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Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner

Titel: Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
Autoren: Dayton Ward , Kevin Dilmore
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Pennington zum dritten Mal, während er gleichzeitig eine Hand auf Quinns linke Schulter legte, um ihn wachzurütteln. „Komm schon, wir sind spät dran. Wir müssen in einer Stunde aufbrechen.“
    „Häh?“, fragte Quinn. Der Laut war kaum zu verstehen. Als er den Kopf hob, bemerkte er, dass einige Strähnen seines langen grauen Haars an einer grünlichen Substanz auf der Theke festklebten. Er wusste nicht, ob es sich um aldebaranischen Whisky oder Kühlflüssigkeit handelte. Beides war gleich wahrscheinlich. Er wandte sich ab und sah Pennington – alle sechs auf und ab tanzenden Penningtons – an. „Wovon redest du?“
    Pennington verdrehte die Augen. „Die Lieferung, Quinn, weißt du nicht mehr? Die Ersatzteile für die Gabelstapler, die dieser Farmer auf Boam II bestellt hat? Wir müssen sie innerhalb von einer Woche ausliefern, und wenn wir heute Morgen nicht aufbrechen, werden wir das nicht schaffen.“
    Die sechs tanzenden Penningtons vor Quinns Augen wirkten so, als versuchten sie verzweifelt, zu einer Person zu verschmelzen. Quinn fiel auf, dass der leichte schottische Akzent des Journalisten am frühen Morgen noch nervtötender war als sonst. Der gewaltige Kater, dessen Energie wahrscheinlich gereicht hätte, um einen Warpkern zu überhitzen, half Quinn auch nicht gerade.
    „Verstehe“, sagte er schließlich und nickte, um diese Behauptung zu unterstreichen. Die Bewegung schickte eine erneute Schmerzwelle durch seinen Kopf. Vorsichtig stützte er seine Stirn auf seine Hände. Es würde ein langer Tag werden, aber er musste ihn irgendwie überstehen, wenn er bezahlt werden wollte.
    Der Quartiermeister von Vanguard hatte Mitleid mit ihm gehabt und ihm einen Auftrag angeboten. Er sollte Vorräte und Ausrüstung zu den Kolonien bringen, die überall in der Taurus-Region aus dem Boden schossen. Die Arbeit war zwar nicht gerade profitabel, aber sie ernährte ihn und sorgte dafür, dass sein Schiff, die
Rocinante
nicht auseinanderfiel. Sogar einige Schulden – über das exakte Ausmaß dieses Problems wollte er lieber nicht nachdenken – konnte er dank dieses Jobs abtragen.
    Ob ich genug verdient habe, um einen neuen Kopf zu kaufen?
, fragte er sich, als sich der Schmerz hinter seinen Augenlidern festsetzte.
    Pennington sah ihn skeptisch an und schüttelte den Kopf. „Hast du die Nacht hier verbracht?“
    „Schon möglich“, antwortete Quinn. „Glaube schon.“ Er dachte noch einen Moment über die Frage nach. „Ja.“ Die meisten Geschäfte und Bars in Stars Landing, dem größten Vergnügungs-, Wohn- und Einkaufsviertel von Sternenbasis 47, hatten rund um die Uhr geöffnet, damit alle, die in dem Dreischichtensystem arbeiteten, versorgt werden konnten. Tom Walkers Bar gehörte auch dazu. Hinzu kam, dass diese Bar einer der wenigen Orte auf der gewaltigen Station war, an dem Quinn zu einer solch gottlosen Stunde seine Ruhe haben konnte. Abgesehen von ihm war kein Gast zu sehen.
    Na ja, fast kein Gast.
    „Du siehst ganz schön mies aus“, antwortete Pennington. Offen zeigte er seine Missbilligung. „Kannst du deine fliegende Todesfalle überhaupt steuern?“
    „Ich bin schon geflogen, als es mir weitaus schlechter ging“, sagte Quinn, während er sich den Schlaf aus den Augen rieb. „Kannst ja hier bleiben, wenn du Angst hast.“
    Pennington schüttelte den Kopf. „Normalerweise würde ich das sogar tun, aber ich habe bei diesem Flug auch etwas zu erledigen.“
    „Stimmt ja“, sagte Quinn. Er hatte vergessen, dass der ehemalige Reporter des Nachrichtensenders der Föderation Interviewtermine mit einigen Kolonisten auf Boam II verabredet hatte. Auf dem Planeten war eine der ersten Föderationskolonien in der Taurus-Region entstanden. Pennington wollte einen Artikel darüber schreiben, wie sich die Kolonie in den sechzehn Monaten seit ihrer Gründung entwickelt hatte. Er hoffte, auf diese Weise die Fortschritte herauszustellen, die in dieser Region gemacht worden waren.
    „Preise werde ich dafür nicht gewinnen“, gestand Pennington, „aber vielleicht kann ich wenigstens ein paar Rechnungen bezahlen, sollte ich ihn schreiben.“
    Den kauft ohnehin keiner
, dachte Quinn,
aber wieso sollte ich ihm die Laune verderben?
    Normalerweise wäre es ihm wahrscheinlich egal gewesen, dass sich das Leben des Journalisten in eine Katastrophe verwandelt hatte, dass er gefeuert und von seiner Frau verlassen worden war.
    Doch so einfach lagen die Dinge nicht, denn Quinn hatte, wenn auch unwissentlich, eine
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