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Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner

Titel: Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
Autoren: Dayton Ward , Kevin Dilmore
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reiste auch er zum ersten Mal in den Shedai-Sektor. Es war ein Raumsektor, den man vermeiden sollte, so hatte es immer geheißen. Die Gründe dafür waren längst vergessen, waren in dem tiefen Sumpf der Rätsel versunken, der zwischen Legende und Wahrheit lag. Nur die Geschichten waren geblieben. Hirskene wusste nicht mehr, wie oft er sie in seinem Leben bereits gehört hatte.
    Mittlerweile zweifelte er nicht mehr an ihnen.
    Natürlich war nicht nur er besorgt. Hirskene spürte die gleiche Angst in jedem anderen Besatzungsmitglied, auch ohne mit ihnen durch das Netz, das gewaltige telepathische Netzwerk, das sein ganzes Volk verband, zu sprechen. Und er wusste, dass sich dieses Gefühl auch in jedem Tholianer des Herrscherkonklaves widerspiegelte.
    „Statusmeldung“, sagte Hirskene laut. Bernsteinfarbene Nebel trieben durch den SubLink, als er zur Mitte der Brücke ging. „Gibt es Hinweise auf andere Schiffe?“
    Nach einer kurzen Pause sagte der Untergebene, der an der Sensorenkonsole stand: „Negativ, Commander. Wir sind allein.“
    Eines musste Hirskene seiner Besatzung lassen: Trotz ihrer Angst und seiner sichtbaren Nervosität ließen sie sich nicht von ihren Pflichten ablenken. Die Mitglieder der niederen Kasten – Arbeiter, die als einfache Besatzungsmitglieder in der tholianischen Flotte dienten – konzentrierten sich auf ihre Konsolen. Sie überprüften die schiffsweiten Systeme ebenso wie den Raumsektor, den die
Aen’q Tholis
momentan durchflog. Als Kommandant und Angehöriger des Herrscherkonklaves musste Hirskene sich um solche proletarischen und doch notwendigen Aufgaben natürlich nicht kümmern, aber in dieser Situation beneidete er seine Untergebenen.
    Wenigstens haben sie etwas zu tun, das ihnen die Zeit vertreibt und ihre Gedanken ablenkt
.
    Vor vielen Zyklen hatte er bereits gewusst, dass dieser Tag kommen würde. Damals hatte das Herrscherkonklave berichtet, Streitkräfte des Klingonischen Imperiums und der Föderation seien in den Shedai-Sektor eingedrungen. Hirskene hatte geahnt, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis tholianische Schiffe von ihren Routinemissionen abgezogen wurden, um sich dieses Problems anzunehmen. Es störte ihn nur, dass die obersten Führer der politischen Kastenversammlung so lange für ihre Entscheidung gebraucht hatten.
    Die Föderation war scheinbar ohne Vorwarnung in diesen Sektor eingedrungen. Anfangs hatten sie ihn nur kurz erkundet, doch ihre neuen Übergriffe dauerten länger und gingen tiefer. Diese neueren Geheimmissionen waren besonders besorgniserregend, denn die Menschen und ihre Verbündeten hatten sie zum Bau einer permanenten Basis genutzt. Eine riesige Raumstation, größer als die mächtigsten Außenposten der tholianischen Flotte, wachte nun über die Föderationsaktivitäten in dieser Region.
    Doch um welche Aktivitäten handelte es sich?
    Bereits vor dem Bau der Raumstation waren überall im Sektor Föderationsschiffe aufgetaucht. Durch Langstreckensensoren und Berichte ziviler Handelsschiffe hatte man von Kolonien und kleineren Siedlungen erfahren, die auf mehreren Welten entstanden waren. Wenn die Informationen, die Hirskene über die angeblichen Hauptinteressen der Föderation erhalten hatte, stimmten, überstieg das Ausmaß ihrer Expansionspläne sogar noch die der Versammlung.
    Die Föderation war eine noch junge Organisation, aber sie bestand bereits aus zahlreichen Spezies. Die wichtigste war wohl die der Vulkanier, die seit unzählbaren Generationen das Weltall erforschte. Die auffälligste war jedoch die der Menschen, die abgesehen von einem Hang zur Expansion eine weitere, recht unnatürliche Eigenart zeigte: den Drang, auf ihren Reisen friedlichen Kontakt zu möglichst vielen anderen raumfahrenden Völkern herzustellen. Eine ganze Reihe von Spezies hatte auf diese Kontaktaufnahme mit Enthusiasmus reagiert.
    Die Versammlung gehörte natürlich nicht dazu.
    Die Tholianer erforschten das Weltall bereits seit den Anfängen der Geschichtsschreibung, aber Hirskene misstraute ebenso wie die meisten anderen seines Volkes beinahe instinktiv all den fremden Wesen, mit denen er gezwungenermaßen kommunizieren musste. Wenn die Versammlung die Annektierung eines benachbarten Sonnensystems beschloss, hatten die Einwohner dieses Systems nur selten die Möglichkeit, etwas gegen diesen Beschluss zu unternehmen und zu verhindern, dass es zu einer Vasallenprovinz wurde. Zweifüßige Spezies – Völker, die körperlich den Vulkaniern, Menschen oder
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