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Startschuss

Startschuss

Titel: Startschuss
Autoren: dtv
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Schulleiters gegangen.
    Jabali und Ilka hatten dem Direktor von den Manipulationen beim Speerwerfen erzählt. Und mittlerweile lag auch das Ergebnis
     der ersten Untersuchung vor. Hartmuts Speer war nicht präpariert gewesen, sondern die Kreide, mit der die Speerwerfer sich
     vorher die Hände einrieben, um beim Abwerfen nicht abzurutschen. In das Kreidepulver hatte offenbar jemand eine Tüte Tapetenkleister
     geschüttet. Hartmut hatte seine schweißnassen Hände damit eingerieben. Der Kleister ging eine Verbindung mit dem Schweiß ein
     und begann zu kleben. Ein bisschen nur, kaum merklich, aber eben genug, um einen Wurf zu verreißen.
    Der Direktor war geschockt, als er davon hörte,und überlegte im ersten Moment tatsächlich, das Sportfest abzubrechen. Im Gegensatz zu Linh glaubte er nämlich nicht, dass
     nur ein Junge dahintersteckte, sondern mindestens junge Erwachsene, wenn nicht gar ausgekochte Gauner. Und er war sicher,
     dass sich die Attentate nicht nur auf die Fünf Asse bezogen. Er sah die gesamte Mini-Olympiade in Gefahr.
    Linh entgegnete etwas.
    Michael hatte sein Ohr an die Tür des Direktorzimmers gepresst, aber er verstand leider kein einziges Wort. Linh sprach einfach
     zu leise, und Jabali und Ilka, die zusammen mit Linh im Büro des Direktors saßen, sagten kaum etwas.
    Lennart ging vor dem Büro nervös auf und ab. Er war ganz besonders gespannt, wie der Direktor entscheiden würde. Denn folgte
     Professor Stölzer Linhs Vorschlag, würde er in etwa einer Stunde laufen müssen. Darauf war er gar nicht vorbereitet. Zum Glück
     hatte er sein Sportzeug schon in der Schule, weil er damit bei der Eröffnung ins Stadion gelaufen war. Seine Mitkonkurrenten
     würden ja ebenso überrascht sein von der Vorverlegung des Laufes. Aber trotzdem: Lennart fühlte sich nicht wohl.
    Endlich öffnete sich die Tür des Direktorzimmers. Jabali, Ilka und Linh kamen heraus. Direkt hinter ihnen ging Frau Kick.
    »Und?«, fragten Michael und Lennart aufgeregt.
    »Alles klar«, sagte Ilka.
    Doch so klar schien es nicht zu sein.
    »Moment«, korrigierte Frau Kick. »Damit wir uns einig sind: Es geht hier nicht darum, Detektiv zu spielen.«
    »Sondern?«, hakte Lennart nach.
    »Professor Stölzer hat mir die volle Verantwortung für die Aktion übertragen«, verkündete Frau Kick. »Wir ziehen den Sprint
     vor und die Sicherheitskräfte werden ein besonderes Augenmerk auf die Helfer, die Laufbahn und alles drum herum richten.«
    »Und?«, fragte Michael. Das konnte ja noch nicht alles gewesen sein.
    »Nichts und«, teilte die Lehrerin mit. »Das war’s.«
    »Und was ist mit uns?« Michael wunderte sich über Frau Kicks Antwort.
    Frau Kick hob mahnend den Finger. »Lennart wird wie die anderen seinen 10 0-Meter -Lauf absolvieren. Und wir werden dafür sorgen, dass diesohne Zwischenfälle abläuft. Das ist die ganze Geschichte. Schluss und aus.«
    »Aber wir . . .«, wollte Lennart gerade einwenden.
    »Nichts aber . . .«, stellte Frau Kick klar. »Ihr anderen werdet brav zusehen und Lennart anfeuern. Mehr nicht. Haben wir
     uns verstanden?«
    Die Kinder machten bedrückte Gesichter. Die Mundwinkel rutschten vor Enttäuschung herunter. Waren nicht sie es gewesen, die
     dem Täter überhaupt so weit auf die Spur gekommen waren? Ohne sie würden die Sabotageakte vermutlich weitergehen und immer
     schlimmer werden, bis letztlich doch etwas passieren würde. Und jetzt sollten sie einfach ausgebootet werden?
    Frau Kick verabschiedete sich, denn es gab eine Menge zu tun, um einen so wichtigen Wettkampf wie den 10 0-Meter -Lauf vorzuverlegen.
    Die Kinder blieben stehen und sahen Frau Kick hinterher. Michael wartete, bis sie außer Sichtweite war. Dann trat er wütend
     gegen die Wand.
    »Was denken die eigentlich?«, schimpfte er.
    »Das versauen die doch«, glaubte Lennart. »Die Sicherheitskräfte haben ja nicht mal bemerkt, dass sich da jemand unter falschem
     Namen eingeschlichen hat. Und jetzt sollen sie den fassen?«
    »Ich finde es eigentlich ganz gut, dass wir uns wieder auf unseren Sport konzentrieren können«, fand Jabali. Aber sofort erntete
     er Widerspruch von den anderen.
    »Auf unseren Sport konzentrieren? Eine Heftzwecke im Fuß reicht dir wohl nicht?«, fuhr Michael ihn wütend an. »Ich hätte mich
     gern auf meinen Sport konzentriert, wenn ich nicht alle fünf Minuten auf dem Klo gesessen hätte, weil mir jemand eine vergiftete
     Apfelschorle hingestellt hat!«
    »Ist ja schon gut«, versuchte Jabali, ihn
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