 LÜ).
    Ich weiß, ich weiß: Das entschuldigt nichts. Keine Kinderpornographie, keine Heroindealer, keine Amokfahrer. Aber es hilft uns ein Stück weit zu erklären, warum die Menschen so viel Böses tun.
    Was ich sagen möchte, ist dies: Ungezügelte Wut macht unsere Welt nicht besser, verständnisvolles Fragen dagegen sehr wohl. Wenn wir die Welt und uns so sehen, wie wir sind, können wir helfen. Sobald wir uns verstehen, können wir anfangen, nicht mehr aus einer Perspektive der Wut und des Hasses zu handeln, sondern aus einer Perspektive des Mitleids und Verständnisses. Wir sehen die Welt nicht mehr mit bitter gerunzelter Stirn, sondern mit ausgestreckten Händen. Wir erkennen, dass die Lichter aus sind und dass viele Menschen blind durch die Finsternis stolpern, und wir zünden Kerzen an.
    Michelangelo sagte einmal: »Wir kritisieren, indem wir kreieren.« Anstatt um uns zu schlagen, helfen wir. Wir gehen in die Ghettos hinein. Wir lehren in den Schulen. Wir bauen Krankenhäuser und helfen Waisen … und wir legen unsere Waffen in die Schublade.
    »Sie wissen nicht, was sie tun.«
    Wer die Welt versteht, der möchte sie retten, ja ist bereit, für sie zu sterben. Wut hat noch niemandem gutgetan. Verständnis? Nun, die Ergebnisse sind nicht so unmittelbar wie die Kugel des Rächers, aber sehr viel konstruktiver.

Kapitel 4
    Die Geschichte vom Schächer am Kreuz
    »Ich versichere dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.« (Lukas 23,43)
    Noch verrückter als die Bitte selbst war nur noch, dass sie gewährt wurde. Schon sich die Szene vorzustellen, strapaziert die blühendste Fantasie: ein ehemaliger Häftling aus dem Hochsicherheitstrakt, der den Sohn Gottes um das ewige Leben bittet … Aber dass diese Bitte dann auch noch erfüllt wird - jetzt wird es absurd, oder?
    Aber absurd oder nicht absurd, so geschah es: Jemand, der die Hölle verdiente, kam in den Himmel, und wir kratzen uns den Kopf vor diesem Rätsel. Was, um alles in der Welt, will Jesus uns mit dieser Szene zeigen? Was will er uns demonstrieren, indem er diesem Schwerverbrecher vergibt, der wahrscheinlich nie auch nur ein Tischgebet gesprochen hatte und für den »Gnade« ein Fremdwort war?
    Nun, ich habe da eine Theorie. Aber um sie zu erklären, muss ich Ihnen noch eine andere Geschichte erzählen, die unglaublich ist.
    In einer Großstadt drangen mitten in der Nacht Einbrecher in ein Kaufhaus ein. Niemand bemerkte sie, sie taten das, was sie vorgehabt hatten, und entkamen unerkannt. Und jetzt kommt es: Sie ließen nichts mitgehen. Absolut nichts. Kein einziger Artikel fehlte, alles war noch an seinem Platz.
    Aber dafür taten diese Einbrecher etwas anderes. Sie änderten sämtliche Preise, indem sie die Preisschilder wild vertauschten. Sie zogen den 395-Dollar-Aufkleber von einer Spiegelreflexkamera ab und klebten ihn auf eine Schachtel mit Schreibpapier. Das 5,95-Dollar-Preisschild an einem Kinderbuch wanderte zu einem Außenbordmotor.
    Verrückt? Und ob. Aber ob Sie es glauben oder nicht, es kommt noch toller. Am Morgen öffnete das Kaufhaus zur üblichen Zeit. Die Verkäufer gingen an ihren Posten, die Kunden strömten herein. Vier volle Stunden stöberten und kauften und bezahlten die Leute, bevor der Erste etwas merkte.
    Vier Stunden! Ein paar Kunden bekamen das Sonderangebot ihres Lebens, andere zahlten ein Vermögen für eine Kleinigkeit. Vier geschlagene Stunden merkte niemand, dass sämtliche Preise vertauscht waren, dass der Wert aller Waren auf dem Kopf stand.
    Unglaublich? Aber warum eigentlich? Wir erleben doch genau dasselbe an jedem Tag unseres Lebens. Wir leben in einem Wertesystem, das nicht mehr stimmt. Wir erleben, wie das Wertvollste im Leben für Pfennige verramscht wird und der letzte Dreck Millionen erzielt.
    Die Beispiele sind Legion. Hier nur ein paar, die mir in der letzten Woche begegnet sind.
    Da ist der Verkäufer, der
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