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Star Trek TNG - Doppelhelix 01 - Infektion

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 01 - Infektion
Autoren: John Gregory Betancourt
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Stirn. Sein offizielles Gewand wirkte zerknittert und ungepflegt. Auf der Vorderseite klebten mehrere kleine, aber sichtbare Essensspritzer.
Ein guter Mann, der unter enormem Druck steht
, war Picards erster Gedanke.
Wahrscheinlich hat er seit Tagen nicht geschlafen
. Augenscheinlich nahm Sekk die Seuche, die Reinheitsliga und all die anderen Probleme ausgesprochen ernst.
    Genau wie die Sternenflotte
, dachte Picard grimmig.
So wie wir alle
.
    Selbst in einer Krise musste das Protokoll beachtet werden. Picard neigte den Kopf und begann mit dem Austausch der Nettigkeiten. »Ich bin Captain Jean-Luc Picard von der
Enterprise
. Gouverneur Sekk, nehme ich an?«
    »Ja, Captain.«
Sekks Stimme klang heiser, bemerkte Picard. Zu viele Befehle in zu vielen Stunden? Zu viele Reden, um die Moral aufrechtzuerhalten?
»Danke, dass Sie so schnell kommen konnten.«
    »Nicht der Rede wert, Gouverneur. Wenn ich es richtig verstehe, ist die Situation immer noch sehr dringlich.«
    Sekk nickte.
»Unsere Leichenhallen und Krankenhäuser sind zum Bersten voll. Es gibt bis jetzt fünfzehntausend bestätigte Fälle der Seuche, und jede Stunde werden es mehr. Offiziell haben wir bereits mehr als zehntausend Tote. Die Leute fliehen aus den Städten. In den Straßen kommt es zu Ausschreitungen.«
Seine Stimme hob sich um eine Oktave.
»Wir brauchen sofort Hilfe!«
    »Natürlich, Gouverneur. Wir haben ausreichend Vorräte von Tricillin PDF an Bord, um Ihre Ärzte einige Wochen lang zu versorgen. Die
Constitution
bringt weitere Vorräte und sollte in Kürze eintreffen. Wenn Ihre Leute uns die notwendigen Koordinaten übermitteln, werden unsere Transporter sofort damit beginnen, den Wirkstoff hinunterzubeamen.«
    »Natürlich, Captain.«
Er gab jemandem Zeichen, den Picard nicht sehen konnte.
»Einer meiner Mitarbeiter wird Ihnen die Informationen zukommen lassen.«
    »Das medizinische Personal meines Schiffes steht bereit, um mit Ihren Ärzten zusammenzuarbeiten«, fuhr Picard fort. »Es wird Ihnen jede mögliche Unterstützung geben. Ich glaube, Dr. Crusher, meine Chefärztin, steht bereits in Kontakt mit Dr. Tang vom Archo-City-Krankenhaus. Mir wurde gesagt, dass er die Bemühungen leitet, ein Heilmittel zu finden.«
    »Das ist richtig. Tang ist ein guter Mann. Ein sehr guter Mann. Unser bester Wissenschaftler.«
    Picard befeuchtete sich die Lippen. Nun kam der heikle Teil. Der Teil, von dem er wusste, dass Sekk ihn nicht mögen würde ... und den er selbst nur ungern ausführte.
    »Gouverneur Sekk«, begann er, »wie Sie sich vorstellen können, beunruhigt die ansteckende Natur dieser Krankheit viele der benachbarten Sternsysteme und die Sternenflotte. Alle ausreisenden Schiffe wurden nach Archaria III zurückbeordert. Ich fürchte, dass ich Ihren Planeten unter Quarantäne stellen muss, zumindest vorläufig. Niemand darf ihn betreten oder verlassen.«
    Sekk schien ein wenig in sich zusammenzuschrumpfen. Für einen landwirtschaftlich genutzten Planeten wie Archaria III bedeutete Quarantäne nichts anderes als ein wirtschaftliches Todesurteil. Wenn das Getreide und andere Lebensmittel nicht schnell auf den Markt gebracht werden konnten, würde die Wirtschaft des Planeten ins Straucheln geraten und fallen.
    Aber die Proteste, die Picard erwartet hatte, kamen nicht. Gouverneur Sekk nickte nur müde, als hätte er so etwas schon erwartet.
»Also gut, Captain. Ich werde unseren Raumhafen sofort informieren. Ohne die Zustimmung der Sternenflotte wird kein Schiff den Planeten verlassen.«
    Picard nickte. »Gut.«
Vielleicht wird das hier doch nicht so schwierig. Wenn das der Grad an Kooperation ist, den ich erwarten kann, sollten wir die Situation in ein paar Tagen in den Griff bekommen
.
    »Brauchen Sie sonst noch etwas?«
    »Ich hätte gerne ein Verzeichnis aller abgereisten Schiffe der letzten drei Monate, Gouverneur, inklusive der Flugpläne. Außerdem Passagierlisten und vollständige Frachtverzeichnisse. Falls irgendwelche der Schiffe nicht freiwillig zurückkehren, sollten wir am besten gleich damit anfangen, sie zu suchen.«
    »Natürlich. Die Informationen befinden sich in den Computern unseres Raumhafens. Ich werde dafür sorgen, dass Sie unverzüglich Zugang bekommen.«
    »Danke.« Picard zögerte einen Moment. Sekk schien ein anständiger Kerl zu sein, und seine Kooperation kam zweifellos zu einem hohen persönlichen Preis. Nach einer solchen Reihe von Katastrophen – eine Seuche, planetare Quarantäne, ökonomischer Ruin – hatte er
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