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Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten

Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten

Titel: Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten
Autoren: Dean Wesley Smith , Kristine Kathryn Rusch
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Zusammenarbeit mit ihr widerspräche dem Protokoll.«
    »Ich weiß mehr über den Alkoven als sonst jemand.«
    »Ja«, bestätigte Tuvok. »Und Sie könnten den Anschlag persönlich nehmen. Mir sind objektivere Ermittler lieber.«
    Er nickte dem Doktor und Torres zu, verließ dann die Krankenstation. Seven starrte auf die sich schließende Tür.
    »Meine Güte«, sagte Torres. »Es ist Ihnen tatsächlich gelungen, ihn aus der Ruhe zu bringen.«
    »Ja«, stimmte ihr Paris zu. »Wenn ich es nicht besser wüsste, wäre ich fast bereit zu glauben, dass Sie ihn verärgert haben.«
    »Es ging mir nicht darum, ihn zu verärgern«, sagte Seven. »Ich wollte Mitglied der Ermittlungsgruppe werden.«
    »Nun, jetzt können Sie seine Meinung nicht mehr ändern«, ließ sich Torres vernehmen.
    »Ja, das ist mir klar.« Seven ging zur Tür.
    »Wohin wollen Sie?«, fragte der Doktor.
    Erneut warf sie ihm einen durchdringenden Blick zu, ohne irgendeine Wirkung auf ihn zu erzielen. »Ihre Reparaturen sind zufrieden stellend, Doktor. Ich suche jetzt die astrometrische Abteilung auf, um eine stellare Kollision zu beobachten.«
    »Ich komme gleich nach«, sagte Torres.

    »Kehren Sie sofort zurück, wenn Ihnen schwindelig wird, Sie Gleichgewichtsprobleme bekommen oder sich das Heulen in den Ohren wiederholt«, sagte der Doktor.
    Seven antwortete nicht. Die Tür glitt vor ihr auf und sie trat wortlos in den Korridor.
    Es lag noch ein leichter Brandgeruch in der Luft, aber Seven vermutete, dass es nicht an den ambientalen Systemen lag, sondern vielmehr an ihrer Phantasie. Besatzungsmitglieder waren in den Korridoren unterwegs, und alles sah so aus, als wäre überhaupt nichts geschehen. Normalerweise fand Seven Gefallen an diesem Aspekt der Voyager: Kein Zwischenfall, ob klein oder groß, unterbrach die Basisfunktionen des Schiffes. Doch diesmal regte sich Ärger in ihr.
    Vielleicht hatte Tuvok Recht. Vielleicht nahm sie die Explosion persönlicher, als sie selbst glaubte. Vielleicht reagierte sie emotional.
    Sie schob diesen Gedanken beiseite. Emotionen waren nutzloser mentaler Ballast. Sie beneidete Tuvok um seine ruhige Selbstbeherrschung – immer wieder musste sie ihre Gefühle verdrängen, um konzentriert zu arbeiten. Captain Janeway hätte vermutlich darauf hingewiesen, dass eine emotionale Reaktion völlig normal war; man musste die entsprechende Emotion erfahren, um sie zu verstehen und beherrschen.
    Aber für so etwas hatte Seven keine Zeit. Sie musste sich um wichtigere Dinge kümmern.
    Als sie die astrometrische Abteilung betrat, fiel die Anspannung von ihr ab. Auch hier fühlte sie sich daheim.
    Derzeit war dieser Raum ihr einziges Zuhause.
    Der Bildschirm zeigte ein erstarrtes Bild der kollidierenden Sterne. Seven erinnerte sich daran, die Darstellung eingefroren zu haben, bevor sie ihren Alkoven aufgesucht hatte. Die Darstellung präsentierte den berechneten Kurs und die Flugbahnen der beiden Sterne bis hin zu dem Punkt, an dem die Kollision stattfinden würde. Naomi Wildman hatte aufgeregt den Wunsch geäußert, das Ereignis beobachten zu können, wenn es so weit war.
    Seven wusste, dass die ganze Sache weniger dramatisch sein würde, als viele Besatzungsmitglieder glaubten. Es stand keine Kollision in dem Sinne bevor – die beiden Sterne würden sich nur streifen. Aber für die einstigen Planeten in ihren Umlaufbahnen hatten sich bereits katastrophale Konsequenzen ergeben – sie waren von den gravitationellen Störungen zermalmt und auseinander gerissen worden. Wo sich einst ganze Sonnensysteme befunden hatten, schwebten Wolken aus planetaren Trümmern sowie Wasserstoff und Methan im All.
    Zwar wollte Captain Janeway Angaben über den genauen Zeitpunkt der Kollision, aber sie musste sich noch ein wenig in Geduld fassen. Zuerst beabsichtigte Seven, ihre Aufmerksamkeit einer anderen Angelegenheit zu widmen.
    Sie betätigte die Kontrollen der Konsole und rief Informationen über den Frachtraum ab. Sie hielt nach Systemanomalien Ausschau, nach plötzlichen Energieschüben und anderen Hinweisen auf eine Manipulation.
    Doch alles entsprach der Norm, wodurch es erneut zu einer unerwarteten emotionalen Reaktion kam: Furcht regte sich in ihr.
    Wenn sie den Alkoven auch nur einige Sekunden später verlassen hätte, wäre sie jetzt tot. Ohne die Störung durch Torres hätte die Explosion sie mitten im Regenerationszyklus überrascht, ohne ihr die Möglichkeit zu geben, sich in Sicherheit zu bringen.

    Seven of Nine verdankt
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