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Starke Frau, was nun?

Starke Frau, was nun?

Titel: Starke Frau, was nun?
Autoren: Kera Jung
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Tatsache wird er ihr nicht mitteilen, aber sie hat etwas von einer Baby-Doll – unwiderstehlich. Chris musste das auch erst kapieren. Denn ursprünglich war wirklich nur der Sex geplant – okay, nicht mal der ...
    Als Lisa so gar keine Anstalten macht, mal seinen Blick zu erwidern, melden sich so langsam, aber sicher die ersten Vorboten von etwas anderem in ihm: Entnervtsein. Ehrlich, das ist doch totaler Bullshit!
    Sie ist hier, er auch – gut, da gibt es einige winzige und geringfügige Schwierigkeiten, auch Spannungen lassen sich durchaus nicht leugnen, aber man kann doch über alles sprechen, oder? Nach kurzer Überlegung nickt er diesen Geistesblitz als zutreffend ab und beschließt, ihn ihr mitzuteilen. Anders kommen sie ja nicht weiter.
    Unter Ignoranz ihres immer noch ziemlich nackten Körpers lehnt er sich vor und konzentriert sich ausschließlich auf ihr Gesicht – nur, um alle Risiken auszuschließen. »Wir können uns nicht ewig anschweigen«, bemerkt er dann leise, und als sie noch immer nicht reagiert, zwingt er mit sanftem Druck ihr Kinn in die Höhe und sie somit, ihn endlich anzuschauen. »Oder was meinst du?«
    Für ein paar halbwegs selige Sekunden gibt er sich tatsächlich der irrwitzigen Hoffnung hin, sie würde jetzt endlich einmal etwas von sich geben. Auf jeden Fall sind ihre Augen schon mal geöffnet und die Lippen teilen sich auch.
    Gut – für den Anfang.
    Doch anstatt etwas zu sagen, zur Not auch eine Beleidigung, er ist ja gar nicht so, glitzert es plötzlich sehr verdächtig in dem dunklen Braun und kurz darauf schluchzt sie laut los.
    Spätestens das treibt Chris in die ausgewachsene Ratlosigkeit.
    Was denn nun?
    * * *
    Nach einer Weile geht ihm auf, dass er auf die Art wohl nicht weiterkommt. Ihre Heulerei gehört bereits der Vergangenheit an; sehr anhaltend ist die sowieso nicht ausgefallen. Er kalkuliert sogar ernsthaft damit, mal wieder einem miesen Ablenkungsmanöver aufgelaufen zu sein, doch sie macht auch keine Anstalten, ENDLICH mal mit ihm zu sprechen. Und inzwischen wird es sogar dringend.
    Daher zieht er die Hände von ihrem Gesicht – was einige Anstrengungen erfordert, das Biest wehrt sich nämlich – und beobachtet aufmerksam ihr nicht mehr blasses, sondern recht erhitztes Gesicht.
    »Du bist wirklich ein Baby, oder?«, bemerkt er nach einer Weile.
    Ihr Mund verzieht sich zu einem Flunsch. »Nö!«
    Fucking Shit!
    Eilig fragt Chris sich nochmals sehr eindringlich, ob er das hier wirklich will – also ganz wirklich – und registriert mit leichter Erschöpfung das obligatorische Ja. Vielleicht liegt das tatsächlich an der miesen Berliner Luft, denn bisher hätte er sich nie als Selbststeller oder Masochist bezeichnet. Nun, die Zeiten haben sich wohl geändert. Aber ernsthaft, hätte es nicht eine etwas leichter händelbare Ausgabe sein können?
    »Ich hatte nicht den Eindruck, dass du mich hierher begleiten wolltest«, beginnt er schließlich.
    »Ich auch nicht«, erwidert sie nach einigem Zögern.
    »Hmmm ...« Er mustert sie mit zur Seite geneigtem Kopf. »Aber hier bist du trotzdem.«
    »Unübersehbar.« Suchend schaut sie sich um. »Hast du ein Taschentuch?«
    »Kleenex?«
    »Nee, Tempo!«, blafft es prompt. Chris stöhnt, steht aber auf und holt das Verlangte. Nachdem sie sich ausgiebig die Nase geputzt hat, wirkt sie gleich viel selbstbewusster. Auf jeden Fall sitzt sie aufrecht, was einen hervorragenden Ausblick auf ihre tatsächlich wundervollen, zierlichen Brüste zulässt. Die haben ihm sofort gefallen, auch wenn sie für seinen Geschmack etwas zu klein ausfallen. Aber dafür stehen sie von ganz allein, ohne den geringsten Hinweis darauf, in den nächsten Jahren die Reise abwärts anzutreten.
    Ihm geht auf, dass er sich in Gedanken bereits mit einer Lisa in zwanzig Jahren beschäftigt, und er verzieht das Gesicht.
    Bullshit!
    Das ist nicht mal annähernd klar, er ja noch nicht mal sicher, ob die Idee überhaupt gut ist, von deren Durchführbarkeit mal ganz zu schweigen.
    »Und, wie lief die Hochzeit?«, erkundigt er sich nach einer Weile.
    Meyer, der senile Idiot, hatte sich vor Chris´ Abreise aus Berlin doch tatsächlich angeboten, ihn auf dem Laufenden zu halten. Das war der Moment, in dem er zum ersten Mal einen wohldosierten Schlag in dessen dämliche Visage riskieren wollte. Sein Gesicht schien etwas in der Art ausgedrückt zu haben, denn der Alte wiederholte den wahnwitzigen Vorschlag nicht.
    Cleverer Mann.
    Energisch konzentriert Chris sich erneut
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