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Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn

Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn

Titel: Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn
Autoren: Christie Golden
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Offizier. Die Situation belastete ihn sicher noch mehr, denn er brachte jeder beliebigen Form von Leben einen Respekt entgegen, der an Ehrfurcht grenzte. Die Angehörigen seines Volkes lernten schon früh, die Lebenskraft in allen Wesen zu würdigen und zu ehren.
    Der bevorstehende Tod von vier Planeten, auf denen es von Leben wimmelte, mußte schrecklich für ihn sein. Deshalb hatte er Tuvok gegenüber die Geduld verloren.
    »Das versuche ich, Commander«, erwiderte der Vulkanier. »Nun, das wichtigste Definitionsmerkmal eines roten Riesen besteht in seinem Alter. Die hiesige Sonne hat ganz offensichtlich das Ende ihres stellaren Lebens erreicht, aber nach den Sensordaten ist sie nur vier Komma zwei Milliarden Jahre alt und damit jünger als zum Beispiel die Sonne der Erde. Mit anderen Worten: Das Zentralgestirn dieses Sonnensystems sollte erst die Hälfte seiner normalen Existenzphase hinter sich haben.«
    Chakotay runzelte die Stirn. »Das verstehe ich nicht.«
    »Die Konkavität sorgt für ein beschleunigtes Altern der Sonne«, erklärte Tuvok. »Nach ihrem Alter dürfte sie eigentlich kein roter Riese sein, aber sie ist es. Woraus folgt: Eine externe Kraft wirkt auf den Stern ein und veranlaßt ihn dazu, vorzeitig zu altern. Es ist so, als würde der junge Mr. Kim innerhalb weniger Stunden zu einem Greis werden.«
    Janeway wandte den Blick vom dunklen Gesicht des Vulkaniers ab und sah wieder zum großen Hauptschirm. Die Vorstellung von einem gierigen Ungeheuer erschien ihr nun nicht mehr so grotesk wie noch vor wenigen Minuten.
    »Ich weiß, daß schwarze Löcher manchmal Wasserstoff aus nahen Sonnen saugen«, sagte Tom Paris, der jetzt ungewöhnlich ernst klang. »Aber bei solchen Gelegenheiten habe ich immer nur eine dünne Spirale aus Wasserstoff beobachtet, die im Loch verschwindet. Hier ist es kein Rinnsal, sondern ein wahrer Strom.«
    Er hatte recht. Das in den aufgerissenen >Rachen< der Konkavität strömende Wasserstoffband war so breit wie die Sonne selbst. Die Anomalie >ernährte< sich nicht nur von der Energie des Zentralgestirns es fraß sich regelrecht damit voll.
    »Sie gaben eben zu verstehen, daß den Planeten nicht einmal mehr hundert Jahre bleiben«, sagte Chakotay. »Können Sie genauere Angaben machen?«
    »Ja«, bestätigte der Vulkanier. »Wenn die Sonne auch weiterhin so schnell altert wie bisher, und wenn technische Hilfe ausbleibt, dann wird das Leben dieses Sonnensystems in vierundzwanzig Komma drei Jahren ausgelöscht.«
    »Ein Vierteljahrhundert, und dann das unwiderruflichche Ende«, kommentierte Tom Paris bedrückt.
    Janeway schloß kurz die Augen. Im Grunde genommen hatte Tuvok gerade ein Todesurteil ausgesprochen. Die Bewohner der betroffenen Planeten hatten nur dann eine Überlebenschance, wenn es ihnen gelang, ihre Welten rechtzeitig zu evakuieren.
    »Von wie vielen Personen sprechen wir hier, Fähnrich Kim?« fragte die Kommandantin.
    »Es sind über zwei Milliarden, Captain«, erwiderte der junge Mann leise.
    Bestimmte Gedanken formten sich hinter Janeways Stirn. Wir könnten es schaffen. Ja, die Voyager verfügte über alle notwendigen Mittel…
    Janeway rief sich innerlich zur Ordnung. Nein, auf keinen Fall. Wir dürfen uns nicht in die Angelegenheiten eines anderen Volkes einmischen. In diesem Sonnensystem fand eine Naturkatastrophe statt. In die natürliche Entwicklung einer Präwarp-Gesellschaft einzugreifen … So etwas verletzte die Erste Direktive und verstieß gegen das höchste Ideal der Föderation. Janeway konnte nur hoffen, daß die Bewohner dieses Sonnensystems gute Freunde mit Warpschiffen hatten, die eine Evakuierung im großen Maßstab durchführen konnten.
    Sie holte tief Luft. »Konzentrieren wir uns auf die Konkavität. Empfangen wir noch immer Verteron-Emissionen?«
    »Ja, Captain«, sagte Kim. »Es spricht nach wie vor alles für die Existenz eines Wurmlochs im System.
    Aber wenn es sich im Innern des schwarzen Lochs befindet, so ist es unerreichbar für uns. Die Gravitationsgradienten wären zu stark.«
    »Oh, wirklich schade«, meinte Neelix und lächelte. »Dann bleibt uns wohl keine andere Wahl, als umzukehren und diesen Raumbereich zu verlassen, nicht wahr, Captain?«
    »Neelix…« Janeway seufzte. »Bitte überlassen Sie solche Entscheidungen mir.« Der Talaxianer wirkte keineswegs beleidigt, als er sich setzte. »Mr. Tuvok, Sie erwähnten vorhin ein erstaunlich schwaches Gravitationsfeld. Was hat es damit auf sich?«
    »Die Sache ist rätselhaft,
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