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Startschuss

Startschuss

Titel: Startschuss
Autoren: dtv
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Stadionrund, wo sie aber sofort von einem Helfer abgefangen
     wurden. »Zu gefährlich, Kinder. Hier läuft gerade das Speerwerfen!«
    »Deshalb sind wir ja hier!«, erläuterte Michael.
    Doch der Helfer ließ sich nicht erweichen. »Das könnt ihr auch von dort hinten sehen!« Er zeigte genau dorthin, von wo die
     Fünf Asse sich gerade auf den Weg gemacht hatten. Das war entschieden zu weit weg.
    »Achtung!«, rief Lennart.
    Michael duckte sich sofort, weil er dachte, ihm würde ein Speer um die Ohren fliegen. Aber Lennart zeigte nur, dass jetzt
     Hartmut mit Werfen an der Reihe war.
    »Du Blödmann!«, beschwerte sich Michael. »Was jagst du mir für einen Schrecken ein!«
    Hartmut lief an, warf seinen Speer mit voller Kraft, aber dann flutschte er ihm auf merkwürdige Weise aus der Hand. Statt
     hoch und gerade flog der Speer seitlich aus dem markierten Bereich.
    Ein Raunen ging durchs Stadion und einer der Kampfrichter konnte gerade noch beiseitespringen, um nicht von dem Speer getroffen
     zu werden. Nur zehn Meter hinter dem Abwurf, aber knapp vor den Füßen des Kampfrichters bohrte sich der Speer in den Stadionrasen.
    Hartmut stand fassungslos an der Abwurflinie und starrte auf seine Hände. Er konnte nicht glauben, was ihm gerade passiert
     war.
    »Schmierseife!«, war Lennart sich sicher. »Genau wie beim Weitsprung!«
    »Quatsch«, widersprach Michael. »Da merkt man mal, dass du noch nie einen Speer geworfen hast. Wenn der Speer mit Schmierseife
     präpariert gewesen wäre, hätte Hartmut das doch sofort gespürt und gar nicht erst geworfen.«
    Das klang einleuchtend, musste Lennart zugeben. »Aber irgendetwas war da. Ganz sicher. Derwird ja wohl nicht absichtlich auf den Kampfrichter gezielt haben!«
    »Nee, bestimmt nicht.« Davon war auch Michael überzeugt.
    »Also los!« Michael und Lennart wollten zu Hartmut, um zu sehen, was passiert war.
    Aber wieder stellte sich ihnen der Helfer in den Weg. »Weg. Verschwindet. Habt ihr nicht gerade gesehen, wie gefährlich das
     hier sein kann?«
    Widerwillig ließen sich die Jungs abermals zurückschicken.
    »Das kann doch nicht sein«, beschwerte sich Michael. »Wir stehen hier machtlos herum, während der Täter munter seine Spielchen
     treibt!«
    »Na, von Spielchen kann ja wohl schon lange keine Rede mehr sein«, wandte Ilka ein. »Ich informiere den Direktor.« Und schon
     rannte sie los.
    »Ich komme mit«, bot Jabali sich an.
    Linh, Michael und Lennart blieben zurück und überlegten, was sie tun sollten. Sie beobachteten von Weitem, wie der Kampfrichter
     auf Hartmut zuging und ihn fragte, was geschehen war. Hartmut zuckte mit den Schultern. Wild gestikulierend erklärte er irgendetwas.
     Andere Kampfrichter untersuchtenden Speer, den sie aus dem Boden gezogen hatten. Dann gaben sie dem ersten ein Zeichen und der begann, alle Speere der Werfer
     einzusammeln. Besser gesagt: Alle Werfer mussten ihre Speere holen und sie auf den Rasen vor dem Abwurfkreis legen.
    »Das gibt eine größere Untersuchung«, stellte Lennart fest.
    »Ja«, ergänzte Michael. »Heute wird das nichts mehr mit dem Werfen. Mann, der ganze Zeitplan geht durcheinander. Wenn das
     so weitergeht . . .«
    »Zeitplan! Genau!«, rief Linh. Sie sah Michael an. »Sag mal, wie war das? Solltet nicht ursprünglich jetzt ihr Zehnkämpfer
     mit dem Speer werfen?«
    Michael nickte. »Ja, es wurde getauscht.« Dann begriff er. »Du meinst . . .?«
    Natürlich hatten die Schüler nicht wie die großen Profis alle ihren eigenen Speer, sondern Hartmut verwendete denselben Speer
     der Schule, den auch Michael benutzen musste.
    Linh nickte. »Der Anschlag galt nicht Hartmut, sondern dir. Eine Verwechslung!«
    »Mann!«, stöhnte Michael.
    »Jemand meint uns – ganz gezielt. Uns fünf!«
    »Was?«, wunderte sich Lennart. »Warum denn?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Linh zu. »Vielleicht will sich jemand rächen?«
    »Rächen? An uns? Ich habe niemandem etwas getan. Ihr etwa?«
    »Nein«, bestätigte Linh. Trotzdem hatte sie das Gefühl, der Lösung immer näher zu kommen. »Könnt ihr irgendwas Verdächtiges
     entdecken? Irgendeinen Helfer, der sich auffällig benimmt?« Sie ließ ihren Blick über den Rasen schweifen. »Ich bin sicher,
     er ist noch hier. Hier im Stadion. Mitten unter uns. Und vielleicht bereitet er sein nächstes Attentat vor.«
    Auch Michael und Lennart schauten sich jetzt genau um. Michael kam plötzlich jeder verdächtig vor; Lennart nicht ein Einziger.
    »Ich weiß nicht«,
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