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Startschuss

Startschuss

Titel: Startschuss
Autoren: dtv
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hier einen Edding? Ich soll die Hinweisschilder malen.« Linh kam in die Aula. Ihr Blick fiel sofort auf Lennart.
    »Wow!«, sagte sie anerkennend. »Sind die roh?«
    Ilka nickte. »Allerdings.« Sie erklärte kurz das Problem.
    »Das wird schon«, grinste Michael und klopfte Lennart auf die Schulter. Lennart schwankte durch den Klaps und schrie entsetzt
     auf. Im letzten Moment konnte er ein größeres Unglück verhindern.
    In dem Augenblick griff Linh ein. Mit zwei blitzartigen Bewegungen fing sie zwei Eier aus der Luft, wie ein Chamäleon sich
     ein Insekt schnappt, und steckte sie zurück in die Packung.
    »Super!«, freute sich Lennart.
    Ilka und Michael staunten. Besonders Michael zeigte seine Hochachtung: »Das war so schnell, das hab ich gar nicht mitbekommen.«
    Wieder schlug Linh zu. Links-rechts, zack-zack. Mit jeder Hand holte sie sich ein Ei. Eins legte sie in die Packung, das andere
     zerschlug sie auf Michaels Kopf.
    Michael quiekte auf, fasste sich in die Haare und hatte die Hände voller Eiglibber.
    »Das war, weil du Lennart geschubst hast«, erklärte Linh.
    Das Ei lief Michael langsam übers Gesicht. Lennart grinste ihn an und legte die beiden letzten Eier zurück.
    Da kam Jabali in die Aula gelaufen. Jabali machte alles im Laufschritt. Keiner seiner Freunde konnte sich daran erinnern,
     ihn mal irgendwo im ruhigen Schritttempo gesehen zu haben. Als ob er Angst hätte, auf dem Boden kleben zu bleiben, wenn er
     nicht alles laufend erledigte.
    »Die Wettkampf-Trikots sind da!«, rief er aufgeregt.
    Das war das Stichwort, auf das alle gewartet hatten. Ohne auch nur eine Zehntelsekunde zu zögern,ließen sie alles stehen und liegen und rannten hinter Jabali her. Vermutlich hätte Lennart jetzt auch alle rohen Eier auf
     den Boden fallen lassen, wenn er noch mit ihnen jongliert hätte.
    Zu jeder Mini-Olympiade bekamen die Teilnehmer der Schule neue Trikots, die jedes Mal von einem anderen Sponsor bezahlt wurden.
     In diesem Jahr hatte ein Sportartikelhersteller die Kosten übernommen, sodass die Werbung auf den Trikots gar nicht auffiel.
     Es war nur ein kleiner Schriftzug mit dem Markennamen, der ohnehin auf jedem Trikot stand. Die Grundfarbe des Schultrikots
     war weiß. Aber wie die neuen Trikots genau aussahen, wusste niemand. Entsprechend groß war die Aufregung.
    »Wo sind sie?«, fragte Michael.
    Jabali zeigte zum Klassenraum. »Sie werden klassenweise ausgegeben.«
    Die halbe 6a war schon da und eifrig dabei, die neuen Trikots anzuprobieren, als Jabali, Michael, Linh, Ilka und Lennart ins
     Zimmer stürmten.
    Ein Trikot hing zur allgemeinen Ansicht an der Tafel.
    Jabali blieb abrupt stehen, sodass die anderen nacheinander fast gegen ihn geprallt wären.
    »Wow!«, rief er. »Sehen die gut aus!«
    Dann drängte er sich durch seine Mitschüler hindurch nach vorn zur Kiste und zog sich eines der Trikots heraus.
    Die Klassenlehrerin, Frau Susanne Kick, hielt ihn jedoch zurück. »Das sind die T-Shirts mit Ärmeln. Die ärmellosen Laufshirts sind dort.« Sie zeigte auf einen anderen Karton, an dem sich Michael schon zu schaffen
     machte. Er hatte sich für den Zehnkampf angemeldet und brauchte ebenfalls ein ärmelloses Shirt.
    »Gibt es auch Badeanzüge?«, fragte Ilka.
    »Natürlich. Einige Mädchen haben sie schon auf die Mädchentoilette mitgenommen. Da könnt ihr sie gleich anprobieren.«
    Linh verzog das Gesicht. »Toilettenkabinen als Umkleideräume?«
    Frau Kick hob die Schultern. »Hier im Klassentrakt haben wir nichts anderes.«
    »Ist doch egal«, fand Ilka und stieß Linh freundschaftlich in die Seite. »Da kannst du deinen Turnanzug auch gleich anprobieren.«
     Schnell vergewisserte sie sich mit einem Blick zur Lehrerin. »Oder?«
    Frau Kick nickte. Und zeigte auf den kleinen Karton mit den Turnanzügen.
    Der Sponsor hatte sich wahrlich nicht lumpen lassen. Es fehlte an nichts. Für jede Disziplin gab es den passenden Sportdress.
    »Und ich?«, wollte Lennart wissen.
    Frau Kick schaute ihn fragend an. Lennart war in nahezu allen Ballspielen einer der Besten. Sie wusste nicht, für welche der
     vielen Möglichkeiten er sich gemeldet hatte.
    »Was spielst du denn?«, fragte sie nach. »Basketball, Handball oder Volleyball?«
    »Eierlaufen!«, rief Michael dazwischen.
    Aber Lennart hörte nicht auf ihn.
    »Ich sprinte«, antwortete er der Lehrerin. »100- und 20 0-Meter -Lauf!«
    Frau Kick schmunzelte. »Natürlich. Die Königsdisziplinen der Leichtathletik. Da darfst du natürlich nicht
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